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330. Die ergebnislose Beratung der zehn Fürsten des Hochlandes. Mahals Warnung wird ignoriert

Am 26. Juli 1844

[3.330.1] Die zehn Fürsten im Hochland aber beriefen auch einen Rat zusammen, um zu beraten, was sie tun möchten, so die Hanocher ihr Wort nicht hielten; der Rat aber dauerte drei Monde, und sie konnten nicht über diese Sache einig werden.

[3.330.2] Da aber fehlten sie, dass sie da nicht den Mahal mit zu Rate gezogen hatten, und das aus dem Grunde, weil sie meinten, Mahal könnte denn doch ganz heimlich mit den Hanochern einverstanden sein und könnte ihnen danach auch einen Rat erteilen, durch den sie umso eher in die Hände der Hanocher könnten geliefert werden.

[3.330.3] Diesen Argwohn gegen Mahal aber schöpften sie daraus, weil sie ihn viel zu gelinde gegen die Hanocher Deputierten das Wort führen hörten, da sie von ihm vielmehr das Todesurteil für diese Boten erwarteten.

[3.330.4] Mahal aber merkte das gar wohl und ward darob sehr ungehalten.

[3.330.5] Als die zehn Fürsten nach ihrer dreimonatlichen Beratung, die zu keinem Zielbeschluss geführt hatte, den Mahal, der da in der kleinen Bergstadt in einem ganz abgesonderten Haus für sich lebte, zu sich beriefen und ihn fragten, was sie gegen die Hanocher unternehmen sollten, indem diese ihr Wort nicht hielten, da von der versprochenen Kriegssteuer bis jetzt noch nicht das Geringste eingetroffen sei, da sprach der Mahal:

[3.330.6] „Meine lieben Freunde, es tut mir leid in meinem Herzen, dass ihr so spät zu mir gekommen seid, da euch mein Rat nichts mehr nützen kann! Hättet ihr lieber gleich zu Anfang eurer leeren Beratung, die für nichts drei Monde angedauert hatte, mich um meinen rechten Rat gefragt, da hätte ich euch schon auch einen rechten Rat geben können; aber jetzt ist es zu spät!

[3.330.7] Denn während eurer Beratung haben die sehr tätigen Hanocher genau die rechte Zeit gewonnen und konnten ganz unbeirrt auf hundert sehr günstigen Punkten über tausend Klafter tiefe Minen schlagen und auch schon eine jede mit zehntausend Pfunden der stärksten Sprengkörner laden; und heute noch werden alle diese Minen gesprengt werden, wodurch euer Land auf den hundert Punkten ganz gewaltig zerstört wird!

[3.330.8] Und ihr werdet darum die Flucht ergreifen müssen, werdet ihr der Rache der Hanocher entgehen wollen! Flieht daher lieber sogleich; denn morgen dürfte es zu spät sein!“

[3.330.9] Als die zehn Fürsten solches vom Mahal vernommen hatten, da lachten sie und sprachen: „Freund, wenn sonst nichts ist, da können wir wohl ganz ruhig hier verbleiben; denn das wissen wir genau, was die Sprengkörner für eine Wirkung haben, und wie tief man in drei Monden in die Erde graben kann!

[3.330.10] Siehe, wenn sie in drei Monden nur vierzig Klafter tief eingedrungen sind im Gestein, da haben sie Wunder getan, geschweige tausend Klafter! Daher also sind wir ganz ruhig!“

[3.330.11] Hier lachten die zehn Fürsten wieder und verließen also den Mahal.

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