Am 12. August 1844
[3.343.1] Was für Geschäfte machten denn solche nun außerordentlichen Boten in der Tiefe?
[3.343.2] Die zwölftausend Engel begaben sich zuerst nach Hanoch, allwo sie nur den König Gurat mit dem schon lange freigelassenen Hauptmann Drohuit antrafen, die da gerade mit dem Lesen der Berichte über die Gott bekriegenden Unternehmungen Fungar-Hellans beschäftigt waren.
[3.343.3] Diese Himmelsboten aber verteilten sich in Hanoch, und nur hundert begaben sich in die Burg zum König; der aber legte sogleich seine Kriegsberichte beiseite, empfing diese vermeintlichen Deputierten wie gewöhnlich mit der größten hofmännisch-politischen Artigkeit und befragte sie alsbald um ihr Anliegen.
[3.343.4] Da trat der Engel Waltar hervor und sprach zum Gurat: „Gurat, kennst du nicht mehr den ermordeten Vizekönig, den Waltar, den Bruder Aglas?“
[3.343.5] Hier erschrak der König, und noch mehr der Drohuit; denn beide erkannten nur zu bald den unverkennbaren Waltar und wussten nicht, was sie aus dieser Erscheinung machen sollten.
[3.343.6] Nach einer Weile erst fragte der König den Waltar: „Wie? O Waltar, bist du denn nicht ermordet worden von den Schergen deiner Schwester? Wie ist das zugegangen, dass du nun lebst? Denn es haben die Mörder ja dein unverkennbares Haupt der Agla zurückgebracht, die es dann hatte einbalsamieren lassen?!“
[3.343.7] Und der Waltar sprach: „Ja, Gurat, ich bin ganz derselbe Waltar! Aber nun lebe ich jetzt für ewig in einem neuen geistigen, unzerstörbaren Körper, der da Mitgeist ist mit mir und ist vollends eins mit mir! Und also bin ich ein Bote Gottes aus den Himmeln nun, wie alle die, welche hier sind, wie noch gar viele, die schon in der Stadt verteilt sind, zu predigen dem Volk das übernahe Gericht Gottes, also wie wir dir hier solches ebenfalls anzeigen, dass ihr nun nahe schon rettungslos verloren seid!
[3.343.8] Denn eure Kriege wider die Hochlandvölker haben euch den unfehlbaren Untergang bereitet; denn da habt ihr durch eure Wissenschaft und Kenntnis ein Mittel in Anwendung gebracht, durch das ihr nun Berge wie Schermäusehäuflein vom Grunde aus zerstört, ohne zu wissen, was da unter den Bergen in der Erde sich befindet!
[3.343.9] Siehe, die Berge sind Deckel von großen unterirdischen Gewässern und sind daher zumeist aus harten Steinen gefügt nach der Ordnung Gottes, dass ihnen das unterirdische Gewässer nichts anhaben kann!
[3.343.10] Nun, so ihr aber diese mächtigen Schutzwehren gegen die unterirdischen Gewässer zerstört, werden da nicht die Wässer gar gewaltig auf die Oberfläche der Erde zu dringen anfangen und werden da steigen über die höchsten Gebirge und werden euch alle ersäufen?
[3.343.11] Zwanzig gar starke neue Ströme haben schon angefangen, hundertzwanzig Meilen von hier das Flachland in einen See zu verwandeln, und heute werden wieder fünf dazukommen, und so alle Wochen etliche! Sage, was wird da in der Kürze euer Los sein?“
[3.343.12] Hier machte Gurat große Augen und erschrak gewaltigst und konnte nicht reden; Waltar aber behieß ihn alsbald, auf die Höhe zu fliehen, allda er noch Rettung finden könne, so er solches tun wolle.
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