Die Haushaltung Gottes in 3 Bänden
Band 2
„Die Haushaltung Gottes“ Band 2 von Jakob Lorber setzt die Geschichte der Urpatriarchen fort und konzentriert sich auf den Aufstieg und die geistige Blüte des ersten Weltreiches Hanoch.
Es beschreibt die Entwicklung der frühen Menschheit, ihre spirituelle Führung und die zunehmende Abkehr von göttlichen Prinzipien.
Das Buch beleuchtet die Gesellschaftsstrukturen, die Herrscher und die moralischen Herausforderungen dieser Zeit.
Ein zentraler Aspekt ist die Weisheit und Führung der Patriarchen, die versuchen, die Menschen auf den richtigen Weg zu bringen. Doch mit der wachsenden Macht und dem Einfluss weltlicher Herrscher gerät die Gesellschaft zunehmend in Dekadenz und spirituelle Dunkelheit.
Das Werk zeigt die Konsequenzen dieser Entwicklung und bereitet den Boden für die Ereignisse im dritten Band.
Inhalt lesen
Am 7. Januar 1842
[2.1.1] Und der Abedam fragte sie: „So hört denn, Ich habe mit großem Wohlgefallen die Entäußerung eurer Herzen vernommen; also seid ihr alle wahrlich am allerbesten daran, – aber also, wie Ich jetzt unter euch bin, ihr wisst, kann Ich eures freien Lebens wegen nicht verbleiben und muss euch als sichtbarer Vater bald wieder verlassen!
[2.1.2] Wie dann, so Ich nicht mehr unter euch fußwandeln werde, und ihr bedürft höherer Kräfte und Mächte? Wer wird da wirkend unter euch in Meinem Namen auftreten?
[2.1.3] Wer wird euch da sogleich beschützen vor jeglichem Übel, und wer wird alsbald abwenden alle grausamlich argen Nachstellungen der Welt von euren Herzen, so da niemandem von euch allen innewohnen möchte eine höhere Kraft und Macht als ein teurer Nachlass von Mir an euch alle, als ein mächtiger Schutz gegen alle Nachstellungen und Versuchungen der Schlange?
[2.1.4] Bedenkt euch, und antwortet Mir! Amen.“
[2.1.5] Und alle die also prüfend Gefragten antworteten einstimmig: „O Emanuel, Deine Worte sind mehr denn nur die allerreinste Wahrheit allein; o Abba, sie sind Liebe!
[2.1.6] Daher, wenn unsere fleischlichen Augen auch nicht mehr Dich, o heiliger Vater, Selbst zu sehen werden von Dir die unaussprechliche Gnade haben, wie wir sie jetzt allerunwürdigstermaßen haben, so wirst Du, o Abba, aber ja doch Deine Liebe nicht von uns mit Deiner zurückgekehrten heiligen Sichtbarkeit nehmen, sondern uns verlassenen Kindern gestatten, unsere Herzen an Deiner unendlichen und über alles heiligen Vaterliebe zu wärmen und neu zu beleben.
[2.1.7] O Abba! Dieses allein bitten wir von Dir, dass Du uns allen ewig Vater verbleiben möchtest und uns mit Deiner segnenden Hand nie verlassen möchtest, so haben wir alle der Kraft und Macht genug, allen Versuchungen zu widerstehen und alle Gefahren der Welt anzukämpfen und vollends zu besiegen!
[2.1.8] Dein heiliger Wille geschehe jetzt, wie allzeit und ewig! Amen.“
[2.1.9] Und der Abedam rief mit starker, bewegter Stimme aus: „Wahrlich, wahrlich, sage Ich euch, so ihr Meine Liebe habt, da habt ihr alles; ja mehr, als es alle Himmel der Himmel ewig je erfassen möchten!
[2.1.10] Ihr habt euch den höchsten Lohn auserkoren, welcher euch ewig bleiben wird, und niemand wird ihn euch nehmen!
[2.1.11] Wahrlich, der in Meiner Liebe treu verbleiben wird, von dem wird der Tod fliehen und weichen wie der Schnee vor den heißen Strahlen der Mittagssonne des Sommers!
[2.1.12] Und so denn bleibe Ich in der Liebe bei euch jetzt, wie in alle Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.“
Am 8. Januar 1842
[2.2.1] Und alle waren außer sich vor Freuden und dankten in ihren Herzen inbrünstigst dem Abedam für solche Verheißung, die da wahrlich ist eine Verheißung aller Verheißungen, da in ihr das nur allein wahre Leben und also auch alle lebendige Kraft und Macht zur Bezwingung und Besiegung aller Dinge wohnt.
[2.2.2] Da solches diese Urväter wohl wussten, darum bewarben sie sich auch alle auf das Emsigste und allein Sorgsamste darum, ja, das alleinige Bewerben um Meine Liebe und ihr verbundene Gnade war ihre alleinige Sorge, und das lebendige Streben danach die einzige Schule und Selbstaufgabe ihres irdischen Lebens; darum aber auch schon ihre Kinder in einem Alter von sechs bis zehn Jahren weiser und unvergleichbar verständiger waren denn jetzt in dieser nota bene allerfinstersten, wahrhaft allerscheußlichsten Zeit aller Zeiten die allergrößten Gelehrten, die nun nicht viel mehr wissen, als damals die Kinderchen an den Brüsten der Mütter wussten.
