Hier ist Dein Kapitel

357. Mahal wird Schutzgeist der Arche. Die Höhe und Ausdehnung der Sündflut

Am 29. August 1844

[3.357.1] Als aber der Herr den Mahal erlöst hatte von seinem Leib, da hatte die Sündflut schon sieben Tage gedauert, und das Wasser stieg mit solcher Raschheit, dass es in der Zeit von sieben Tagen nämlich schon die Stelle erreicht hatte, wo Mahal mit dem Herrn bei der Arche stand; und so war auch die Vorhersage des Herrn erfüllt, nach der er nicht eher seines Leibes ledig werden solle, als bis das Wasser seine Füße werde erreicht haben.

[3.357.2] Als aber der erlöste Mahal dem Herrn die Ehre gegeben hatte, da sprach der Herr zu ihm: „Da du nun erlöst bist, so bestehe nun dein erster Engelsdienst darin, dass du diese kleine Welt leitest über die Fluten und sie nicht verlässt eher, als bis sich alle Flut wieder legen wird und Ich kommen und über die neue Erde spannen werde den Bogen des Friedens! Von da an erst wird dir ein anderer Dienst werden! Mein Wille sei ewig deine Kraft!“

[3.357.3] Darauf verschwand der Herr in Seiner außerordentlichen Persönlichkeit, und Mahal sah gleich den anderen Engelsgeistern dann nur die Sonne der Himmel, in der der Herr im unzugänglichen Licht wohnt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

[3.357.4] Und also leitete der Mahal die Arche nach dem Willen des Herrn getreu.

[3.357.5] Das Wasser aber stieg auf der Erde so sehr, dass es am siebenten Tag von der Erlösezeit Mahals an schon den Kasten hob und ihn zu tragen anfing. Da leitete dann Mahal den Kasten, auf dass er nicht wankte nach dem Schwung der Wogen, sondern also ruhig dahinschwamm, wie da schwimmt ein Schwan auf dem ruhigsten wellenlosen Spiegel eines Sees.

[3.357.6] Um sieben Tage später überflutete das Wasser schon die höchsten Berge dieses Erdkreises bis zum allerhöchsten Himalayagebirge, das das Land der Sihiniten vom anderen Asien trennte.

[3.357.7] Dieses Gebirge ragte fünfzehn Ellen aus dem höchsten Wasserstand empor; alle anderen höchsten Berge aber waren wenigstens so tief unter dem Wasser. Natürlich waren nach den verschiedenen Höhenverhältnissen manche niederere Berge wohl auch mehrere Hunderte von Klaftern unter dem Wasser.

[3.357.8] Wie aber und wohin ergoss sich das Gewässer der Sündflut? Der Hauptteil war das Mittelasien, allwo noch heute der Aralsee und das Kaspische Meer die Überbleibsel von der denkwürdigsten Art sind; denn wo nun das Kaspische Meer ist, da stand das übergroße und stolze Hanoch, und es ließen sich noch heutzutage Überreste von dieser Stadt finden, aber freilich in einer Tiefe von mehr als tausend Klaftern.

[3.357.9] An der Stelle des Aralsees stand einst jener See mit seinen Umgebungen und mit seiner Wassergottinsel, den wir auch sehr wohl kennen; also sind auch der Baikal- oder nun Balkaschsee und Tsanysee ähnliche, die sündigen Reste der Vorsündflutzeit in sich bergende Denkmäler.

[3.357.10] Von diesen Hauptpunkten ergoss sich das Gewässer reichlichst nach Siberien, wie auch nach Europa, das aber damals noch nicht bewohnt war. Ein Teil brach gegen Süden nach dem heutigen Ostindien und am stärksten über Arabien; auch das nördliche Afrika wurde stark hergenommen bis zum Hochland, von wo dies Land nur kleine Überströmungen erlitt. Amerika ward nur von Siberien aus im Norden etwas hergenommen; der Süden aber blieb frei also, wie die meisten Inseln des großen Meeres.

TAGS

Kein Kommentar bisher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Letzte Kommentare