Hier ist Dein Kapitel

28. Martin als blinder Rationalist in der Klemme

[28.1] Bischof Martin spricht: „Oh, oh, ohohohoh! Was fällt euch ein! Gott, das allerhöchste, unendliche Wesen, das im ewig unzugänglichen Licht wohnt und mit Seiner Allkraft die ganze ewige Unendlichkeit erfüllt, wird Sich je in der Gestalt eines Menschen zeigen und mit Händen arbeiten gleich uns?!

[28.2] Gott erfüllt wohl solche Menschen und Geister mit Seinem Gnadenlicht – manche mehr, manche weniger. Aber darum bleibt zwischen Gott und Mensch noch immer eine unendliche Kluft.

[28.3] Jesus war wohl unter allen Menschen ein von Gottes Kraft am meisten erfüllter Mensch, aber darum dennoch ebenso wenig wie wir ein Gott, was auch kein denkender Mensch und Geist annehmen kann, indem man da auch annehmen müsste, der kleine Planet Erde wäre das Hauptzentrum aller Schöpfung, über welche Annahme die Sonnen doch sicher ein wenig protestieren möchten!

[28.4] Daher nur so hübsch gescheit hier im ewigen Reich der Geister! Es ist genug, dass wir auf der Welt so hübsch dumm durcheinandergelebt haben und hielten Brot, Wein und nicht selten geschnitzte Bilder für Gottheiten, während wir an der Sonne das herrlichste Abbild der Gottheit hatten.

[28.5] Betrachtet mich und meine beiden liebsten und besten Freunde als das, was wir sind, so werdet ihr nie von einer so dummen Furcht heimgesucht sein!

[28.6] Ich weiß wohl, dass dieses Hauses Herr und Meister mächtiger ist und weiser als wir alle zusammen, und [Er] kann auch vielleicht recht wohl jener Jesus sein, der uns die weiseste Lehre gab. Aber für Gott müsst ihr Ihn nicht halten, sondern als das nur, was Er ist, nämlich, wie ich schon früher bemerkt habe, der beste, weiseste und also mit Gotteskraft erfüllteste Mensch der Erde!

[28.7] Ihr wisst doch, wie Er auf der Welt ist getötet worden von den elenden Menschen! Könnt ihr es wohl annehmen, dass Gott als der Urgrund alles Seins und Lebens im Ernst Sich von den elendesten Menschen möchte oder könnte töten lassen?

[28.8] Was geschähe wohl mit einem Haus, so man dessen Grundfesten zerstörte? Seht, es würde sobald übereinander zusammenstürzen.

[28.9] Was wohl wäre oder würde mit der ganzen Schöpfung im Moment geschehen sein, die da ist das eigentliche Gotteshaus, so man eben Gott Selbst getötet, also vernichtet hätte? Wer wohl hätte ohne Gott leben können? Hätte ein Gottestod nicht schon lange zuvor alles Leben und Sein vernichtet?! Daher, meine liebsten Freunde, nur schön gescheit hier in der Geisterwelt.“

[28.10] Spricht wieder einer aus der Gesellschaft: „Freund, du hast zwar sehr weise scheinend gesprochen, um uns zu trösten. Allein, du bist vom Ziel ferner als wir, obschon du im fortwährenden Umgang mit dem Herrn dich befindest, während wir armen Sünder uns vor Ihm gebührendst tiefst scheuen und fürchten müssen!

[28.11] Ich sage dir aber als ein Sünder: Du hast in der wahren Weisheit noch nicht das Einmaleins begonnen und willst über Gottes innere Weisheit urteilen? So du Gott nur nach dem Volumen schätzt, da wird dir Jesus freilich noch lange zu klein-winzig vorkommen. So du aber bedenken willst, dass Gott nicht nur pur Sonnen und Erden, sondern auch die Mücken gemacht hat, da wird es dir vielleicht doch einleuchtend werden, dass Sich Gott auch mit kleinsten Dingen ebenso gut abgibt wie mit dem größten, und es Ihm auch möglich sein kann, Sich den Menschen als Mensch zu zeigen, sie zu lehren und zu führen die rechten Wege der Menschen. Die Sonnen aber wird Er sicher auch als Selbst Sonne aller Sonnen leiten!

[28.12] Wir Menschen aber verstehen nur wieder einen Menschen und so auch Gott nur im Menschen Jesus. Die Sonnen aber verstehen wir nicht, sonach wären sie für uns ohne Jesus auch eine vergebliche Gottheit!

[28.13] Siehe, das ist mein Verstand! Nun gehe und lerne deinen und unseren Hausherrn besser erkennen, dann komme wieder und sage mir und uns allen, ob ich unrecht hatte!“

[28.14] Bischof Martin verlässt nun die Gesellschaft und kehrt ganz verblüfft zu uns zurück.

TAGS

CATEGORIES

Bischof Martin

Kein Kommentar bisher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Letzte Kommentare