[2.2.3] Denn diese Muttermilch enthielt damals, selbst materiell genommen, nicht selten mehr, denn jetzt in dieser sogenannten aufgeklärten Zeit die größten von Staub und Motten der Gelehrten zernagten Bibliotheken.
[2.2.4] Was aber enthält jetzt die Muttermilch?! Ich mag es nicht aussprechen! Oh, was war das Weib damals, und was ist es jetzt!
[2.2.5] Ich sage euch, unter sieben Tausenden gibt es kaum eine, die da nicht durch ihre überverteufelte Putz- und Gefallsucht nicht selten in einer Sekunde – wohlverstanden in einer Sekunde! – bei hundert Todsünden begeht!
[2.2.6] Denn wie sehen jetzt ihre verfluchten Kleider aus, besonders an den öffentlichen Orten!
[2.2.7] Ich mag sie nicht näher bestimmen; nur so viel sage Ich euch, dass zu Hanoch selbst in den letzten allerverworfensten Zeiten die offenbarsten Tageshuren viel züchtiger und ehrsamer sich kleideten und die Hauptschamteile ihres Leibes bei weitem mehr verborgen hielten denn jetzt ein Frauenzimmer von der züchtigsten Art!
[2.2.8] Hatte damals eine solche Tageshure eine Sache mit dem Mann, so war sie selbst in diesem sich ganz hingebenden Moment also verschleiert und bedeckt, dass der lüsterne Mann von ihr lediglich nichts zu sehen bekam denn allein, darum er zu ihr kam.
[2.2.9] Aber jetzt fängt schon ein zehnjähriges Kind von einem Frauenzimmer an, ihre hervorstechenden Reize zu erkennen, besieht sich zu wiederholten Malen in einem verteufelten Spiegel, – und wird sie dann erwachsener und erwachsener und gewahrt an sich einen nur einigermaßen üppigen Leib, da möchte sie sich aber auch schon beinahe ganz halbnackt tragen, wenn es nur halbwegs Mode wäre und die Stadtwachen solches duldeten!
[2.2.10] Doch, was sie sich offenbar zu tun nicht getraut, das tut sie doch vollkommen in ihrem Herzen und studiert und sinnt nur darauf, alle Männer zu verbrennen und zu vergeilen.
[2.2.11] Wahrlich, wahrlich, sage Ich, eine Frauensperson in der Zeit ist ärger denn ein Hunderttausend der ärgsten Teufel aus der untersten Hölle! Die fliehen doch vor Meinem Namen; eine solche Weibsfigur aber lacht nur über Mich und Meinen Namen und beugt sich nicht im Allergeringsten vor Mir, und also auch noch viel weniger vor Meinem Namen, vor dem sich doch alle Himmel, alle Welten und alle Höllen vor Ehrfurcht beugen müssen!
[2.2.12] Wahrlich, wahrlich, sage Ich euch – wie Ich es vielen in der Zeit schon gesagt habe, entweder offenbar durch wohlvernehmliche Worte oder durch ein heimliches Gefühl im Herzen –, es wäre den Frauenzimmern dieser Zeit unaussprechlich viel besser, so da wäre jede von zehn Millionen Teufeln besessen! Da wäre sie doch noch davon zu befreien; denn für alle diese zehn Millionen Teufel langte die Kraft Meines Namens hinreichend aus, sie alle auszutreiben.
[2.2.13] Rufe aber auch Meinen Namen zehn Jahre lang über eine jetztzeitige Putzfigur aus, und sie wird von ihrer grenzenlosen Schamlosigkeit und Putz-, Hoffart-, Gefall- und Fang- und Verlocksucht auch nicht einen Faden fahrenlassen!
[2.2.14] Meinst du, derlei Geschöpfe werden dereinst in die Hölle kommen, etwa in die unterste? Da irrst du dich! So arg und böse und überschrecklich es da auch immer aussehen mag und wirklich aussieht und ist, so wäre aber dieser Ort doch noch viel zu gut für derlei Wesen; denn alle Satane und Teufel allda fliehen doch vor Meinem Namen, müssen sich auf den Boden werfen sogar schon vor jeglichem dahin gesandten Strafengel. Tun solches auch diese Weltfiguren?!
[2.2.15] Daher ist für sie auch schon gehörig gesorgt auf eine selbst für die höchsten Engel unerhörte Weise!
[2.2.16] Wenn sie dieses ihr scheußliches Erdenleben gar bald elendst genug beenden werden müssen und sich nicht vom Grunde aus bessern werden und werden Mir Früchte der wahren innersten Buße bringen, wahrlich, wahrlich, wahrlich, diese Brut soll dereinst die ganze unendliche Fülle Meines Zornes ewig, ewig, ewig auf das Allerfühlbarste empfinden!
[2.2.17] O du, Meine reine Ghemela, siehe, welch ein endloser Unterschied da nun waltet zwischen dir und zwischen den Weibern und Mägden dieser Zeit! Welch eine Kluft, – die zwei Unendlichkeiten scheidet.
