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356. Die Rede des Herrn an den frierenden Mahal. Mahals neuentfachte Liebe zum heiligen Vater. Die Verklärung des Mahal

Am 28. August 1844

[3.356.1] Bei der Arche angelangt, bat der Mahal den Herrn um den Tod des Leibes, da er es nimmer ertragen mochte, den so mächtigen Regen über seinen schwachen Leib sich ergießen zu fühlen und durch die große Kälte in allen seinen Fasern gefiebert zu werden.

[3.356.2] Der Herr aber sprach: „Mahal, wie magst du über den Regen und über die Kälte dich beklagen in solcher Meiner außerordentlichen Nähe?! Bin Ich es nicht, der dem Cherub seine Glut, dem Seraph seinen Glanz, und allen Sonnen Feuer, Licht und Wärme gab aus Mir?!

[3.356.3] Meinst du, dieser Regen würde dich nässen und gefrieren machen deine Glieder, wenn du vollends bei Mir wärest in deinem Herzen?!

[3.356.4] Oh, mitnichten! Ich sage dir, jeder Tropfen, der da auf dein Haupt fällt, würde dir also eine Labung sein, wie er es der müden und nun halb getöteten Erde ist, über die eben diese Flut kommen musste, auf dass sie ja nicht sterbe und vergehe unter dem Frevel der Menschen!

[3.356.5] Diese Fluten werden die Wunden der Erde wieder verheilen und vernarben, und sie wird sich wieder erholen und wird genesen und wird wieder den Menschen und Tieren zur Wohnstätte dienen!

[3.356.6] Also aber soll es auch mit dir der Fall sein! Auch über dich muss eher durch die große Tätigkeit deiner Liebe und daraus hervorgehenden Reue eine Flut kommen; diese wird dich heilen und erwärmen zum ewigen Leben aus Mir in deinem Geiste!

[3.356.7] Ist deine Liebe lebendig in Mir, so wird auch dein Geist lebendig sein aus Mir, und das ist diejenige wahre Wärme, die nimmer erkältet werden kann durch alle Kälte, die der Tod in der ganzen Unendlichkeit ausgestreut hat durch die Macht der Lüge in ihm!“

[3.356.8] Hier entbrannte Mahal und sprach aus der neu angefachten Glut seines Herzens: „O Du überheiliger, der allerhöchsten Liebe vollster Vater! Wie endlos gut musst Du doch sein in Deinem Wesen, dass Du mit mir, einem nichtigsten Sünder, also liebevollst Dich abgeben kannst, als hättest Du sonst kein Wesen mehr in der ganzen Unendlichkeit!

[3.356.9] O wie unbegreiflich reut es mich nun, dass ich Dich je also sehr habe verkennen können und habe allerundankbarst mit Dir, o Du heilige, ewige Liebe, hadern mögen, wie ein loser Bube mit seinesgleichen! O Vater, Du heilige, ewige Liebe, ist es wohl möglich noch, dass Du mir vergäbest solchen Frevel?“

[3.356.10] Hier rührte der Herr den Mahal mit einem Finger an, und im Augenblick sank der sterbliche Leib in Staub und Asche zusammen; aber der verklärte Geist Mahals stand als ein leuchtender Seraph neben dem Herrn und lobte und pries mit unsterblichen Lippen die ewige Liebe des Vaters, die noch im Gericht von gleicher endlosester Fülle ist, wie im Frieden der ewigen Ordnung.

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