[1.116.1] Jetzt aber war es aus bei all den Vätern, und sie wussten sich weder zu raten noch zu helfen. Die, welche da wussten, wer sich da hinter dem Asmahael verborgen hatte, waren voll Lob, Dank, Preis und wahrer Liebe und höchster Achtung Gebet in ihren Herzen; welchen es aber bisher vorenthalten wurde, denen gingen jetzt ganz gewaltig die Augen auf, und sie wussten nicht, was sie nun tun sollten. Sollten sie vor lauter Ehrfurcht vergehen, oder sollen sie beten oder ihren Augen trauen, die Sache für möglich halten oder zweifeln? Sollten sie die Väter darüber fragen oder den Asmahael selbst und sagen: ‚Wer bist du, dass du also mächtig in deinem Wort bist und sprichst aus dir, was da geschehen soll, – und so du es ausgesprochen hast, ist auch schon die Tat vollbracht?‘
[1.116.2] Oder was sollten sie tun? – Und als sie also dachten, ergriff sie alle heimlich eine bange Furcht; denn dies zweite Beispiel so plötzlicher Vernichtung hatte in ihnen ganz sonderbare Gedanken hervorgerufen.
[1.116.3] Als aber solches Hinundherdenken eine Zeit lang ohne Frucht dauerte, trat der Asmahael in die Mitte derer, welche noch nicht wussten, wie sie mit Asmahael daran wären, und sprach folgendes, sagend nämlich: „Hört, die ihr da seid wüsten Rates über Mich; was habt ihr für Gedanken?
[1.116.4] Haben euch nicht Adam, Seth und Henoch oft genug gezeigt durch kräftige Worte, was alles der Mensch im Namen Gottes zu wirken vermag? Ihr aber, allzeit taub am Geist, am Ohr und blind am Auge, mochtet nicht merken, was das heißen solle, und welche Kraft jedem Menschen im Namen des einigen Gottes Jehova zuteilwerden mag, wenn er ungezweifelt handelt und unerschütterlich ist in der Liebe und [voll] alles Vertrauens daraus.
[1.116.5] Statt solches zu beachten, fragt ihr euch untereinander: ‚Wer ist der Asmahael, und was ist mit ihm, dass er solches wirkt?‘
[1.116.6] O ihr Blinden und Tauben! Warum wurde euch denn gegeben ein Gehör und ein Gesicht geistig und leiblich? Etwa, dass ihr bloß schauen sollt das Gras und anderes Gedinge der Erde und des Firmamentes?! Und das Gehör, dass ihr nur hören möchtet den Gesang der Vögel und anderes Gesumse, Gebrülle, Getöse aus allen Weltgebieten? Oder wurde euch alles dieses nicht vielmehr gegeben, dass ihr es allzeit richten sollt nach innen, das heißt, dass ihr allzeit zuerst auf das merken sollt, was in euch vorgeht, und was ihr außerhalb seht und hört, zu führen in euch zurück bis zur Wurzel alles Seins?!
[1.116.7] Liegt nicht der Grund aller Dinge lebendig in euch? So aber jemand einem Ding auf den Grund oder an die Grundwurzel gekommen ist und erfasst da das Ding mit der in Gott durch Liebe und Glauben sich stützenden Kraft, wie oder was des Hindernisses sollte da noch eintreten, dass da etwas nicht also geschehen sollte, wie der rechte Mensch es sich in seiner Tiefe gedacht und in Gott fest gewollt hat?!
[1.116.8] Wer aber vermag etwas zu vollbringen? Wenn es er aber vermag, so vermag er es nur durch Gott; denn außer und ohne Gott ist keine Tat möglich!
[1.116.9] Tuet also, und fragt nicht zuvor, wer und was Asmahael ist, so werdet ihr den Asmahael, jeglicher für sich und für alle, in euch finden, da ihr wisst, was Asmahael entsprechend besagt! Amen.“
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