[2.2.18] Du, o Ghemela, ruhst auf Meinem Herzen; diese aber haben sich so weit, Mich verachtend, von Mir entfernt, dass sie Meine sonst endlos weit langende Hand doch nimmerdar zu erreichen vermag. Siehe, sie sind in eine zweite Unendlichkeit von Mir abgewichen, ja, in die Unendlichkeit Meines allerbittersten Zornes sind sie gewichen!
[2.2.19] Doch nichts mehr davon, – sonst könnte Ich vor der Zeit ergrimmen!
[2.2.20] Daher gehen wir wieder in unsere schöne Urzeit zurück!
[2.2.21] Und da der hohe Abedam ihre tief dankbarsten Herzen ansah, da erregte Er Sich abermals und sagte laut zu allen:
[2.2.22] „Wahrlich sage Ich euch, die ihr seid von nun an Meine auserwählten Kinder, Ich werde euch nie verlassen!
[2.2.23] Solange ihr eure Herzen werdet zu Mir gekehrt haben, da werde Ich sein mit Meiner Liebe segnend bei euch allen und jeglichem besonders nach dem Maße seiner Liebe zu Mir und daraus zu seinem Bruder; und die flammenden Herzens sollen Mich sogar nicht selten zu Gesicht bekommen, besonders wenn sie ihre Herzen vom Anbeginn ihres Seins rein erhalten haben und sich nicht so leicht haben von der Welt berennen lassen!
[2.2.24] Behaltet in euren Herzen diese Verheißung; denn also sollt ihr sein und bleiben in aller Kraft, Macht und unbesiegbaren Stärke aus dieser Verheißung heraus, darum euch alle Naturwelt untertan sein soll.
[2.2.25] Wenn ihr aber von der Verheißung in euren Herzen abweichen werdet, so werdet ihr nach dem Verhältnis eurer Abweichung auch eure Stärke nach und nach verlieren, und Ich werde euch dann stets fremder und fremder werden, und Meine Ohren werden eurem Mund verschlossen werden!
[2.2.26] Beachtet dieses wohl, und bedenkt es tief in euren Herzen, wer Der ist, der dieses jetzt zu euch geredet hatte! Amen.“
Am 10. Januar 1842
[2.3.1] Nach dieser Rede aber berief der hohe Abedam den Lamech zu Sich und stellte ihn der Ghemela vor und fragte sie:
[2.3.2] „Meine geliebteste Ghemela, sehe diesen Mann an; sein Name ist Lamech, der da ist dir gleich voll der lebendig flammenden Liebe zu Mir. Siehe, diesen Mann will Ich dir geben; denn Ich weiß, er wird dich eher nicht anrühren, als bis Ich ihn zu dir führen werde.
[2.3.3] Daher hast du nichts zu fürchten; denn also rein du bist in deinem Herzen und bist voll Keuschheit, siehe, desgleichen ist es auch er! Wie du nach ihm kein Verlangen in deinem Herzen trägst, sondern allein nach Mir, also ist auch er beschaffen; wie du vor ihm fliehen möchtest, siehe, desgleichen möchte auch er!
[2.3.4] Siehe, er ist in allem dir vollends ähnlich; wie du, so hat auch er an Meiner Brust der heißesten Liebe Tränen geweint!
[2.3.5] Und siehe, so jung er auch noch ist, so ist er aber doch voll der höchsten Weisheit, deren nur je ein freier Mensch fähig ist, und besitzt eine große Macht und Stärke nun, die ihm geworden ist aus seiner ebenso mächtigen Liebe zu Mir!
[2.3.6] So du dich aber von seiner wahren Liebeweisheit aus Mir in ihm überzeugen magst, so gestatte Ich dir, ihm was immer für eine Frage zu geben, darauf er dir dann antworten mag aus seinem eigenen Herzen.
[2.3.7] Und also frage du ihn, als so du Mich fragen möchtest!“
[2.3.8] Die Ghemela aber scheute sich sehr vor dem Lamech und getraute sich ihn nicht anzusehen und sagte zum Abedam:
[2.3.9] „O Du mein allein allergeliebtester Jehova, siehe, ich kann nichts herausbringen; denn ich fürchte mich ganz gewaltig vor ihm!
[2.3.10] Wenn ich Dir gehorchen soll, da befreie Du, mein allein geliebtester Jehova, mein Herz von dieser großen Angst!
[2.3.11] Ich, Deine Dich allein liebende Ghemela, bitte Dich darum; aber nur, so Du es willst!“
[2.3.12] Und der Abedam rührte sie an und sprach zu ihr: „Ghemela, du Reine, dir geschehe nach deiner Liebe zu Mir! Amen.“
[2.3.13] Und alsbald durchströmte die Brust der Ghemela ein sanftes Wehen; sie ward von ihrer Angst befreit, richtete sich auf, bekam Mut und fragte sogleich den Lamech:
[2.3.14] „Lamech! Könntest du mich, eine arme Magd vor deiner Urstammgröße, neben deiner Liebe zu Jehova wohl auch noch lieben?
