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327. Mahals Rede an die Deputierten und die zehn Fürsten

Am 22. Juli 1844

[3.327.1] Als nun der Mahal in den Ratssaal trat, da erschraken die Deputierten vor seinem ernsten Angesicht, und keiner aus ihnen wagte ein Wort über seine Lippen zu lassen.

[3.327.2] Als die ganze Versammlung eine Zeit lang stumm dastand, da fragte sie der Mahal: „Warum habt ihr mich denn begehrt? Bin ich etwa wie ein fremdes Tier, das da die gewissen Tierbanner an den Ketten herumführen und lassen es angaffen um einige Erzblechlein? Redet! Warum bin ich hierher gerufen worden?“

[3.327.3] Nach dieser fragenden Aufforderung sprach einer aus den Fürsten: „Mann Gottes! Siehe, diese sind aus der Tiefe hierher gesandt und haben uns solchen und solchen Grund ihrer Hierherreise angegeben. Sage uns, ob wir ihnen glauben sollen oder nicht!“

[3.327.4] Und der Mahal sprach: „Ja, ihr könnt ihnen glauben, was sie aussagten, denn es ist nun also; aber nur war die Anerbietung der Kriegssteuer nicht der eigentliche Hauptgrund ihrer Hierherkunft, sondern der Hauptgrund alles dessen bin ich!

[3.327.5] Der König Gurat und sein General Fungar-Hellan möchten mich wieder an ihrem Hof haben, und diese Deputierten sollen mich dazu bewegen; aber sie, wie ihre Gebieter, wissen es nicht, dass sich der Mahal nie durch Menschen, sondern allein nur durch Gott bewegen lässt.

[3.327.6] Sagt daher ihr euren Gebietern, dass ich nur dann wieder zu ihnen gehen werde, wenn Gott der Herr mich auffordern wird! Sagt ihnen aber auch, dass ich im Namen des Herrn sehr darauf sehen werde, wie sie ihr doppeltes Anerbieten an die zehn Fürsten halten werden!“

[3.327.7] Als der Mahal solches geredet hatte zu den Deputierten, da wandte er sich wieder zu den Fürsten und sprach zu ihnen: „Lasst nun diese Boten wieder im Frieden abgehen, weil sie euch den Frieden geboten haben; achtet aber wohl darauf, dass ihr Antrag in einer bestimmten Frist erfüllt wird!

[3.327.8] Denn so jemand ein Wort gibt, da muss er es auf eine bestimmte Frist geben, sonst ist er ein Heuchler und Feinredner nur, der wohl ein Versprechen macht, aber da er keine Zeit bestimmt, so ist sein Versprechen eine barste Lüge, indem er die Erfüllung seines Versprechens bis ins Unendliche ausdehnen kann und kann etwas erst in tausend oder zehntausend Jahren tun, das er sonst in einer bestimmten Zeit tun müsste.

[3.327.9] Daher ist es nicht genug, zu sagen: ‚Das werde ich tun!‘, sondern es muss heißen: ‚Das werde ich heute oder morgen, oder in einem Jahr tun so und so, wenn mich der Herr diese bestimmte Zeit zur Erfüllung meines Versprechens wird erleben lassen!‘

[3.327.10] Das verlangt demnach auch ihr von diesen Boten, und lasst sie dann, wie schon gesagt, im Frieden abziehen!“

[3.327.11] Die zehn Fürsten sahen die Wichtigkeit dieser Erinnerung ein, gaben den Boten eine Frist von drei Monden und ließen sie dann alsbald ganz ungehindert abziehen und stellten nach ihrem Abzug sogleich verstärkte Wachen zu dem Haupteingang.

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