Hier ist Dein Kapitel

133. Das Wesen der geistigen, seelischen und fleischlichen Zeugung

Am 4. August 1842

[2.133.1] Als nach dieser Enthüllung alle die Väter – selbst der Adam nicht ausgenommen – vollends zufriedengestellt wurden und nach der inneren Beheißung Abedams zurückwichen auf ihren vorigen Platz, und das natürlicherweise mit dem dankbarsten Herzen, da berief der hohe Abedam den Mahalaleel zu Sich und sagte zu ihm:

[2.133.2] „Mahalaleel, weißt du jetzt schon alles, was da dir und der ganzen Nachwelt aus dir frommen möchte?

[2.133.3] Ist dir nichts mehr fremd, so magst du ja wohl mit einer neuen Frage daheim verbleiben; hast du aber noch irgend etwas Dunkles im Hinterhalt, da trete nun damit ans Licht, – denn es soll keine finstere Kluft in eurem Herzen übriggelassen werden!

[2.133.4] So du also etwas weißt und findest, das dich drückt, da gebe es von dir, wie schon gesagt! Amen.“

[2.133.5] Der Mahalaleel besann sich eine Zeit lang; denn er hatte wohl eine gute Frage, aber nur ans Licht getraute er sich nicht damit.

[2.133.6] Da aber der Abedam sah seine Aufrichtigkeit darinnen, der zufolge er – der Mahalaleel nämlich – niemandem, besonders aber der holden, jungen Pura, welche sich noch immer knapp am Abedam befand, ärgerlich werden wollte, so sagte Er zu ihm:

[2.133.7] „Mahalaleel, Ich kenne den redlichen Sinn deines Herzens, darum auch will Ich dir deine aufzustellende Frage erlassen und dir alsogleich eine gute Antwort geben auf die stille Frage deines Gemütes. Und so höre denn du und ihr alle:

[2.133.8] Was da die naturmäßige Zeugung betrifft, die der Mensch zumeist mit den Tieren gemein hat, so kann diese nicht umgeändert werden im Allgemeinen, wohl aber in ganz besonderen, geistig ausgezeichneten Fällen. Denn durch die fleischliche Zeugung, wie sie besteht, wird weder der Geist, noch die Seele gezeugt, sondern allein ein fleischlicher Leib, welcher im Mutterleib vorerst vollends ausgebildet werden muss, bevor er zur Aufnahme der Seele und diese dann zur Aufnahme des Geistes befähigt wird; und so hat alles seinen guten Grund und besteht aus seiner guten Ordnung.

[2.133.9] Das Fleisch zeugt das Fleisch, die Seele die Seele und der Geist den Geist!

[2.133.10] Wie aber und warum also, solches verstehe, und höre es darum:

[2.133.11] Ihr wisst es, dass da alles aus dem Bereich des Geistigen, welches das allein Kräftige und eigentlich Substantial-Wesenhafte ist, nur auf dem Wege des entsprechenden Gegensatzes in die Erscheinlichkeit treten kann. Dieser Gegensatz ist ein Bemühen der eigentlichen Hauptkraft, sich selbst aufzuhalten und zu nötigen, damit sie sich dadurch selbst manifest werde.

[2.133.12] Nun denke dir deinen Geist! Wodurch manifestiert er sich?

[2.133.13] Siehe, durch die Sichselbstergreifung, welches da ist die Liebe im reinsten Sinne oder die Liebe zu Mir! Ohne diese Ergreifung wird sich der Geist nie als selbständig erkennen, sondern wird stets nur ein sich selbst unbewusster Teil Meines unendlichen allgemeinen Geistes verbleiben.

[2.133.14] Dasselbe ist auch der Fall mit der Seele, welche da ist im allgemeinen Sinne das gesamte vegetative Leben der gesamten Naturwelt. In ihrer Allgemeinheit ergreift sie sich oder kann sich in zahllosen Punkten ergreifen, allda dann auch die Dinge sichtbar zu werden anfangen nach der Ordnung, die Ich in die allgemeine Seele gelegt habe.

[2.133.15] Das aber ist dennoch nur eine stumme, sich unbewusste Nötigung oder Zeugung der Seele durch die in ihr bestehende Ordnung aus Mir.

[2.133.16] Sich selbst bewusst wird die Zeugung nur dann, wenn irgend sämtliche Teile der allgemeinen Seele sich ergreifen und sich nötigen, darum sie sich dann näherkommen, sich endlich drängen und erbrennen.

[2.133.17] Da es dann licht wird in ihrer Mitte, so erkennen sie sich und ergreifen sich zu einem vollends abgesonderten Ganzen.

[2.133.18] Dieser Seelenzeugungsakt geschieht durch das, was da verstanden wird unter der Nächstenliebe. Also erkennt der Mensch den Menschen dann fortwährend durch die Nächstenliebe; wem diese fremd ist, dem bleibt auch fremd sein Bruder.

[2.133.19] Nun siehe, nach diesen zwei inneren Vorzeugungen kann sich dann auch das Fleisch ergreifen in seinem Gegensatz, kann sich da nötigen und zwängen.

[2.133.20] Durch diese Nötigung geht dann ein Gegensatz in den anderen über, ergreift sich da, und so wird zwischen zwei äußeren Gegensätzen ein für sich bestehendes Medium gebildet, welches, je nachdem es sich bei dem Akt dem einen oder dem anderen Gegensatz genähert hatte, auch entweder dem einen oder dem anderen beschaffenheitlich entsprechen muss zufolge Meiner Ordnung auch im Fleische, welche da heißt eine gerechte Selbst- oder Fleischliebe.

[2.133.21] Siehe, darum ist somit die Fleischliebe und die ihr entsprechende Zeugung ja ebenso gerecht wie die des Geistes und die der Seele, wenn sie geschieht in Meiner gesetzten ewig bestehenden Ordnung.

[2.133.22] Ist sie aber der entgegen, dann ist sie eine Zeugung des Todes statt des Lebens und ist daher eine grobe Sünde, weil durch sie das Leben der Seele und des Geistes sogar untergraben und verstört wird.

[2.133.23] Solches also versteht auch alle wohl, und tuet danach, so werden alle eure Zeugungen gerecht sein und Mir wohlgefällig! Amen.“

TAGS

Kein Kommentar bisher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Letzte Kommentare