[2.3.15] Wäre dir solches möglich? Denn siehe, ich mag nichts denn nur meinen Jehova lieben, und von Ihm aus erst dann alles andere, insoweit es Seine Liebe und Erbarmung in sich birgt und trägt und mir dienen kann zu einem Wegweiser zu Ihm! Möchtest du mir nun antworten auf diese meine Herzensfrage?“
[2.3.16] Und der Lamech fiel hin auf die Brust des Abedam und sagte weinend: „O Du mein allerheiligster, von mir über alles geliebtester Abba Emanuel Abedam!
[2.3.17] Vergib mir; siehe, mein Herz ist von der Liebe zu Dir also heiß erfüllt, dass es keiner anderen Liebe mehr fähig ist denn allein der süßesten, reinsten, heiligen Liebe zu Dir!
[2.3.18] O Du mein heiliger, guter, liebevollster Vater, solches weißt Du ja; habe ich denn gesündigt vor Dir, darum Du mich jetzt strafen willst?
[2.3.19] Wer auch diese Ghemela sein mag, siehe, ich habe ja nie nach ihr verlangt, wie nach keinem Wesen ihres Geschlechtes! Mein Herz war ja allzeit nur nach Dir gerichtet; solches weiß ja jeder meiner Väter vom Seth abwärts bis zu meines Leibes Vater Mathusalah!
[2.3.20] O Abba Emanuel! Sei mir barmherzig und gnädig, so ich etwa, mir unbewusstermaßen, vor Deinen allsehendsten, allerheiligsten Augen einen Fehltritt gemacht habe, und erlasse mir diese mir so schrecklich groß scheinende, ja in aller Wahrheit übel groß vorkommende Strafe, – und gestatte mir, zu schweigen auf die Frage, obschon sie ist voll des reinsten Verlangens, aber dennoch kam aus einem Munde einer solchen ich noch nie erkannt habe! O Abba, Emanuel, Abedam! Dein heiliger Wille! Amen.“
[2.3.21] Und der Abedam aber griff dem Lamech unter den Arm und hob ihn ein wenig von der Erde, stellte ihn dann wieder sanft auf den Boden und sagte darauf zu ihm:
[2.3.22] „Höre, Lamech, du bist ein eigener Mensch; deine Liebe zu Mir ist größer denn dein Vertrauen! Du liebst Mich aus allen deinen Kräften, – ja, mit aller dir ertragbar möglichen Glut deines Herzens liebst du Mich; aber was dein Vertrauen betrifft, so steht dieses in gar keinem Verhältnis mit deiner so glühenden Liebe.
[2.3.23] Wie kann es dir aber bei Meiner Liebe gegen dich und bei deiner Liebe gegen Mich auch nur selbst um die Mitte [der] Nacht beifallen, Ich möchte oder könnte dir, da Ich dir aus dem Himmel einen Lohn in aller Reinheit bestimmte, eine Strafe bescheiden?!
[2.3.24] Könntest du solches gegen einen weltfremden Menschen, der dich über alles lieben würde, verhängen?
[2.3.25] Wie magst du denn so etwas dir von Mir beifallen lassen? Und das aus purer Schwäche deines fest sein sollenden Vertrauens zu Mir?
[2.3.26] Siehe, was sich Mir nähern kann wie diese Ghemela, eine allerreinste Tochter des Zuriel, und daher sicher Meiner Liebe vollends würdig ist; was Ich auf Meinen Händen getragen habe, – wie sollte dir so etwas je zu einer Strafe gereichen?!
[2.3.27] Daher aber sagte Ich dir jetzt dieses, auf dass du dir solches wohl zu Gemüte führen solltest und sollst wohl bedenken, welchen Wert eine Gabe hat, die du aus Meiner Hand empfängst!
[2.3.28] Siehe, sie hat außer ihrem Vater nie noch einen Mann in ihrem Herzen erkannt, darum sie eine große Angst ergriff bei der Nennung deines Namens schon, geschweige erst beim Anblick deiner Person!
[2.3.29] Ich forderte sie auf, dich um etwas zu befragen, da bebte sie vor großer Scheu vor dir am ganzen Leibe; allein sie gedachte bei ihrer großen Furcht, dass sie Mir Gehorsam schuldig ist, darum sie Mich um Stärkung bat, um Mir gehorchen zu können.
[2.3.30] Hast du denn solches an ihr nicht bemerkt? Wie kannst du denn hernach Meinen Willen, durch sie an dich gerichtet, für eine Strafe halten?
[2.3.31] Kennte Ich dich nicht in deiner Reinheit und größten Liebe zu Mir, so wärest du jetzt dieses Lohnes verlustig geworden! Allein für dich spricht die reine Flamme deines Herzens; daher hast du keine Schuld vor Mir, sondern allein eine kleine vor der reinsten Ghemela.
[2.3.32] Gebe ihr darum, was sie, durch Meinen Willen getrieben, von dir verlangte, damit du auch diese Schuld tilgst! Amen.“
[2.3.33] Und der Lamech erkannte seinen Irrtum, bat die zitternde Ghemela um Vergebung und gab ihr dann eine wahrhaft Meiner würdige Versicherung seiner reinen Liebe zu ihr, darob er, sie und alle Umstehenden zu den freudigsten Tränen gerührt wurden.
