(Am 1. Febr. 1849)
[1.40.1] Rede Ich: „Liebster Bruder und Freund! Ich sage dir: Deine Sünden sind dir vergeben, dieweil du dich also gedemütigt hast, dass du den Wert deines Außenverstandes gänzlich hintan gabst und nahmst dafür den Verstand des Herzens an. Daher soll auch von nun an von allen deinen irdischen Gebrechen ewig keine Rede mehr sein!
[1.40.2] Du hast daher von nun angefangen eine ganz neue Lebensepoche zu beginnen, in der du eine nochmalige Freiheitsprobe durchmachen musst. In dieser Probe wird dir die Gelegenheit geboten werden, deinen alten und irdischen Menschen ganz auszuziehen und dafür den innern, der aus Mir ist, vollends auftauchen zu machen.
[1.40.3] Bis jetzt warst du ganz gesellschaftslos und hattest auch keinen Grund und keinen Boden, auf den du deine Füße hättest stellen mögen. Der magere Boden, auf dem wir beide uns noch befinden, entspricht genau jenen von dir angenommenen und auch nach deinem Geständnis gehandhabten Lehrsätzen, die du als ein Neukatholik Meinem Evangelium entnommen hast, und Ich Selbst kam dir auch gerade so entgegen, als wie du Mich auf der Erde mit Hilfe deines Verstandes in deinem Gemüt ausgebildet hast, nämlich: als ein bloß nur sehr weiser Lehrer der Vorzeit. Aber also konnte Ich wohl nicht verbleiben, sondern musste dich dahin leiten durch allerlei Lehre, dass du Mich denn endlich doch aus dir selbst als das erkennen musstest, was Ich von Ewigkeit her bin und auch hinfort ewig sein werde!
[1.40.4] Aber mit dieser Erkenntnis allein ist es noch bei Weitem nicht genug. Sondern du musst, um das wahre Himmelreich zu erlangen, diese Erkenntnis auch mit der wahren Liebe zum Nächsten und daraus mit aller Liebe zu Mir beleben!
[1.40.5] Daher werde Ich dich nun sogleich an einen Ort hinbringen wo es dir an Gesellschaften verschiedener Art durchaus nicht fehlen wird. Du sollst einen ansehnlichen Grund mit einem großen und wohleingerichteten Wohnhaus überkommen, und das an einer Hauptstraße und in einer sehr anmutigen Gegend. Auch für eine zahlreiche Dienerschaft wird gesorgt sein, die dir auf den leisesten Wink gehorchen wird.
[1.40.6] Viele Reisende von der Erde in diese Welt werden an deiner Wohnung und Wirtschaft vorüberziehen, und viele werden bei dir zusprechen. Darunter werden sein Freunde und Feinde. Aber da siehe du darauf, dass du sie alle mit der rechten Liebe empfängst und ihnen reichst, dessen sie bedürfen – und das alles darum, weil sie alle Meine Kinder und somit auch deine Brüder sind. So wirst du dadurch das alles vielfach wieder gut machen, was du auf der Erde, freilich nicht mit deinem Willen, sondern lediglich nur mit deinem geistigen Unverstand, verdorben hast, und Ich Selbst werde dann wieder zu dir kommen und werde zu dir sagen: Weil du bei dieser kleinen Haushaltung so gut gewirtschaftet hast, so sollst du nun über Großes gesetzt werden!
[1.40.7] Vor allem aber nimm dich in Acht vor Zorn, Rache, wie auch vor unreiner Liebe, wozu es dir an Gelegenheiten nicht fehlen wird, so wird diese deine neue Lebensaufgabe ehestens gelöst sein, und dein wahres, ewiges Lebensglück wird von da an erst seinen hellsten Anfang nehmen!
[1.40.8] Also hüte dich auch vor der Neugierde! Denn diese macht keinen Geist besser und heller, sondern nur gar zu leicht schlechter und finsterer! Wo deine Kräfte nicht auslangen sollen, das opfere nur allemal Mir auf, und es soll dir dann sobald eine rechte Hilfe werden.
[1.40.9] Nun weißt du alles. Daher sage es Mir nun, wie du mit diesem Meinem Antrag zufrieden bist? Worauf wir uns dann aber auch sogleich an dem bestimmten Ort befinden werden!“
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