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168. Die vier Lauen erkennen den Herrn

Am 4. Oktober 1842

[2.168.1] Nach dieser Rede Abbas fingen die vier an, ganz gewaltig zu stutzen, und einer wie der andere dachte bei sich selbst: „Es ist doch wahrhaftig sonderbar um den Menschen!

[2.168.2] Wer und was ist er denn, und woher muss er gekommen sein? Wahrhaftig, der Mensch spricht gerade also, als wäre er Jehova Selbst!“

[2.168.3] Hier traten die vier ein wenig zurück, nachdem der erste zuvor den ihm noch fremden Abba um eine kleine Entschuldigung bat, und berieten sich da über den überweisen Fremdling.

[2.168.4] Der erste fragte sogleich die anderen drei, sagend nämlich: „Brüder! So gut wie ich habt auch ihr dieses fremden Mannes Rede vernommen und sicher auch mir gleich verstanden! Was bedünkt euch ob seiner? Wer ist er? Wer kann er sein?“

[2.168.5] Und der zweite sagte darauf: „Bruder, du weißt es, dass ich in gewissen Sachen noch nie um ein ganzes Haus mich geirrt habe, und bin darum jetzt der Meinung, dass ich nicht zu ferne vom Kopf des Keils meinen Schlägelhieb führen werde!

[2.168.6] Das Bild vom Garten, von der Bewässerung desselben, der Vergleich des Quellwassers mit dem des Regens und endlich das Vergleichen unserer Worte mit dem schon kraftlosen Quellwasser, Seines Wortes aber mit dem lebendigen Regen aus den Wolken des Himmels, und dann zum Schluss gar noch die klare Andeutung auf die Anwesenheit Abedams lassen mir wenigstens keinen Zweifel mehr übrig, dass da hinter Ihm der Abedam Jehova steckt!

[2.168.7] Seht Brüder, das ist meine Meinung, welche sich mir in mir selbst unwiderruflich aufdrängt und erfüllt aber auch zugleich mein ganzes Wesen mit solch einer freudseligen Wonne, die ich ehedem noch nie empfunden habe!

[2.168.8] Jedoch will ich dadurch niemandem meine Meinung aufgedrungen haben, – und es wird mir überaus angenehm sein, auch eure Meinung darüber zu vernehmen!“

[2.168.9] Und der dritte erwiderte alsogleich darauf und sagte: „Brüder, wie es wenigstens mir vorkommt, so scheint der Bruder eben nicht ganz unrecht zu haben! Ich will zwar noch nicht mein volles Ja hinzufügen; so ihr aber alle einer Meinung seid in dem Punkt, da werde ich sicher nicht das Nein aussprechen!

[2.168.10] Dass dieser Mann mehr sein muss als bloß nur ein gewöhnlicher Mensch, solches leuchtet ja aus jeglichem seiner Worte allerklarst hervor; ob er aber unmittelbar der Abedam Jehova Selbst es ist, oder ob dessen Geist nur durch ihn, den Fremdling nämlich, spricht, das wäre noch zu entscheiden.

[2.168.11] Wenn es aber auf mich nur ankäme, so stimme ich eher für die Unmittelbarkeit denn für die Mittelbarkeit, ohne dadurch jemanden nur im Geringsten in seinem Dafürhalten zu beeinträchtigen!“

[2.168.12] Und der vierte öffnete seinen Mund und sagte: „Bruder, ich meine, wenn ich deiner Ansicht vollends beipflichte, so werde auch ich keinen großen Fehlhieb tun! Nun sollte nur noch unser Verstand [Vorstand?] seine Äußerung von sich geben, und es wird sich dann gar bald zeigen, wohin die Mehrheit der Stimmen sich neigt!“

[2.168.13] Und der erste Hauptredner sagte darauf: „Brüder, wir sind vollkommen eins! Denn das war heimlich schon gleich nach Seiner ersten Rede meine Meinung, und ich habe nun eine große Freude, dass wir also ganz und gar eines Herzens und eines Sinnes sind! Nur fragt es sich jetzt: Wie werden wir es nun anfangen, – wie uns Ihm wieder nahen, welch ein Opfer werden wir Ihm darbringen? Wie werden wir uns vor Ihm jetzt ausnehmen? Was werden wir Ihm nun sagen können, Ihm, dem unsere geheimsten Gedanken schon nun gar viele Ewigkeiten eher bekannt waren, als wir noch geworden sind zu denkenden und fühlenden Menschen durch Sein allmächtiges Wort?

[2.168.14] Er, der durch ein Wort einst Himmel und Erde und alle zahllosen Geschöpfe darauf erschaffen hatte, hat nun so viele Worte zu uns geredet! Sagt, denkt, was kann, was wird daraus werden?!“

[2.168.15] Hier trat plötzlich der Abba unter sie und sagte: „Kinder, Freunde und Brüder! Mein Herz hat eine große Freude an euch; denn ihr habt Mich wahrhaft also, wie es einem freien Menschen geziemt, gefunden.

[2.168.16] Aber euer Weg zu Mir, eurem ewigen, heiligen Vater, war ein mühsamer; denn die Weisheit macht kleine und beschwerliche Schritte, während die Liebe wie mit der Türe ins Haus fällt. Da ihr Mich aber also gefunden habt, so freut euch aber jetzt auch über die Maßen; denn Ich, Gott der Allmächtige, als euer liebevollster Vater, bin nun ja sichtbar unter euch!

[2.168.17] Kommt alle her an Meine Brust, und empfindet, dass Ich wahrhaft euer ewiger, heiliger, liebevollster Vater bin! Kommt, kommt! Amen.“

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