[2.3.34] Und also wurde sie sein alleiniges geliebtes Weib; es blieben aber beide keusch bis in die späteste Zeit, da der Lamech hundertzweiundachtzig Jahre alt wurde und sodann erst auf Mein Geheiß den Noah zeugte.
[2.3.35] Seht, das war eine Ehe, wahrhaft im Himmel geschlossen! Also sollen alle Ehen geschlossen sein – und werden!
Am 11. Januar 1842
[2.4.1] Du wünschst des Lamech Rede an die Ghemela zu vernehmen; so mag sie hier ja auch folgen.
[2.4.2] Also lautete aber die Abbitte und die Liebeversicherung von Seiten des Lamech an die Ghemela, nachdem er zuvor noch Mir tiefst im Herzen für die Ermahnung dankte, wie da nun folgt:
[2.4.3] „O Abba Abedam! Du siehst und sahst ja schon von Ewigkeit her mein Herz, – dass es schon von der frühesten Kindheit sich mit nichts als nur mit Dir beschäftigte, von nichts als nur von Dir und Deinen endlosen Wunderwerken nicht selten sogar manchmal zum Überdruss der Väter unermüdet gerne plauderte, – ja dass ich selbst oft aus allen meinen Stimm- und Leibeskräften in meiner übergroßen Freude, so ich nur den Namen Jehovas nennen hörte, sang und sprang.
[2.4.4] Solches hast Du, o Abba Abedam, allzeit an mir gesehen, und all die Väter waren nicht selten zeitweise Zeugen meines lauten Frohsinns in Deinem Namen.
[2.4.5] Siehe, weil ich nie etwas anderes denn allein nur Dich in meinem Herzen liebend erfasst habe, darum auch kam es mir nun ganz entsetzlich vor, meine Liebe zu Dir teilen zu müssen; denn ich wusste nicht, wie innigst die Liebe der Ghemela mit Deinem Herzen verbunden ist! Allein Dir, o Abba, alle Liebe, allen Preis, alles Lob, allen Dank, dass Du mir nun erleuchtet hast mein Herz, darum ich jetzt ersehe, dass durch den Besitz Ghemelas meine Liebe zu Dir nicht nur nicht geteilt, sondern nur mit ihrer Liebe um vieles verstärkt und vermehrt wird!
[2.4.6] Du hast ihr ein ewiges Zeugnis gegeben, wie rein sie ist, und wie vollends Deiner Liebe würdig.
[2.4.7] Ja, ich erkenne nun, wie sie Dich erwählt hat zum alleinigen Gegenstand ihrer reinsten und heißesten Liebe; so hast auch Du sie Dir erwählt für Dein der allerunendlichst höchsten Liebe vollstes, über alles heiligstes Vaterherz!
[2.4.8] Ja, ich erkenne nun auch, dass Du mich allergnädigst ausersehen hast, dieses herrliche Kleinod Deiner Liebe mir anzuvertrauen, auf dass ich es mit Deiner Liebe und Gnade in mir Dir getreu beschützen und so rein, wie es jetzt, Dir wohlgefällig, ist, fortwährend erhalten solle!
[2.4.9] Siehe, o Abba Abedam, solches erkenne ich nun durch Deine heilige Vatermilde und durch Deine Gnade; es ist alles herrlich und recht! Aber nun kommt eine andere Frage, welche da ist eine Frage von der höchsten Wichtigkeit für mich, und diese Frage lautet:
[2.4.10] ‚O du allerliebevollster, heiliger, guter Vater! Wie aber soll ich Dir danken für solche Gnade, Liebe und Erbarmung, dass Du mich Nichts – vor Dir – gewürdigt hast eines solchen heiligen Amtes, da ich beschützen und bewahren soll diejenige, die Du auf Deinen heiligen Händen getragen hast und hast sie gesegnet für Dich und hast ihr Herz erfüllt mit Deiner Liebe?‘
[2.4.11] O Abba, sage mir doch gnädigst, was ich nun tun soll, um Dir für diese so endlose Gnade doch nur einigermaßen gebührendst danken zu können!“
[2.4.12] Und der Abedam entgegnete ihm: „Höre du, Mein geliebter Lamech, so jemand die Größe Meiner Erbarmung und Gnade an sich und in sich lebendigst erkennt, dass er dann in seinem Herzen zu Mir für immer erbrennt, so zwar, dass er sich Dankes ohnmächtig fühlt ob der Größe Meiner Wohltat an ihm, und findet auch keine Worte, mit denen er das seines Dankes ausdrücken möchte, wovon sein ganzes Inneres in den höchsten und reinsten Flammen der Liebe seines Herzens zu Mir steht, – siehe, das ist der Mir wohlgefälligste Dank!
[2.4.13] Denn, wer noch mit Worten Mir danken und Mich loben und preisen kann, der hat die Größe Meiner Wohltat, die Ich ihm angedeihen ließ, noch nicht in ihrer endlosen Größe zu beachten angefangen, und hat auch Mich, den großen, heiligen Geber, noch nicht erkannt, darum dann er auch noch die innerste Tiefe der wahren Demut in sich nicht ergriffen hat und seine Zunge mag auf weltliche Weise in Bewegung zu setzen!
