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153. Wichtige Lebenswinke. Gleichnis von der Metall- und Glasgewinnung. Satan als Stammvater der Materie und aller Menschenseelen. Gottes Erlösungsplan.

(Am 26. Dez. 1849)

[2.153.1] (Der Herr): „Mein lieber Freund! Dein Herz in sich selbst ist gut, weil du ein gebührendes Mitleid mit deinen Brüdern hast – eine Eigenschaft, die gar vielen deiner irdischen Ordens- und Glaubensgenossen mangelt. Aber deine Erkenntnis ist noch sozusagen unter dem Hund.

[2.153.2] Meinst denn du, Ich kümmere Mich etwa um die Menschheit auf der Erde nicht mehr? Oder glaubst du, dass dein Herz zum Besten der Menschheit mehr Liebe hat, denn das Meinige? Oder bin Ich etwa gar dumm und blöde geworden, dass Ich deshalb nicht mehr einsehen könne, was der jeweilig auf der Erde lebenden Menschheit frommen möchte? Siehe, siehe, dein Herz, ja das ist gut. Aber gut wie ein Blinder, der einen Geier kost in der Meinung, es sei eine sanfte Taube, und eine Natter für einen guten Aalfisch in seine Tasche schiebt. Weißt du wohl schon, woher der Erde meiste Menschen ursprünglich stammen und wie sie jeweils gehalten und geführt werden müssen, um durch allerlei Erlösungsmittel zu wahren freien Menschengeistern herangebildet zu werden? Siehe, das weißt du nicht und hast es auch noch nie gewusst und eingesehen und dennoch willst du Mich so ganz leise beschuldigen, als hätte Ich die Schuld, dass es nun auf der Erde mit der Menschheit so schlecht und elend stünde. Aber siehe, das ist sehr eitel von deines Herzens Weisheit.

[2.153.3] Hast du denn auf der Erde nie gesehen, wie die Metalle aller Art und wie das Glas bereitet wird? So du je in einen Schmelzofen geschaut hast, und hast da gesehen das Erz erglühen und dann brausend, zischend und tobend in ein Becken sich ergießen, was musste dein Gefühl dabei denken, so es nur an die Möglichkeit dachte, dass solche Materie denn doch etwa irgendeine stumm-intelligente Empfindung haben könnte? Welch ein Schmerz muss ihr innewohnen, so durch des Feuers Allgewalt sie in ihrer ersten Form gänzlich zerstört, in eine neue überzugehen genötigt wird? Aber so du dann das abgekühlte, feste, blanke und nützliche Metall ansiehst, wird es dir dabei auch so wehmütig zumute? Siehe, dann hast du eine Freude und lobst den Verstand der Menschen, die durch die Kraft des Feuers so nützliche Metalle und so herrlich schimmerndes Glasgeschirr zuwege bringen.

[2.153.4] Siehe, so ist es auch mit der Bildung des Menschen. So er krank ist hie oder da, lahm an den Füßen, kontrakt [verkümmert, gelähmt] an den Händen, blind, taub, stumm und manchmal voll Unflat und Aussatz – da wird ein weiser Arzt alles aufbieten, um den Kranken wieder gesund zu machen. Aber so die Krankheit starke und schmerzliche Heilmittel fordert, ohne die dem Kranken in keinem Fall zu helfen ist – sage oder urteile, ob es vom Arzt wohl weise und liebevoll wäre, aus einem unzeitigen Mitleidsgefühl jene Mittel dem Heilsbedürftigen vorzuenthalten, durch die dem Kranken einzig und allein zu helfen ist?

[2.153.5] So du ein Paar Ohren zu hören hast, so höre! Der Satan ist als ein ursprünglicher Geistmensch geschaffen worden. Als er aber durch ein Gesetz seine volle Freiheit erkennen und annehmen hätte sollen, da ward er unwillig und fiel durch die Verachtung des Gesetzes und somit auch durch die Verachtung Gottes. Da er aber gleich dem Adam ein Urvater der ferneren Menschen für die Ewigkeit hätte werden sollen, so trug er auch gleich einem Samenkorn zahllose Äonen von künftigen Menschen in sich und riss sich sogestaltet von Mir, seinem Schöpfer, los. Und die Folge davon war die materielle Schöpfung aller Welten, welche da ist ein notwendiges Gericht. Er ganz allein für sich kann wohl noch lange bleiben, was er ist; aber die zahllosen Keime der Menschen werden ihm genommen auf dem freilich harten Weg durch die Materie. Diese Keime aber gehen aus seinem gesamten Wesen hervor, bald aus seinen Haaren, bald aus seinem Haupt, bald aus seinem Hals, seiner Zunge, seinen Zähnen, seiner Brust, aus seinen Eingeweiden, aus seiner Haut, seinen Händen und Füßen. Und siehe, je nachdem die jeweilige Menschheit aus des gefallenen Satans einem oder dem anderen Teil hervorgeht, also muss sie auch entsprechend behandelt und geführt werden, um die Stufe der wahren Vollendung zu erreichen.

[2.153.6] Wenn man das weiß, dann erst kann man mit Grund gegen Mich auftreten und fragen: ‚Herr, warum hilfst Du den Elenden nicht und lässt sie verschmachten und zugrunde gehen?‘ – Siehe, Ich lasse niemanden verschmachten und zugrunde gehen, selbst den Satan und die barsten Teufel nicht. Aber so lassen kann Ich sie nicht, als wie sie – wider alle Meine Ordnung, von der die Erhaltung aller Dinge abhängt – es in ihrer eigensüchtigsten Blindheit wollen; sondern Ich allein muss auf jede mögliche ordnungsmäßige Weise sorgen, dass sie alle am Ende doch jenes Ziel erreichen müssen, das ihnen von Meiner Ordnung von Ewigkeit her gestellt ist.

[2.153.7] Meinst du aber etwa, dass da in diesen Gräbern lauter armes Proletariat, das gewisserart wegen seiner Armut zu sündigen genötigt ist, im Gericht gefangen rastet? Oh, wenn du so was meinst, da bist du in großer Irre! Siehe, die da unten sind lauter Großstämmler, lauter Wesen, die in den verschiedensten Dingen wohl unterrichtet waren. Aber da sie alles, was sie kannten und hatten, nur zum Vorteil ihres Hochmutes, ihrer harten Unversöhnlichkeit, ihrer fleischlichen Wollust, ihres Neides und Geizes verwendet haben, und somit ihre Seele zu sehr vermateriesiert, so stecken sie nun auch in denselben Gräbern des Gerichtes, das sie sich selbst bereitet haben.

[2.153.8] Dort hinter dem Grabmal wirst du eine Öffnung entdecken. Gehe hin und sehe hinein und sage Mir, was du siehst. Dann erst wollen wir weiter diese Sache miteinander erörtern!“

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