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43. Saturn, der schönste und beste Planet des Sonnensystems. Die Erde als Gotteskinderschule und Schauplatz der Menschwerdung des Herrn

[43.1] [Der Herr:] „Siehe, wir sind nun schon vor der offenen Tür. Und die herrliche Himmelswelt, die du erschaust in vollster Klarheit, der große Wall, der in äußerster Ferne sich in lichtblauer Färbung ausnehmen lässt und über demselben in gemessenster Ordnung noch sieben Vereine wie frei schwebend erschaulich sind, das alles ist in entsprechender Weise der Planet Saturn, der schönsten und besten der Erden, die um die Sonne bahnen, um die auch deine Erde bahnt, die da ist der hässlichste und letzte Planet in der ganzen Schöpfung, bestimmt, den größten Geistern als eine Schule der Demut und des Kreuzes zu dienen!

[43.2] Dieses aber ist darum so bestimmt: Siehe, so irgendein großer und mächtiger Herr der Welt in seiner angestammten Residenz wohnt und geht, und fährt und reitet da oft durch die Gassen und Plätze der Stadt, da sehen sich die Bewohner als sicher nächste Nachbarn eines solchen Machthabers kaum um, dass sie ihn als ihren Regenten begrüßten und ihm die Ehre gäben, danach er aber aus Gewohnheit gar nicht lüstern ist, weil er seine Nachbarn kennt und wohl weiß, dass auch sie ihn kennen. Wenn er aber einen entfernten kleinen Ort besucht, da fällt alles nieder vor ihm und betet ihn förmlich an. Dazu aber zeigt auch er in solch einem kleinen Ort, was er so ganz eigentlich ist; was zu zeigen er in seiner Residenz nicht vermag, fürs Erste, weil ihn ohnehin ein jeder Mensch kennt, und fürs Zweite, weil ein solches Sich-Zeigen eben darum keinen Effekt machen würde.

[43.3] Gleich als möchte auf der Welt jemand in einer großen Halle ein Lot Schießpulver anzünden, wo die Explosion auch keinen Effekt zuwege brächte. Wohl aber, so eben dasselbe Maß Pulver in einem sehr engen Raum angezündet werden möchte, wo dann ein dröhnender Knall erfolgen würde und danebst eine zerstörende Wirkung der Explosion.

[43.4] Weil aber eben das Große dem Kleinen gegenüber sich erst recht groß zeigt, das Starke gegenüber dem Schwachen recht stark, das Mächtige dem Ohnmächtigen gegenüber sehr mächtig, so ist eben die Erde so höchst elend in allem gestaltet, auf dass sie den einst größten und glänzendsten Geistern entweder zur Demütigung und daraus zur neuen Belebung diene, oder auch zum Gericht und daraus zum neuen ewigen Tod. Denn wie Ich dir schon eben früher gezeigt habe, dient das Kleine und Unansehnliche auch für sich dazu, das Große und Angesehene in seiner Art zu erhöhen. Und das ist schon das Gericht, obschon das Große und Angesehene sich da, wo alles klein und unansehnlich ist, nach dem richten soll und sich demütigen.

[43.5] Denn so ein großer Mensch durch ein enges und niederes Pförtlein in ein Gemach kommen will, da muss er sich zuvor zusammenschmiegen und recht tief bücken, ansonsten er in keinem Fall ins Gemach gelangen kann. Also ist auch die Erde ein schmaler und dorniger Weg und eine niedere und enge Pforte zum Leben für jene Geister, die einst übergroß waren und noch größer sein wollten.

[43.6] Aber diese Geister wollten sich diesen ihren alten Hochmut sehr demütigenden Weg nicht gefallen lassen und sprachen: Dieser Weg ist für sie zu klein und ein Elefant könne nimmer auf einem Haar gleich einer Mücke herumgehen, und ein Walfisch nicht schwimmen in einem Wassertropfen; darum sei solch ein Weg unweise, und Der ihn geordnet, sei ohne Einsicht und Verstand.

[43.7] Da nahm Ich als der allerhöchste und endlos größte Geist von Ewigkeit das Kreuz und ging diesen Weg als Erster allen voran, und zeigte, wie dieser Weg, den der größte und allermächtigste Geist gehen konnte, auch von allen anderen Geistern leicht kann durchwandert werden und durch ihn erreicht das wahre, freieste, ewige Leben.

[43.8] Darauf wandelten viele schon diesen Weg und erreichten durch ihn das vorgesteckte, erwünschte Ziel, nämlich die Erhebung zur Kindschaft Gottes und dadurch die Erbschaft des ewigen Lebens in aller Macht, Kraft und höchsten Vollendung, die darin besteht, dass sie sich aller jener schöpferischen Eigenschaften zu erfreuen haben, die Mir freilich ewig im vollsten Maße eigen sind. Was aber all den Geistern aus allen anderen zahllosen Sternen und Erden nicht gegeben ist, gleichwie nicht allen Gliedern des Leibes die Sehe oder das Gehör, und noch weniger das Gefühl der innersten Geistessehe, welches da ist zuerst das eigentliche Bewusstsein des eigenen und fremden Seins und das Vermögen, Gott zu schauen und zu erkennen.

[43.9] Diese nun dir gezeigten Eigenheiten haben nur gewisse wenige Glieder des Leibes, während zahllose andere Gliederteile dieser eigentlichen höchsten Lebenseigentümlichkeiten für sich völlig entbehren, aber dabei dennoch als Glieder desselben Leibes im steten Mitgenuss sich befinden.

[43.10] Also steht es auch mit all den vernünftigen Bewohnern aller anderen Gestirne; sie sind wie einzelne Teile des Leibes oder im vollkommeneren Sinne des ganzen Menschen, der in aller Fülle Mein Ebenmaß und das Ebenmaß aller Himmel ist. Daher jene zu ihrer Beseligung auch all der göttlichen Seligkeiten nicht bedürfen, die Meinen Kindern eigen sind; aber so Meine Kinder allerseligst sind, so sind es auch diese Sternenbewohner in und bei ihnen, wie ihr Meine Kinder in und bei Mir, euerm liebevollsten heiligen Vater von Ewigkeit zu Ewigkeit.

[43.11] So du nun selig bist, da sind all diese Zahllosen, die du hier bemerkst, es auch aus und in dir; gleich als so du dich wohlbefindest, da fürwahr befindet sich auch wohl dein ganzer Leib. Daher aber erfordert es dann auch der heiligen Liebe höchste Pflicht bei Meinen Kindern, so vollkommen als Ich selbst zu werden. Denn von solcher seligster Vollkommenheit hängt die Seligkeit von zahllosen kleinen Enkelkinderchen ab, durch deren Seligkeit die eure stets ins Endlose vergrößert und erhöht wird.

[43.12] Nun weißt du, warum Ich dir hier zuerst diesen deiner Erde nächsten Planeten zeige. Denke darüber [nach] und folge Mir nun zur 7. Tür, allwo du wieder in eine neue Weisheit eingeführt wirst! Aber fragen darfst du Mich auch dort um nichts. Denn Ich allein weiß es, welchen Weg Ich dich führen muss, um dich so selig als möglich zu machen. Also gehen wir weiter; es sei!“

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Bischof Martin

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