[2.4.14] Siehe, an einem solchen Zungendanke habe Ich kein Wohlgefallen, und wenn er selbst aus den Worten der allerhöchsten Engel bestünde!
[2.4.15] Wie es aber mit dem Wortdanke sich verhält, so verhält es sich auch mit dem Tatdanke. Wer da dächte, er könne sich durch seine Handlungen Mir dankbar bezeigen, so sie entsprechen möchten vollends Meinem Willen, siehe, der auch ist in einer großen Irre; denn was kann jemand denn tun, dass Ich seines Dienstes benötigte, als könnte Ich solches ohne ihn nicht zuwege bringen?
[2.4.16] Wer da Meinen Willen mag vollziehen, durch wen mag er denn solches?
[2.4.17] Ist es nicht Meine Kraft in ihm, die solches ihn vollbringen macht, dafür er Mir ja doch wieder nur den höchsten Dank schuldig ist?!
[2.4.18] Wie möchte aber jemand Mir damit danken, dafür er Mir nur den Dank alles Dankes schuldet?!
[2.4.19] Wer Mir alsonach aber allein gültig und wohlgefällig danken will, der danke Mir durch die Liebe wortlos in der tiefsten Demut seines Herzens, und Ich werde seinen Dank ansehen und ihn also annehmen, als wäre er etwas vor Mir!
[2.4.20] Und siehe, du Mein geliebter Lamech, also ist auch dein Dank ein rechter Dank, darum du nicht weißt, wo du anfangen und wo du enden sollst, da dich die Erkenntnis der Größe Meiner Liebe und Erbarmung zu dir verschlungen hatte und du nichts mehr und weiter kannst als Mich nur über alles zu lieben!
[2.4.21] Damit du aber vollkommen bist versichert Meines Wohlgefallens, so wende dich nun zu der Ghemela, und gebe ihr die verlangte Antwort! Amen.“
[2.4.22] Und der Lamech trat alsbald hin zu der Ghemela und sagte zu ihr: „Ghemela, du reinste Geliebte Jehovas, du wirst mir ja wohl vergeben in deinem reinen, von heiliger Liebe erfüllten Herzen, darum ich aus eben dem Grunde mich gegen dich unartig benommen habe; denn siehe, da ich vor dir nie ein Wesen deiner Art angesehen habe und alle meine Sinne nur zu deinem und meinem Jehova gerichtet waren, so war es ja wohl auch natürlich, dass ich dich für ein paar Augenblicke übersehen mochte, da ich fürchtete, meine Liebe zwischen dir und Jehova teilen zu müssen, zu welcher unklugen Idee mich – glaube es mir – so ganz eigentlich deine Frage selbst verleitete. Allein, wie du es selbst sicher verständlich genug vernommen haben wirst, da mir hier mein, dein und unser aller allein geliebtester Abba Abedam Emanuel allergnädigst die Augen geöffnet hatte und gezeigt hat Seine heilige Absicht und mir nun vollends klar geworden ist, dass ich meine Liebe zu Ihm allein nicht zu teilen nötig habe zwischen Ihm und dir, sondern dass ich dadurch meine Liebe zu Ihm nur erhöhen kann, und das stets mehr und mehr, und dazu noch vollends erkannt habe deine Reinheit – darum glaube ich auch fest, du wirst mir aus demselben heiligen Grunde meine Unart nachsehen, aus welchem Grunde ich mich gegen dich ein wenig versündigt habe!“
[2.4.23] Und die Ghemela schob ein wenig ihr überreiches Goldhaar von ihrem Angesicht und sah den Lamech freundlichst an.
[2.4.24] Als der Lamech nun ihr himmlisch schönes Antlitz gesehen hatte, da verlor er beinahe den Atem und wandte sich alsbald wieder an den Abedam und sagte in der tiefsten Rührung seines Herzens:
[2.4.25] „Nein, nein, o Du heiliger Vater! Solch eines überhimmlischen Lohnes bin ich mitnichten würdig! Wahrlich, wahrlich, vor diesem überhimmlischen Engel bin ich ja nur ein finsterer, sündiger Wurm im Staub der Erde!
[2.4.26] Nein, nein, Du heiliger Vater! Jetzt erst erkenne ich meine vollste Unwürdigkeit! O wie gar nichts muss vor Dir meine Liebe zu Dir gegen die Liebe dieses reinsten Engels sein!
[2.4.27] Wahrlich, es wäre mir leichter, mit den offensten Augen schnurgerade in die Mittagssonne zu schauen, als nur drei Augenblicke lang das Antlitz dieses überhimmlisch reinen und unaussprechlich schönen Engels Deiner Liebe, o Du heiliger Vater, anzublicken!
