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312. Mahal und die Freigelassenen geben gegensätzliche Auskunft über das Loch in der Felswand

Am 1. Juli 1844

[3.312.1] Als der Zug mit den Hartbüßern im Gefolge der ganzen Spionenabteilung und deren Wache und im Gefolge des Fungar-Hellan selbst mit allen seinen Hofchargen die Stelle erreicht hatte, wo ehedem der Tempel stand, und wo sich in einer kleinen Entfernung davon auch das bekannte Loch in der Felswand befand, da trat der Spionenoberste zum Fungar und sprach:

[3.312.2] „Herr, Herr, siehe, hier ist das Loch, das ich dir bezeichnete; in dieses stiegen die von dir Freigelassenen und kamen nicht wieder zum Vorschein!“

[3.312.3] Als der Fungar diesen Wink erhielt, da wandte er sich an seinen Mahal und fragte ihn, ob er ihm nicht die Beschaffenheit dieser Höhle und die Bewandtnis mit derselben näher beschreiben möchte.

[3.312.4] Und der Mahal sprach: „O Freund, nichts leichter als das! Siehe, das ist fürs Erste kein von der Natur ausgebildetes Loch, sondern es ist von Menschenhand durch diese eben nicht sehr harte Steinmasse geschlagen, und das durch den Meißel, dessen Spuren sich noch gar deutlich ersehen lassen!

[3.312.5] Weil es aber ein Menschenwerk ist, so ist es fürs Zweite sicher nicht etwa der Eingang zu einer unterirdischen, von der Natur gebildeten Gebirgshalle, sondern es ist entweder ein Durchgang in irgendein umfelstes Gebirgsland, oder es ist der Eingang in ein oder mehrere unterirdische, künstlich durch Menschenhände gemachte Gemächer, in denen diese Hartbüßer wohl noch so manchen schweren Klumpen Goldes verborgen halten dürften!

[3.312.6] Eines von diesen zwei Bezeichnungen ist es gewiss, was es aber umso mehr sein muss, da diese in dies Loch eingestiegenen Hartbüßer auf einem anderen Weg zu dir haben gelangen können!

[3.312.7] Nun kommt es auf die Untersuchung von deiner Seite an! Frage aber zuerst die Hartbüßer darob! Werden sie dir vor der Untersuchung die Wahrheit bekennen, dann schenke ihnen nach der gepflogenen Untersuchung das Leben; werden sie dich aber im Voraus belügen, dann töte sie, und das durch die Einmauerung in eben dieses ihr Höhlenwerk!“

[3.312.8] Nach diesen Worten Mahals wandte sich der Fungar-Hellan sogleich an die Hartbüßer und fragte sie, die von der Erklärung Mahals nichts vernommen hatten, was es da mit diesem Loch für eine Bewandtnis habe.

[3.312.9] Und die Hartbüßer sprachen: „O Herr, dieses Loch ist nichts als ein trauriger Eingang in eine gar schmutzige Büßergrotte, die einen noch schmäleren Ausgang in eine gar öde Felsgegend hat, in der nichts als wilde Beeren wachsen, die den Büßern zur kargen Nahrung gedient haben!

[3.312.10] Von dieser Gegend kann man wohl auch auf einem höchst beschwerlichen Weg hinab in die Ebene gelangen; aber man hat dabei mit tausend Lebensgefahren zu kämpfen! Und diesen Weg sind auch wir heute gewandert, auf dass unsere Buße eine vollkommene sei!

[3.312.11] Herr, Herr! Du kannst dieses Loch nun selbst näher untersuchen lassen, und wenn du es anders finden wirst, dann kannst du mit uns machen, was du willst!“

[3.312.12] Und der General berief sogleich die Mineure und sprach zu ihnen: „Schafft sogleich zehntausend Fackeln her, und wir werden uns sogleich an die Untersuchung dieses Loches machen!“

[3.312.13] Und die Mineure gingen und erfüllten sogleich den Befehl des Generals.

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