[1.138.1] Und der Emanuel entgegnete dem Adam und somit auch allen seinen Kindern, sagend nämlich: „Siehe, Adam, jetzt hast du wohl geredet, und das, was du geredet hast, ist lebendig wahr! Denke, da ich heute am Morgen zu euch kam und Mich, wie du es weißt und ihr alle an der Seite Adams, ausgab für einen stummen Sklaven aus der Tiefe Lamechs, der da entflohen ist mit der Hilfe Ahbels; verhielte sich die Sache nicht anders im Geiste der Wahrheit und aller Liebe, wäre Ich anjetzt nicht ein barer Lügner gleich dem Wurm der Erde, der da ist ein Vater und Fürst alles Lugs und Trugs?
[1.138.2] Doch du warst, wie du nun treulich selbst bekanntest, blind, taub und gefühlsstumm; daher auch gewahrst du nichts von den Dingen der ewigen göttlichen Ordnung. Siehe, wäre Ich gekommen als Emanuel zu euch, wo wäre nun euer Leben?!
[1.138.3] Darum aber kam Ich in der Gestalt zu euch, in der ihr innerlich selbst es wart, damit ihr als kalte Asmahaele, an Mir erwärmt, den Abba Emanuel habt finden können!
[1.138.4] Zwar war Ich gestern am Abend bei dir und habe dir eine große Verheißung gegeben. Du erkanntest Mich aber nur wie im Traum; denn Sand und trockenes Gestein war um dein Herz gelagert. Und am Morgen schon blieb von Mir in dir nichts mehr zurück als kaum die nackte, kalte Erinnerung. Ich bereitete euch zum Dolmetsch den Henoch. Doch seine Worte bewundertet ihr nur, aber euer totes Herz verstand sie nicht. Ihr suchtet zwar alle, und doch wollte ein jeder dem anderen ein weiser Führer sein, um ihm zeigen zu können, welche hohe Weisheit in jegliches eigenem Herzen wohne.
[1.138.5] Als ihr nun am Morgen alles zu vollenden wähntet, kam Ich als ein heller Stern zu euch, um euch anzuzeigen, im Staub vor euch kriechend, dass euer Herz auch also war im Sand tief begraben; allein der helle Stern wandelte von Morgen gen Mittag, vom Mittag bis gen Abend und vom Abend bis hierher, – und euer Herz hielt Mich heimlich noch stets für einen Lügner, und es mochten wenige nur des Sternes hellsten Strahl vollends erschauen.
[1.138.6] Ein Tiger musste Mich vor euch hertragen und euch dadurch sich selbst eurem Herzen entreißen!
[1.138.7] Seht, wie hell der Stern leuchtete, und ihr mochtet nicht bemerken sein sanfthelles Strahlen!
[1.138.8] In der Gegend der sieben Steine, deren Spitzen Wasserbäche herab zur Erde gießen, lehrte euch der Sanfte die Demut. Ihr wart noch taub und blind, und das Leuchten des Sternes war ein vergebliches.
[1.138.9] Im Abend ließ der Stern hellere Strahlen von sich schießen. Es blitzte und donnerte gewaltig, und nur wenige Tote erstanden und lösten sich von den faulen Knoten los. Allein die vermisste faule Modergärungswärme tat den übrigen wehe, darum da ein hartes Gezänk entstand. Und ein Weisheitsvorrecht kämpfte dann gegen das andere, darum noch viele nicht mochten erschauen das hellste Licht des Sternes.
[1.138.10] Der Stern führte euch weiter. Seine Macht trieb euren Tiger von euch und machte verstummen euren Hochmutswurm, die alte Schlange!
[1.138.11] Da riebt ihr euch die Augen; denn das Licht des Sternes war euch zu stark und zu mächtig die Wärme seines Feuers, darum ihr Mathusalah und Lamech, die der Stern aufnahm, scheel ansaht.
[1.138.12] Wir kamen endlich an die steinerne Wand eures Herzens. Des Sternes Blitz und Donner machte sie einstürzen, und ihr kamt und saht die große Verlassenheit eures inneren Lebens. Ihr rieft das Leben; es wollte sich nur wenig desselben wieder einfinden. Ich sah eure große Not, ging, rief und brachte euch des Lebens in großer Menge!
[1.138.13] Adam! Und noch war dir der Stern fremd; ‚Asmahael‘ nanntest du noch immer Mich – und hast doch solche Zeichen gesehen!
[1.138.14] Siehe nun und merke wohl, da du Mir nun einen anderen Namen gabst: Dieses letzte Zeichen wird das erste werden, und das erste das letzte; und es soll in der Zukunft deinen Nachkommen nicht gehen wie dir, wenn Ich wiederkommen werde.
[1.138.15] Wahrlich, die Blitz- und Donnergewohnten werden im Ärger den Tod finden, wenn Ich dann zuletzt kommen werde, wie Ich jetzt kam am Morgen! Versteht es! Und nun tut alle, was da gebührt dem Emanuel Abba, amen; in euch aber, amen!“
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