[2.4.28] Wenn Zuriel ihr Vater ist, wenn es überhaupt möglich ist, dass ein Mensch je Vater eines solchen Engels sein oder werden kann, so gebe, o Du heiliger Vater, ihm sie wieder zurück, auf dass er sie fürder noch, wie bis jetzt, beschütze und getreulichst bewahre! Doch Dein heiliger Wille geschehe!“
[2.4.29] Es fing aber der Zuriel an zu weinen und trat hin zum Lamech und sagte zu ihm: „O Lamech, warum schlägst du meine Tochter aus, da sie dir doch Jehova Selbst zuerkannt hat? Sei nicht so hart, und siehe hin, wie sie weint!“
[2.4.30] Der Abedam aber sagte zum Zuriel: „Zuriel, sei ruhig und kümmere dich nicht der Tränen Ghemelas, und denke dir: Was Ich zusammengefügt habe, wird keine weltliche Macht mehr trennen!
[2.4.31] Siehe, der Lamech ist nicht hart, sondern nur zu weich ist er, darum Ich ihn nun feste, auf dass er wird der Mann deiner, aber mehr noch – verstehe es! – Meiner Tochter!
[2.4.32] Und du, Lamech, beuge dich zur Ghemela, reiche ihr deine rechte Hand, und erhebe sie dir zum Weibe, und stelle sie an deiner Liebe Seite vor Mir her, damit Ich euch segne für alle Zeiten der Zeiten! Amen.“
[2.4.33] Und der Lamech ließ sich nun zu diesem Geschäft nicht mehr zwei Gebote geben, sondern er gehorchte reinen Geistes, bückte sich zur Ghemela nieder und redete sie mit folgenden Worten an:
[2.4.34] „O Ghemela, du meine schutzbefohlene Liebe Abba Emanuels, so lasse dich denn erheben von mir, der ich deiner vollends unwürdig bin, aber doch der heilige Vater mich deiner gewürdigt hat, – ja, lasse dich erheben zu meinem reinsten in Jehova geliebtesten Weib! Amen.“
[2.4.35] Und die Ghemela erhob sich behände und ging mit ihm vor Jehova hin; und Er segnete sie und befahl ihnen vorzugsweise, die Reinheit der Herzen beständig zu bewahren und zu behalten die Keuschheit ihr Leben lang. Und sie gelobten und wurden das reinste Ehepaar der Urzeit.
Am 12. Januar 1842
[2.5.1] Nach dieser Handlung aber berief der Abedam den Jared, Henoch und Mathusalah zu sich und sagte zu ihnen:
[2.5.2] „Hört, eure freundschaftliche, brüderliche und väterliche Hütte ist hinreichend geräumig, um neben dem Lamech auch sein Weib zu beherbergen!
[2.5.3] So lange ihr miteinander in Frieden und Eintracht untereinander unter einem Dach, Mich allein liebend, wohnen werdet, werde auch Ich Wohnung nehmen mitten unter euch; ob sichtbar oder unsichtbar, das sei eurer Liebe einerlei!
[2.5.4] Ich werde Mich euch öfter zeigen und segnen euer Haus!
[2.5.5] Und so denn nehmt das junge Ehepaar auf in Meinem Namen! Amen.“
[2.5.6] Und die drei fielen vor dem Abedam nieder und dankten in der allertiefsten Demut dem Abedam für diese hohe Gnade und übergroße Erbarmung.
[2.5.7] Der Abedam aber hieß sie wieder aufstehen, und zu empfangen nach Sitte der Liebe von alters her das junge Ehepaar.
[2.5.8] Und alsbald erhoben sie sich und nahmen das Ehepaar in ihre Mitte und segneten es. Und nachdem sie es gesegnet hatten, küssten sie zuerst die Ghemela und dann den Lamech auf die Stirne und gelobten, ihnen allzeit ihren väterlichen Segen im Namen des Herrn angedeihen zu lassen; nach dem aber führten sie das Ehepaar nach dem Willen Abedams auch hin zum Adam und zur Eva, damit der Adam den Lamech und die Eva aber die Ghemela segnete.
[2.5.9] Es waren aber diese ersten Menschen der Erde also gerührt, dass sie kaum die Segensworte über die Lippen zu bringen vermochten, und die Eva sagte weinend zum Adam: „Siehe, du Haupt meines Lebens, dieses Paar sagt mir stillschweigend, wie wir uns vor dem Herrn hätten verhalten sollen!
[2.5.10] Oh, da wäre unter unseren Füßen keine finstere Schlammtiefe entstanden!
[2.5.11] O dass doch je der Fluch von der Erde wieder genommen werden könnte!“
[2.5.12] Und der Abedam sagte zur Eva: „Du hast einen gerechten Kummer; doch siehe, hier schon vor Deinen Augen ist von Mir der Grund gelegt zu derjenigen Quelle, aus welcher seiner Zeit ein lebendiges Wasser quellen wird über die ganze Erde und wird sie waschen vom alten Fluch.
[2.5.13] Aus der Ghemela aber wird die reine Linie ihren Anfang nehmen, und wenn die Erde wird getauft werden mit dem lebendigen Wasser über und über, alsdann auch wird sie bald geläutert werden durch Lamechs Feuer aus den Himmeln, dadurch sie ganz gereinigt wird von ihrem Fluch und wird wieder werden zu einem Mir wohlgefälligen Stern am Himmel, da ihr Licht weite Strahlen spenden wird durch all die ewigen Räume der Unendlichkeit!
[2.5.14] Wie die Erde soll kein anderer Stern der Ewigkeit erzählen die höchsten Wunder Meiner Erbarmung!
