(Am 1. September 1848)
[184.1] Spricht der Weise: „O Herr, Deine Forderung an uns alle ist so unaussprechlich mild, sanft und über alle Maßen gut, dass es an unserer Seite wohl ewig nicht des allergeringsten Besinnens benötigt, um selbe mit dem dankerfülltesten Herzen nicht augenblicklich anzunehmen. Was sollen wir uns fragen, was beschließen, ob uns Deine heiligste Anforderung an unsere Herzen genehm wäre oder nicht?
[184.2] O Du allerheiligster ewiger Wohltäter, wir werden ewig nie Dir gebührend zu danken imstande sein für diese endlose Wohltat und Gnade, die Du uns nun erzeigt hast, dass Du uns durch diese Deine für uns ewig unbegreifliche Herablassung solche unerhörte wahrste Liebe erzeigt hast, uns Geschöpfen einen so überleicht zu wandelnden Weg zu zeigen, auf dem wir die höchste Himmelswürde erlangen können, Deine freien Kinder zu werden! Und wir sollen uns dazu noch besinnen?!
[184.3] O Herr, o Vater, o Du ewiger, heiligster Geist! Wenn ich tausend Leben hätte und müsste sie hergeben zur Erreichung Deiner Kindschaft nur dem geringsten Grad nach, wahrlich, ich gäbe sie mit tausend Freuden, und wenn der Verlust eines jeden der tausend Leben auch mit den größten Martern und Schmerzen verbunden wäre! Und ich solle oder möchte mich hier über solche Deine höchsten und heiligsten Gnadengaben noch bedenken, ob ich und dies Volk sie annehmen oder nicht?!
[184.4] Herr, Herr, Du heiligster Vater! Ich will nicht ja und nicht nein sagen mit dem Mund. Sehe nur gnädigst in unsere, Deines heiligsten Anblickes freilich wohl ewig unwürdigsten Herzen. Diese werden Dir noch ein tausendmal feurigeres Ja entgegenbeben, als wie feurig dort jene Weltgeschwulst ist, die nun bald zum Ausbruch reif sein wird.
[184.5] O Herr, o Vater, alles, alles, alles, das Du willst, wollen wir ja genauer noch erfüllen, als wie genau da bahnen die kleinen Welten um diese unsere nun durch Dich für ewig geheiligte große Erde!
[184.6] Aber nur diese Bitte lasse nicht ganz unerhört von unseren Herzen an Dein ewig heiligstes Vaterherz dringen, dass Du uns von nun an mit Deiner heiligsten sichtlichen Gegenwart nicht für immer verlassen möchtest, sondern Dich nach Deinem heiligsten Wohlgefallen uns nur dann und wann zeigen möchtest!
[184.7] Denn siehe, zu mächtig ist unser aller Liebe zu Dir nun erbrannt, wir lieben Dich unmessbar mächtig! Welch einen Jammer würden unsere Herzen empfinden, so diese unsere Augen Dich, o heiligster Vater, nimmer erblicken sollten, und unsere Ohren nimmer vernehmen Deiner heiligsten Vaterstimme so endlos wohlklingenden Worte, die unsere gebeugten Herzen so plötzlich mit einer solch unerhörten Lebensfülle erfüllt haben, dass wir keine Worte finden können, solche Deine wahrste Gott-Vatergnade zu beschreiben!
[184.8] Daher, o Herr, o heiligster Vater, lasse diese unsere Bitte von uns allen nicht ganz unerhört von unseren Herzen an Dein allerheiligstes Vaterherz dringen! Dein allein ewig heiligster Wille sei ewig gepriesen!“
[184.9] Rede Ich: „Kindlein, um was ihr bittet, das habe Ich schon lange väterlichst vorgesehen. Der Schöpfer bleibt nur den Geschöpfen unsichtbar und unerforschlich. Denn die Geschöpfe sind gerichtet in des Schöpfers Macht und können nie vor Ihn hintreten und Ihn schauen und vernehmen Seine Stimme. Aber ganz anders steht es mit den Kindern, die Ich als Schöpfer und nunmehr Vater frei gestellt habe durch Wort und Lehre. Diese können Mich sehen und sprechen, wann sie wollen – vorausgesetzt, dass ihre Herzen in der Ordnung Meiner Lehre sich befinden!
[184.10] Ist das aber nicht der Fall, sind die Herzen sinnlich gestimmt, und haben materielle Dinge und nichtige Weltsorgen in ihnen Platz genommen, und haben Mein Wort und Meine Lehre untätig gemacht, da freilich kann Ich nicht mehr gesehen und auch nicht gehört werden, weil da so ein werden sollendes Kind Meiner Gnade, Liebe und Erbarmung dann wieder das gerichtete Kleid der Geschöpflichkeit angezogen hat, wozu es freilich auch die volle Freiheit hat.
[184.11] Daher bleibt fortan alle in dieser Meiner Lehre! Bewahrt eure Herzen in aller eurer urangestammten sittlichen Reinheit, auf dass Meine Vaterliebe in ihnen Raum haben kann und in euch erzeugen ein neues Leben, das da ist ein wahrstes, freiestes in und aus sich selbst. Da werdet ihr nie Grund haben zu klagen und zu sagen: ‚Herr, Vater, wo bist Du? Warum können wir Dich nimmer sehen und warum nicht vernehmen Deine Vaterstimme?‘
[184.12] Denn wahrlich sage Ich euch: Alle, die an Meiner Lehre tätig hängen, die sind es, die Mich wahrhaft lieben. Da sie Mich aber also wahrhaft lieben, so werde Ich auch entweder sichtlich oder vernehmlich stets unter ihnen sein und werde sie Selbst lehren und ziehen zu Meinen Kindern!
[184.13] Nun aber schafft Speise und Trank herbei, so viel ihr habt und könnt! Wir wollen uns alle sättigen, und ihr werdet es sehen, dass Ich gleich wie ihr – euch segnend – essen und trinken werde, und alle die Brüder und Schwestern, die mit Mir sind. Also geht und tut nach Meinem Wort!“
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