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160. Der Schutz Gottes und die Hingabe des Herzens

[1.160.1] Und siehe, alsbald erloschen all die Flammen, und all die Tiere wichen zurück. Und der Adam mit dem Seth ward befreit von der starken Versuchung und hatte einen freien Weg nunmehr schon durch die ganze Hütte, dass er hinwandeln konnte, wohin er wollte.

[1.160.2] Er sprach aber bei sich selbst: „Die Eva bedarf nun meines ohnehin ohnmächtigen Schutzes nicht mehr; denn wie sollte ich jemand anderem helfen können, der ich mir doch selbst zu helfen so ganz unvermögend war?! Da nun also jetzt dieser meiner alten Hütte Raum von allen Schrecknissen frei geworden ist durch die große Erbarmung des Herrn, so will ich auch frei mich dahin wenden und nun meine freien Füße gehen lassen, woher uns diese heilige Rettung kam!“

[1.160.3] Und sogleich setzten beide, sowohl der Adam wie mit ihm auch der Seth, ihre nun frei gewordenen Füße gegen den Abedam in Bewegung.

[1.160.4] Dieser aber kam ihnen entgegen. Und da beider Herzen vor großer Dankbarkeit übergingen und darum auch keiner vermochte, nur ein Wort über seine Lippen zu bringen, so kam ihnen auch hier der Abedam zuvor und sagte zu ihnen:

[1.160.5] „So du dich aber dem Herrn in deiner Not genähert hast und der Herr hat erhört dein Flehen, so sollst du Ihm dann nicht mehr deinen Rücken zuwenden, sondern bleiben mit dem Angesicht und dem ganzen Herzen bei Ihm; denn so Er dich beschützen kann, wird Er nicht auch die beschützen können, welche deine Sorge töricht erfasst hat?

[1.160.6] Siehe, die Eva und alle leben noch ganz unversehrt! Was hat ihnen deine albern-törichte Sorge genützt? Hätte Ich sie nicht beschützt und vollkommen sicher erhalten, was wäre nun aus ihnen geworden? Oder hättest du ihnen helfen können, so sie entweder von der Wut der starken, blutdurstigen Tiere zerrissen oder von des Feuers vernichtender Macht ergriffen wären worden?

[1.160.7] Siehe, darum tut dem Menschen nur eine Sorge not, und diese besteht darinnen, Gott, den heiligen Vater, zu suchen allzeit, nicht nur in der Not, auf den liebegerechten Wegen! Und wer da Ihn als das allerhöchste Gut gefunden hat, der soll Ihm nicht sobald wieder den Rücken zukehren, sondern bei Ihm verbleiben, – sonst wird er allzeit seiner Ohnmacht gewahr werden schon auf dem halben Rückweg und erst durch bittere Erfahrungen erkennen müssen, wie gar nichts er ohne Mich vermag.

[1.160.8] Denn so da jemand ruft Meinen Namen, hat aber seinen Rücken zu Mir gewendet, wahrlich, der wird nicht erhört so lange, bis er nicht gewendet hat Herz und Angesicht zu Mir!

[1.160.9] Doch merkt euch, es wird aber eine solche zweite Umkehr allzeit auf eine heiße Probe gestellt werden, und es wird sich dann erst zeigen, wie viel des Ernstes im Herzen waltet; denn da wird die Welt gewaltig toben um ihn, und es wird kein anderes Wort erhört denn allein das des Herzens!

[1.160.10] Verstehe es wohl, und kehre Mir nimmer den Rücken, sondern lasse dich überallhin von Mir geleiten und führen! Amen.“

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