[163.1] Spricht Petrus: „Nun, so höre denn! Wir alle, so du uns hier erschaust, sind fürs Erste Kinder Gottes, d. h. nach eurer Vorstellung Kinder des allerhöchsten Geistes. Fürs Zweite aber sind einige wenige aus uns auch gradewegs des Allerhöchsten erste Hauptdiener, und zwar von der Art, dass eben der Allerhöchste Selbst sie zu Grundpfeilern Seiner Kirche der ganzen Unendlichkeit gestellt hat. Zuerst freilich wohl nur auf der Erde, d. h. auf jenem Planeten, den ihr den heiligen nennt. Als sie aber dort ihre Aufgabe mit aller Freude und Hingebung erfüllt haben, da wurden sie dann durch eine schmerzliche Abnahme des Leibes sogleich zu Ihm in den obersten aller Himmel erhoben, um fürs Erste von Ihm alles zu haben, das Er Selbst hat, und sonach die höchste aller Seligkeiten ewig ungetrübt zu genießen. Fürs Zweite aber eben in solcher Seligkeit jenen Dienst im allerausgedehntesten Sinne zu verrichten, den sie auf der Erde – freilich im engsten Maße – verrichtet haben. Und damit du alles erfährst, so wisse, dass eben ich, Petrus, und jener Dritte, Johannes, solche Diener sind. Die anderen aber sind alle mehr oder weniger Anfänger in dieser Welt und in diesem oberwähnten Dienst.
[163.2] Der Zweck, warum wir hierher kommen, aber ist zunächst der, dass wir zuerst die Neuangekommenen in dieser Welt höherer Liebedienste einführen und einweihen; danach aber auch euch Bewohner dieser Lichtwelt, und zwar nur einige Gemeinden, die vom rechten Weg sich abgewandt haben, wieder aufzurichten.
[163.3] Weil aber eben dies letztere ein hartes Geschäft ist, so dass da die Mühe unsere Kräfte überbieten möchte, so ist auch Gott der Herr Selbst in aller Seiner Kraft- und Machtfülle gegenwärtig! Und das in sichtbarer Menschengestalt, welche Gestalt aber eben die eigentliche göttliche ist, indem Gott uns Menschen nach Seinem Ebenmaß äußerlich wie innerlich geformt hat. Denn Er nahm keine andere Form für Seine Lieblinge als die urerste Seiner ewigen Liebe.
[163.4] Daher gibt es auch in der ganzen Unendlichkeit nirgends eine Welt, auf der die Menschen eine andere Form hätten, als wir sie haben. Nur sind sie hie und da an der äußeren Größe voneinander verschieden und an der Farbe, wie manchmal auch an einigen wenigen äußerlichen Dingen. Aber die Grundform bleibt immer die göttliche.
[163.5] Daher es dich dann auch nicht befremden darf, so du nun gar bald Gott, den allerhöchsten Geist, ganz in meiner Gestalt und Größe erblicken wirst. Denn Seine unendliche und ewige Macht und Größe hängt nicht von Seiner äußeren gestaltlichen, sondern von Seiner innersten Geistgröße ab, die aber ewig wohnt im allerheiligsten, unzugänglichen Licht und kann nie von einem geschaffenen Geist gesehen und noch weniger ewig je begriffen werden.
[163.6] Nun weißt du alles; nichts habe ich ausgelassen, was zur Beantwortung deiner Frage in hohem Grad nötig war. Sage du mir nun aber auch ganz treuherzig ohne alle Verstellung – die bei euch besonders in dieser Gemeinde sehr zu Hause ist –, ob du wohl alles glaubst, was ich dir nun gesagt habe!“
[163.7] Spricht der Weise: „Erhabenster Freund, aufrichtigsten Sinnes gesprochen, bis aufs letzte – alles. Aber dass da Gott, das allerhöchste, unendliche, urewige Gottgeistwesen auch hier unter euch, und zwar in deiner Gestalt und Größe vorhanden sein soll, das – du siehst es selbst ein, so dir nur ein wenig unsere urältesten Weissagungen und Offenbarungen bekannt sind –, das ist eine harte Sache! Es kann wohl sein, dass ich das später einsehen werde. Aber für diesen Augenblick ist das für meine Begriffe von Gott, dem allerhöchsten Wesen, nahe ganz völlig unmöglich!
[163.8] Du weißt es, dass Gott nur höchst selten Seine Engel hierher gesendet, die uns – als den obersten Weisen – eben das höchste Gottwesen veroffenbaren, aber allzeit beisetzen: ‚Gott aber kann niemand sehen und leben zugleich!‘ Daher wohne Er in einer unerforschlichsten Tiefe aller Tiefen, auf dass kein Wesen durch die Beschauung der Gottheit beeinträchtigt werden soll in seinem Leben. Wie aber würde es uns da nun ergehen, so es wirklich so wäre, wie du mir nun verkündet hast, wenn Gott hier unter euch wäre?!
[163.9] Ich kann es nicht in Abrede stellen, dass so was dem Gottwesen allerdings auch möglich sein könnte. Aber wo käme dann Seine ewige, unwandelbarste Ordnung hin, die uns so oft verkündigt worden ist?“
[163.10] Spricht Petrus: „Freund, nur eine kleine Geduld, und du wirst das dir kaum möglich Scheinende gar sehr möglich finden! Aber nun gedulde dich nur ein wenig – Er kommt Selbst her; von Ihm wirst du es am ehesten fassen!“
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