[2.5.15] Doch nirgends auch wehe der Schlange so sehr als auf diesem Schauplatz Meiner Erbarmungen!
[2.5.16] Ich sage dir, Eva: Wo Ich Meine größten Erbarmungen ausgegossen habe, da auch soll Mein höchster Grimm ausgegossen werden!
[2.5.17] Alle zahllosen Sterne sollen gerichtet werden nach ihrer Art von den Engeln; aber der Erde Schlangenbrut und Natterngezücht werde Ich Selbst richten und werde ihr geben den verdienten Lohn im ewigen Feuer Meines allerhärtesten Grimmes und allerbittersten Zornes.
[2.5.18] Wahrlich, wahrlich, in dem allerdichtesten Zornfeuer Meines Grimmes wird der Drache Kahins mit allen seinen Gefangenen seine große Bosheit ewig büßen müssen, und es wird da ihrer endlos großen Schmerzen ewig nimmer ein Ende sein; und des großes Angst-, Jammer- und Schmerzgeschrei wird von niemandem mehr gehört werden; sie werden in die vollste Vergessenheit übergehen, dass da von niemandem mehr je ihrer gedacht werden soll.
[2.5.19] Ich aber werde ewig gegen sie Meine Ohren verstopfen, Meine Augen gänzlich abwenden von ihnen und sie gänzlich aus Meinem Herzen vertilgen.
[2.5.20] Damit auch Ich ihrer gänzlich vergessen werde können, so sollen ihre Namen auch ganz aus Meiner Liebe Erinnerung vertilgt werden und sollen allein aus Meinem höchsten lebendigen Feuerzorn ein ewig allerschrecklichstes Leben haben, das ohne Ende sein wird wie das Meiner Liebe und aller Meiner Kinder in der allerhöchsten Wonne und Überseligkeit!
[2.5.21] Darum Eva, lebe Mir und sei unbekümmert! Du magst ja die Erde doch nicht reinigen mit all deiner Sorge; darum habe Ich dir jetzt dieses enthüllt, dass du ruhig sein sollst der Erde wegen.
[2.5.22] Siehe, es wird bald kommen, dass der Sünde Flut ihre Wogen über die Berge selbst zusammenschlagen wird und wird sie treiben bis zu den Wolken; aber siehe, dieses Ehepaares Früchte werde Ich tragen auf Meinen Händen über alle die tötenden Wogen und werde ihnen dann zubereiten ein neues, reines und überfruchtbares Land! Darum freue dich dieser Meiner großen Verheißung in der Ruhe und Liebe deines Herzens; denn Ich habe dich verjüngt und gereinigt in dieser Ghemela! Verstehe es wohl in deinem Herzen! Amen.“
[2.5.23] Darauf aber berief Er den Mathusalah zu sich und den Zuriel samt dessen anderen vier Töchtern und sprach:
[2.5.24] „Mathusalah, siehe, du hast noch vier wohlgeratene Söhne, die Mir lieb sind und wert und teuer; siehe hier ihre Weiber!
[2.5.25] Und du, Zuriel, siehe da hinter dem Lamech die vier Brüder, die Ich deinen Töchtern geben will!“
[2.5.26] Und der Zuriel weinte vor Freude und sagte: „O Jehova, wie bin ich solcher Gnade von Dir würdig geworden?“
[2.5.27] Und der Abedam entgegnete ihm: „Dieweil du tapfer gekämpft hast mit aller Welt und hast diese deine einzigen fünf Kinder Mir so rein wieder sehender gegeben, wie rein Ich sie dir als Blinde gegeben habe!
[2.5.28] Doch aber sollen diese vier Paare nicht im Hause Jareds wohnen, sondern sie werden schon in gerechter Entfernung um die Hütte Jareds ihre neuen, reinen Wohnungen mit allem versehen antreffen, da sie wohnen sollen in aller Reinheit ihrer Herzen und aller Keuschheit ihrer Gemüter; so werde Ich zur gerechten Zeit auch ihnen Kinder des Lichtes geben in gerechter Zahl!
[2.5.29] Und nun kommt auch ihr vier neuen Paare zu Mir, damit Ich auch euch segne und euch annehme zu Meinen Kindern! Amen.“
[2.5.30] Und die vier Paare fielen hin zu den Füßen Abedams und dankten Ihm in der Tiefe ihrer Herzen.
[2.5.31] Er aber richtete sie auf und segnete sie und übergab sie endlich den Segnungen der Väter und sagte endlich zu dem vor übergroßen Freuden weinenden Zuriel:
[2.5.32] „Zuriel, jetzt komme aber auch du her zu Mir und empfange für deine Treue den größten Lohn!
[2.5.33] Siehe, jetzt mache Ich dich zu einem großen Engel und setze dich zu einem treuen Wächter und unsichtbaren Beschützer aller Meiner Kinder, – und du wirst von nun an allzeit Mein Angesicht schauen und dich freuen in Meinem Licht! Amen!“
[2.5.34] Und Er rührte den Zuriel an, – und der Zuriel ward leuchtend mehr denn die Sonne und verschwand bald aus aller Angesichte.