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76. Seth findet das Leben aus Gott

[1.76.1] Nach der Vollendung solcher Rede dankte Mir Henoch wieder im Herzen und streckte dann seine Hände aus, griff den Vätern unter die Arme, und zwar nach der Stammordnung. Und siehe, alsbald erhoben sich die Väter fröhlich und munter und durch und durch neugekräftet von der Erde und dankten Mir über die Maßen für solche Gnade und priesen laut Meinen Namen. Ja, es nahm die große Freude sogar ihre Füße in Anspruch, dass sie samt dem Adam und der Eva zu hüpfen anfingen; und der Seth aber war ob der zu großen Freude beinahe ausgelassen und hüpfte so hoch, als er es nur immer zuwege bringen konnte.

[1.76.2] Es begab sich aber, dass er in seiner Hüpferei fiel und sich ein wenig wehe tat am rechten Knie und konnte sofort nicht mehr hüpfen; und sogleich ward er betrübt, denn er sah solches für eine Strafe an und wendete sich alsbald zu Mir und sagte in seinem Herzen:

[1.76.3] „O Herr und unser aller bester, heiligster Vater! Sehe gnädigst herab auf mich Armen und gebrechlich Schwachen; siehe, ich war überfröhlich in Deinem Namen und bin gefallen in dem Unmaß meiner Freude!

[1.76.4] O heiliger, allerliebevollster, bester Vater! Helfe mir wieder auf, – denn fürder will ich mich nimmer mit den Füßen, sondern desto mehr in dem Herzen mich freuen und Dich auch lieber desto mehr loben und preisen mit meiner Zunge und will die Füße gebrauchen nach Deinem Willen und die Hände nach Deinem Wohlgefallen; aber nur für diesmal, o heiliger, bester, liebevollster Vater, nehme den Schmerz von meinem Knie! Oh, erhöre meine Bitte! Amen.“

[1.76.5] Und sofort vernahm er eine große Stimme, die da sprach in seinem Herzen: „Höre Seth! Freue dich allzeit Meines Namens; freue dich deines Vaters, und freue dich über alles, das dich wie immer zu Mir erhebt! Aber lasse dabei leibliche Anstrengung, die zu nichts nütze ist, sondern freue dich in der Stille des Herzens! Freue dich im Leben über das gefundene Leben, und ziehe nicht, das dem Tode eigen ist, mit in die Freuden des Lebens, so wirst du nimmer einen Schaden leiden, weder am Leibe und noch viel weniger am Leben des Geistes aus deiner und Meiner Liebe zugleich!

[1.76.6] Merke dir das wohl, und fasse es so tief wie nur immer möglich ins Leben, so wird deiner Freude nimmer ein Ende werden; und nun stehe auf, und wandle froh in Meinem Namen! Amen.“

[1.76.7] Als aber der Seth solches in sich vernommen hatte klar und deutlich, da fing er an, vor Freude zu weinen, und dankte Mir laut für solche unerwartete Gnade.

[1.76.8] Es merkten aber nun die übrigen, dass mit dem Seth etwas Besonderes vorgegangen war, und sie wunderten sich bis auf den Henoch alle ob der augenblicklichen Ruhe Seths und dessen überfröhlichen Stimmung.

[1.76.9] Seth aber merkte solches und erbat sich, dass sie nun mit Fragen ihn in seiner Freude über das gefundene Leben aus Gott nicht stören möchten; am Abend würden sie es ohnehin erfahren in sich von oben.

[1.76.10] Nun wendete sich Adam zu den Kindern, dankte Mir, segnete sie alle, segnete die Kinder des Mittags und segnete die Gegenden und sagte dann:

[1.76.11] „Und nun, Kinder, dankt dem Herrn, und macht euch zur Reise gen Abend fertig, und zwar in der bekannten Ordnung: Asmahael in meiner und Henochs Mitte auf dem Tier der Wahrheit! Amen.“

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