[108.1] Rede Ich: „Allerdings, Ich sage dir, du Meine allerliebste Chanchah, diese und noch viele tausend andere Fragen sind sehr zu entschuldigen. Aber weißt du, es hat wie auf der Erde so auch hier alles seine Weile.
[108.2] Siehe, auf der Erde sind die Kinder am aller-naschhaftesten und auch am aller-wissbegierigsten. Sie sind fast beständig hungrig, und möchten alles bis auf den Grund wissen, und fragen denn darum ihre Vertrauten auch in einem fort um allerlei Dinge. Meinst du wohl, dass es gut wäre, die Mägen dieser Kleinen zu überladen mit allerlei, darnach ihr sehr reizbarer Gaumen ein heftiges Verlangen verspürt, und ihre Neugierde durch die steten Beantwortungen alles dessen, darnach sie fragen, zu befriedigen?
[108.3] Siehe, weise Eltern legen da ihren Kindern einen rechten Zaum an und lenken sie so natürlich und sittlich auf einer rechten Bahn zum schönen Ziel der männlichen Entwicklung! Dumme Eltern hingegen, die ihren Kindern alles gewähren, was sie ihnen in den Augen ansehen, machen aus ihnen Affen statt Menschen. Ihr zu strotzend genährtes Fleisch wird voll Sinnlichkeit und ihr Geist träge und endlich ganz stumpf für alles Hohe, Gute und Wahre, wie es dir auf der Erde besonders in deinem Land tausend mal tausend Beispiele sicher nur zu klar gezeigt haben.
[108.4] Wie aber auf der Erde, also ist es auch hier der Fall. Es wäre niemandem gut, sogleich alles zu genießen und zu erfahren, sondern erst nach und nach, wie es eines jedweden Aufnahmefähigkeit erheischt. So geleitet, werden dann die hier jüngsten Kindlein stärker und stärker und können von Weile zu Weile mehr und mehr ertragen, bis sie also zum Empfang des Allerhöchsten stark genug und tauglich werden.
[108.5] Und eben also wirst nun auch du samt allen, die du hier erschaust, erzogen von uns dreien. Daher füge du dich auch nur ganz geduldig in alles, so wirst du leicht und bald alle deine Fragen dir selbst vollkommen beantworten können! Bist du nun zufrieden mit dem?“
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