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112. Abedams Mahnung an Adam: Die Kraft des Segens und die Verheerung des Fluches

Am 2. Juli 1842

[2.112.1] Nach dieser kurzen Vertröstung an den Lamel wandte Sich der hohe Abedam alsogleich an den Kisehel und an den Sethlahem und sagte zu ihnen:

[2.112.2] „Hört! Wie ihr das Volk Horadals hierher geführt habt, also geht nun hin und führt es in das Land, das Ich schon seit allen Zeiten der Erde für dieses Volk in der Bereitschaft gehalten; denn Ich wusste es ja schon lange, ja seit Ewigkeiten wusste Ich und weiß es allzeit, was Ich tun will, und was Ich tun werde, und niemand außer Mir weiß es, was Ich von Ewigkeiten her in Meinem Sinne führe.

[2.112.3] Daher geht hin und führt dieses Volk, dahin Ich es bestimmt habe!

[2.112.4] Mein Geist in euch aber wird euch gar wohl bezeichnen die Stelle, bis zu welcher ihr das Volk zu geleiten habt.

[2.112.5] Wenn ihr aber gar bald werdet diese Stelle erreicht haben, sodann segnet in Meinem Namen das Volk, und segnet ihnen auch das Land und ihre neuen Wohnungen, welche da bestehen auf die Art, wie sie hier bestehen auf der Höhe!

[2.112.6] Habt ihr alles dieses verrichtet, sodann kehrt behände wieder hierher, also zwar, dass ihr das Abendmahl nicht versäumen mögt; und also geht nun! Amen.“

[2.112.7] Nach dieser Beheißung dankten die beiden dem Abedam für solchen gnädigsten Auftrag und gingen dann alsogleich an ihr Werk.

[2.112.8] Der Horadal aber, vom allergrößten Dankgefühl nahe zerfließend, war schon mit seinem Volk zum Aufbruch bereitet.

[2.112.9] Als sonach die beiden natürlicherweise mit wenigen Schritten schon ihn erreicht hatten, so wurde da keine Rast mehr gehalten, sondern alles bewegte sich, fröhlich den Führern folgend.

[2.112.10] Beim Abzug dieses Volkes weinte der Adam und sandte einen Segen um den anderen fast jedem ihrer Schritte nach.

[2.112.11] Da aber der Abedam solches bemerkte, da belobte er ihn und sagte darauf: „Adam, wenn du statt so manches Fluches über die Tiefe stets also gehandelt hättest, wie du jetzt handelst im Geiste Meiner Liebe und Erbarmung, wahrlich, die Ebenen und die tiefen Talgründe der Erde wären nicht zur Hölle geworden!

[2.112.12] Da du aber stets mehr Rechtfertigung im Fluch denn in der Liebe fandest, darum ist es also weit gekommen, dass die Menschen in der Tiefe handeln, wie du zuvor eben wieder ein neues Zeugnis davon aus dem Munde Lamels vernommen hast, welches zur innigeren Bestätigung dessen auch lebendig sich hier zu Meinen Füßen befindet.

[2.112.13] O Adam, was alles hättest du Mir und der ganzen Schöpfung ersparen können!

[2.112.14] Da du aber am Fluch stets mehr Behagen fandest als am Segen, siehe, also sind die Folgen vor dir und Mir und werden an der Erde klebenbleiben bis ans Ende ihres Daseins!

[2.112.15] Wahrlich, sage Ich dir, wie groß und hart auch immer dein erster Hauptfehler war, darum du Meines Gebotes vergessen hast und hast dich berauschen lassen und allerderbst betrügen von deiner eigenen Schlange, dass darob Himmel und Erde aus allen ihren Angeln gehoben wurden, so hätte dennoch solches alles eher und leichter können ausgeglichen werden denn das, dass du gar so oft wegen der Untat Kahins geflucht hast der armseligen Tiefe!

[2.112.16] Ich sage dir aber: Kahins Tat war zwar sehr arg, dennoch aber war sie kaum ein Tautropfen, gegen das ganze Meer betrachtet, gegen das, was du sogleich im Anfang gegen Mich unternommen hast, da du Mir als ein Herr dich hast wollen über das Haupt erheben!

[2.112.17] Kannst du Mir aber je den Vorwurf machen, dass Ich dir darob geflucht habe?!

[2.112.18] Wohl verfluchte Meine unantastbare Heiligkeit, die du also gröblich angetastet hast, den Boden der Erde, darum er dir Disteln und Dornen tragen solle.

[2.112.19] Meine große Liebe zu dir aber löschte bald wieder den Fluch am Boden der Erde, darob sie dir – wie du allenthalben nun schon lange gemerkt hast – wieder zu einem neuen Garten erblühte!

[2.112.20] Da Ich aber den Fluch von der Erde tilgte, siehe, da warst du eben am emsigsten bemüht, zu fluchen allen den Ebenen und Talgründen und auch allen ihren Bewohnern, und hast es so weit gebracht, dass jetzt schon zu deinen Lebzeiten solche Früchte dem von dir verfluchten Boden entsprossen, über welche du hier zu Meinen Füßen ein neues Zeugnis erschaust!

[2.112.21] Ich habe der Tiefe im Farak einen von Mir wohlgesegneten Engel zum Führer gesandt. Hättest du statt deines Fluches nicht dasselbe in Meinem Namen tun können?

[2.112.22] Und die Tiefe blühte jetzt herrlicher denn alle diese Höhen!

[2.112.23] O Adam, Adam! Sehe dieses Mädchen genau an, die da nun liegt zu Meinen Füßen und reiner ist in ihrem Herzen denn die Sonne des Mittags!

[2.112.24] Was da nun geschehen ist ihren Alten zufolge deines Fluches, siehe, das wird aus eben der Folge dereinst geschehen dem Sohn einer Jungfrau, die Ich beleben werde mit dem Geiste dieser hier zu Meinen Füßen Liegenden!

[2.112.25] O bedenke, was du errichtet hast mit deinem Fluch! Doch nun ist es einmal also; daher lasst uns sorgen für die Zukunft – und womöglich vergessen der Gräuel der Vergangenheit.

[2.112.26] Adam, rufe alle deine Flüche zurück, und spende dafür den Segen! Meinen Segen spende dafür; denn jedes arge Werk ist ja dein Werk von Anbeginn gewesen! Daher fluche hinfort nicht mehr, sondern segne alles! Amen.“

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