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288. Der vergiftete Brunnen, die vergifteten Speisen und der vergiftete Hausrat. Die Verschwörung der Unterpriester mit Agla und Drohuit zur Beseitigung Fungar-Hellans

Am 28. Mai 1844

[3.288.1] Die Feger und Putzer aber wurden voll Furcht, indem sie sich durch dieses Begehren des Generals vor einer Doppelfalle befanden.

[3.288.2] Daher trat der Hauptfeger vor und sprach: „Großer, allmächtiger Herr und Herr und Herr! Wir wollen dir ja gleichwohl alles kundgeben, wenn du uns zu schützen vermagst vor der Wut deiner Feinde; kannst du aber das nicht, da sind wir verloren so wie so! Denn so wir dir nicht alles kundgeben, da wirst du uns töten; geben wir dir aber alles kund, da wirst du dann zusehen, wie uns deine Feinde erwürgen werden, darum wir sie gegen ihr entsetzlichstes Gebot verraten an dich!“

[3.288.3] Und der Fungar-Hellan sprach: „Sorgt euch um etwas anderes; eure vermeinten Herren, die euch mit dem Tod bedroht haben, so ihr sie unter was immer für einer Maske an mich verraten würdet, liegen schon lange in den tiefsten Kerkern! Daher mögt ihr ohne alle weitere Furcht mir alles kundgeben, was ihr wisst!“

[3.288.4] Als sie das vom General vernommen hatten, da sagten sie: „Wenn sich die Sache also verhält, ach, – da können wir schon reden ganz ohne Furcht und Zagen! Und so wolle uns denn gnädigst anhören!

[3.288.5] Die Unterpriester sind deine größten Feinde von der Zeit her gewesen, da du sie zu Unterpriestern gemacht hast aus einer vorgeschützten Vollmacht des Königs, und haben jetzt an der entsetzlichen Königin und an ihrem Liebling Drohuit die schönsten Werkzeuge gefunden, um sich durch sie an dir zu rächen!

[3.288.6] Die Königin strebt nach der Alleinherrschaft, und der Drohuit, ein geilster Bock, nach dem Besitz des reizendsten Weibes, was eben diese Königin sein soll, was wir jedoch nicht verbürgen können, da wir sie noch nicht gesehen haben; und die Unterpriester haben ihnen alles eidlich zugesagt, so die Königin imstande wäre, dich zu verderben und dann sie als die alten, wahren Oberpriester anzuerkennen! Aus dem Grunde taten nun beide Teile alles, was immer nur für dein Verderben taugen möchte.

[3.288.7] Willst du aber nicht dem sicheren Tod in die Arme fallen, da trinke von deinem goldenen Brunnen ja kein Wasser, denn es ist vergiftet! Also esse auch von deiner Speisekammer keinen Bissen, denn da ist alles überstark vergiftet! Lege dich auch nicht auf dein Bett und ebenso wenig auf dein Ruhebett, noch setze dich auf einen deiner Stühle und Bänke, denn das alles ist voll von vergifteten Nadeln! Die Zimmerböden sind jetzt wohl wieder rein, aber aller deiner sonstigen Hauseinrichtung traue nicht, denn da dürfte überall etwas stecken, was dir den Tod bringen könnte! Nun weißt du alles, was wir wussten; handle nun recht und gerecht!“

[3.288.8] Als der Fungar-Hellan solches vernommen hatte, da ward er voll des entsetzlichsten Grimmes.

[3.288.9] Aber der Mahal sprach: „Freund, mäßige dich; denn im Zorn kann kein Wesen etwas Kluges tun! Du hast nun alle die Gefahren kennengelernt und hast nun darum gut handeln!

[3.288.10] Gebe aber nun ein Gastmahl von den vergifteten Speisen, und lade alle deine Feinde ein! Wenn sie kommen werden, da sage, wie sie nun von deiner Speisekammer essen sollen! Die sich zu essen weigern werden, die nehme alsbald gefangen; die sich aber nicht weigern möchten, die lasse du nicht essen!

[3.288.11] Was dann zu geschehen hat, das werde ich dir zur rechten Zeit kundgeben! Und also geschehe es!“

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