[1.144.1] Und der Lamech erkannte seinen Fehler und ging hin zum Emanuel und danach auch zu den übrigen Vätern und bat sie alle mit dem gerührtesten Herzen um Vergebung. Und all die Väter freuten sich dessen und ließen bei sich nicht unbeachtet die frühere feurige Mahnung.
[1.144.2] Nach diesem aber sah Emanuel Henochs Opfer an und segnete es, sagend: „Ich, Emanuel Abba, habe zwar kein Wohlgefallen an diesem Brandopfer, sondern nur an dem, der es reinen Herzens Mir bereitete, – so segne Ich es aber doch zum frühen Gedächtnis an ein Opfer, das dereinst zur Belebung aller Toten und Lebendigen dargebracht wird. Und so soll es denn auch fürder bis ans Ende aller Zeiten der Zeiten beim Lamm und Brot verbleiben! Amen.
[1.144.3] Wehe aber denen, die daran eine Abänderung treffen werden; wahrlich, Ich sage euch, sie werden nicht Mir, sondern dem Unrat der Welt ihr Opfer bringen und werden durch ihr Opfer werden gleich dem, dem sie ihr Opfer dargebracht haben!
[1.144.4] Und du, Henoch, siehe, also habe Ich dein Opfer gesegnet, dass es geworden ist zu einem lebendigen Opfer, darum dereinst erstehen wird aus diesem verbrannten Lamm ein großes, lebendiges, starkes Lamm der Welt, welches auf seine Schulter nehmen wird alle Schwäche der Erde und wird allem Fleisch eröffnen des ewigen Lebens nimmerdar sich schließende Pforten! Amen.
[1.144.5] Ich gebe euch nun kein Gebot mehr, sondern frei mache Ich euch von jeglichem Gebot. Gebote taugen nur für faule Knechte, und wer da nach den Geboten lebt, ist ein toter Sklave, der da gerichtet sein will in all seinem Tun, und hat keine Freiheit im Herzen. Da er arbeitet, da arbeitet er, weil ihm die Arbeit geboten war, denn ohne Gebot hätte er nie eine Tätigkeit für nötig befunden. Da er liebt, da liebt er, weil ihm die Liebe geboten ward, aber sein Herz empfindet nicht die Notwendigkeit und Heiligkeit der Liebe und das ewige Leben aus ihr, sondern nur ihren, das heißt der Liebe Druck. Warum denn also? Dieweil er ist ein Sklave aus der Schlammtiefe in allen Dingen.
[1.144.6] Des freien Menschen Herz aber schlägt frei, und seine Lunge atmet frei, und kein lebenshemmendes Gesetz stört den munteren Kreislauf seines Blutes; denn die freie Liebe zu Gott macht ihn zum Kind des Allerhöchsten.
[1.144.7] Wer aber da ist ein Kind des allerhöchsten Gottes, ist der noch ein Kind der Menschen?
[1.144.8] Da er aber ist ein Kind Gottes, hat er da nicht in sich, was da ist allzeit heilig und ähnlich vollends Dem, der sein Vater ist, – also Göttliches und vollends Freies?
[1.144.9] Darum sage Ich nun euch allen, die ihr ein freies Herz habt und liebt Mich mit euren freien Herzen, dass auch ihr Götter seid, wie euer heiliger Vater es ist von Ewigkeit frei aus Sich, aus eigener, ewiger, heiliger Kraft heraus!
[1.144.10] Seht, darum also gebe Ich auch kein Gebot, sondern zeigte und zeige euch nur noch die wahre, freie, lebendige und allein lebendig machende Liebe zu Mir als die Urquelle alles Lebens und Seins, damit ihr sie im Geiste und aller Wahrheit zu eurer vollkommenen Belebung als das einzige Bindungsmittel gebrauchen möchtet zwischen Mir und euch.
[1.144.11] Ich sage nicht einmal, dass ihr solches tun sollt, sondern frei mögt ihr es tun, so es euch gefällt! Ja nicht einmal aus Liebe zum Leben sollt ihr solche Lehre befolgen, sondern lediglich aus freier Liebe zu Mir, alleinig der Liebe allein wegen und somit Meinetwegen, der Ich allein euer liebevollster Vater bin!
[1.144.12] Seht, darum Ich euch liebe, da ihr Meine Kinder seid, so sollt auch ihr Mich lieben, da Ich euer Vater bin!
[1.144.13] Wie ihr aber Mich liebt, eben also sollt ihr euch auch lieben als lauter Brüder und Schwestern untereinander! Es soll euch ja nie ein Mittel was immer für einer Art bestechen, sondern Bruder, Schwester, Vater, Mutter sei alles zur Erweckung der freien Liebe in euch!
[1.144.14] Was ihr Mir geben könnt für Meine ewige Vaterliebe zu euch, der Ich von niemandem etwas benötige, also auch sollt ihr sein in euren Herzen gegen Mich und gegen alle; dann werdet ihr sein gleich Mir lebendig aus euch durch den freien, gerechten Gebrauch Meiner freien Liebe in euch und werdet dadurch leben gleich Mir ewig und unvergänglich.
[1.144.15] So ihr also bleiben werdet, da wird fern bleiben der Schlange Macht, und kein Makel wird je bekleben und verunreinigen eure Herzen. Wer aber da will ein Sklave der Welt sein, der sei es immerhin, Ich habe kein Gebot für ihn!
[1.144.16] Aber nur das soll er wenigstens als Mensch wissen, dass Ich seinetwegen Meine ewige Ordnung nicht umstoßen werde! Das Leben allein nur ist in der freien Liebe zu Mir, sonst aber überall der ewige Tod.
[1.144.17] Und du, Mein geliebter Henoch, du sei nun Mein erster Priester, und deine Liebe sei die Gründung der ersten und reinsten Kirche dieser Erde!
[1.144.18] So du morgen also opfern wirst, werde Ich zu dir kommen und dir Worte auf die Zunge legen, die du sprechen wirst vor all den Kindern. Meine Liebe, Meine Gnade und Mein Segen mit euch! Amen.“ – Und Emanuel verschwand vor aller Augen.
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