Am 15. Juli 1842
[2.119.1] Darauf nahmen die zehn ihre Körbe und gingen eilends hinab in das Haus Seths und füllten da die Körbe mit den allerherrlichsten Früchten, welche nahe die Speicher in den Vorratskammern erdrückten.
[2.119.2] Des nahm die Träger wunder, und sie lobten den Jehova.
[2.119.3] Da aber die Haushüter zu ihnen kamen, so fragten die Träger dieselben, ob schon viele Gebrauch gemacht hätten von der Beheißung des Hausvaters Seth.
[2.119.4] Und die Hüter aber antworteten ihnen: „Wahrlich, ihr könnt es glauben, die Menge derjenigen ist unzählbar, welche sich schon heute gesättigt haben von den Fruchtspeichern Seths; aber dessen ungeachtet wollen diese nicht leerer werden! Ehedem sei zwar von einer großen Menschenmenge aller Vorrat aufgezehrt worden, wie solches schon zweimal früher geschehen ist, darum sich dann die Hungrigen über die Fruchtgärten selbst hermachten, – allein die Leerheit der Speicher dauerte nicht lange; wunderbar wurden bald alle Speicher in den Vorratskammern wieder gefüllt, wie ihr sie soeben jetzt seht!
[2.119.5] Wisst ihr uns denn nicht irgendeine Auskunft zu geben, wie das zuging?!“
[2.119.6] Einer der zehn Träger aber, der den hohen Abedam in allem Tun, Lassen und Reden beobachtet hatte, sagte darauf zu den Hütern ganz kurz:
[2.119.7] „Brüder, glaubt es fest, ihr habt den fremden Mann gesehen, der da schon vorgestern von Mitternacht kam mit Adam und den übrigen, die da mit ihm waren, einladend die Kinder aller vier Regionen, und war gestern unter ihnen den ganzen Sabbat über und verrichtete die größten Wundertaten, und ist heute noch unter ihnen und tut desgleichen!
[2.119.8] Seht, da ist es dann nicht schwer raten, woher die Kammern stets wieder ihre Füllung nehmen!“
[2.119.9] „Wisst ihr aber, wer so ganz eigentlich dieser fremde Mann ist?“, fragten die Hüter den Träger, der da geredet hatte.
[2.119.10] Und dieser antwortete ihnen kurz: „Dass er auf der Erde nicht geboren worden ist, das ist mehr denn gewiss, und solches erkennen wir auch daraus, darum sich die sonst hart zugänglichen Väter gar so außerordentlich stark beugen vor ihm!
[2.119.11] Woher, wer und was er aber eigentlich an und für sich ist, solches wissen wir mitnichten; denn ihr wisst es ja nur zu gut, wenn es unter den erhabenen Großvätern geheime Dinge gibt, so müssen wir unsere sehr neugierigen Ohren hübsch ferne halten.
[2.119.12] Und also ist es für jetzt und allzeit etwas schwer, bei derlei Erscheinungen ins Klare zu kommen.
[2.119.13] Ich möchte zwar den Fremden unendlich gerne näher kennenlernen, – aber ihr wisst es ja, wie es geht!
[2.119.14] Daher bleiben wir nur darauf los, wie wir sind, so hübsch dumm, in Jehovas Namen; ewig wird’s ja nicht dauern!
[2.119.15] Und nun lasst uns erfüllen, wie allzeit, unseren Auftrag!
[2.119.16] Solches aber hat der Großvater Seth uns aufgetragen euch zu sagen, dass ihr jene, welche hier gesättigt werden, allzeit zur Dankbarkeit an Gott erinnern sollt nach Seinem Willen! Amen.“
[2.119.17] Nach dem verließen die Träger die Hüter und eilten aus den Kammern hinaus.
[2.119.18] Als sie aber kaum noch die Türe erreicht hatten, kam ihnen auch schon der Abedam, noch mit dem Mädchen auf dem Arm, entgegen und fragte die etwas erschreckten Träger: „Wo bleibt ihr denn mit den Früchten diesmal so lange?“
[2.119.19] Die Träger aber wussten keine Antwort auf diese Frage.
[2.119.20] Und der Abedam fragte sie abermals und sagte: „Habt ihr denn nicht Früchte in gerechter Menge angetroffen?“
[2.119.21] Und wieder fanden die Gefragten keine Antwort.
[2.119.22] Als aber der Abedam sie zum dritten Mal fragte: „So sagt es Mir doch, warum ihr diesmal die Zeit nicht zugehalten habt!“
[2.119.23] Hier erst besann sich der, der da schon früher mit den Hütern das Wort geführt hatte, und sagte:
[2.119.24] „Höre du lieber, guter, fremder Mann! Wir haben nichts Ungerechtes getan, außer dass wir dadurch ein wenig der bestimmten Zeit abhold geworden sind; denn die Hüter fragten uns, wer da beständig wieder voll mache die geleerten Kammern Seths.
[2.119.25] Und wir rieten auf dich, darum wir Zeugen sind von so mancher Großwundertat deines Willens, darin du nahe Gott gleich mächtig zu sein scheinst.
[2.119.26] Siehe, das ist aber auch alles, was da allein schuldet an unserem etwas längeren Ausbleiben; solches wirst du und der Großvater uns ja wohl vergeben!?“
[2.119.27] Der Abedam aber erwiderte ihm darauf: „Höre, nicht nur vergeben, sondern Ich will euch jetzt machen zu Trägern höherer und lebendigerer Früchte, denn die da sind, für die ganze Ewigkeit!
[2.119.28] Damit ihr aber alsbald wisst, dass Ich solches zu tun Macht und Recht habe, so wisst denn, dass Ich Jehova, Gott der Allerhöchste, Selbst es bin, also wie ihr Mich nun seht; darum seid ruhig und folgt Mir! Amen.“
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