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294. Der achtjährige Jesus wirkt ein Erntewunder in einem sehr schlechten Erntejahr

Am 31. August 1844

[294.1] Nach diesem Wunderwerk verhielt Sich Jesus bei zwei Jahre ruhig und gehorchte in allem dem Joseph und der Maria.

[294.2] In Seinem achten Jahr aber zeigte sich ein sehr schlechtes Erntejahr; denn es trat eine große Dürre ein, und alle Saat verdorrte.

[294.3] Es war schon der siebente Monat, und nirgends zeigte sich etwas Grünes; man musste vielfach das Vieh schlachten, oder man musste um ein teures Geld Heu und Getreide aus Ägypten und aus Kleinasien bringen lassen.

[294.4] Joseph selbst lebte zumeist von den Fischen, die ihm Jonatha allwöchentlich zukommen ließ, und fütterte seine Haustiere mit dem Schilfgras, das ihm eben auch der Jonatha zusandte.

[294.5] Im siebenten Monat erst zeigten sich Wolken, und es fing an sparsam periodisch zu regnen.

[294.6] Da sprach der Joseph zu seinen vier ältesten Söhnen: „Spannt vor den Pflug die Ochsen, und wir wollen im Namen des Herrn etwas Weizen in die Erde säen.

[294.7] Wer weiß es, vielleicht segnet es dennoch der Herr, da wir Den ja zu unserem Sohn und Bruder rechnen dürfen, den Er gesandt hat in die Welt!

[294.8] Zwar hat Er durch Diesen nun bereits zwei Jahre kein Zeichen mehr getan, dass wir darob Seiner Hoheit schon förmlich vergaßen!

[294.9] Aber wer weiß es auch, ob dieses schlechte Jahr nicht eine Folge unserer Vergessenheit an Den ist, der so heilig von oben zu uns kam?“

[294.10] Hier trat der nun achtjährige Jesus zum Joseph hin und sprach: „Gut, Vater Joseph! – ihr habt Meiner noch nie vergessen; darum aber will Ich mit dir gehen, den Weizen in die Furchen zu legen!“

[294.11] Den Joseph freute das über die Maßen, und die Maria und alle im Haus sprachen:

[294.12] „Ja, ja, wo der liebe Jesus säen wird, da wird sicher eine reiche Ernte werden!“

[294.13] Und Jesus sprach lächelnd: „Der Meinung bin Ich auch; wahrlich, umsonst solle von Mir kein Same in das Erdreich fallen!“

[294.14] Hierauf ging es ans Ackern und Säen. Joseph säte nach dem Pflug links, und Jesus rechts.

[294.15] Und so ward der Acker in einem halben Tag bestens bestellt.

[294.16] Darauf fiel bald ein reichlicher Regen, und der Weizen schlug einen festen Keim und gelangte als eine Sommerfrucht in drei Monaten zur sehr erwünschten Reife.

[294.17] Da zeigte es sich aber, dass die Ähren, die da zur rechten Seite der Knabe Jesus gesät hatte, durchaus fünfhundert Körner hatten, während die des Joseph nur dreißig bis vierzig Körner hatten.

[294.18] Darüber hatte sich alles hoch verwundert, und als das Getreide erst dann in der Tenne ausgedroschen ward, da erst zeigte so recht im Vollmaß sich der Segen Gottes;

[294.19] denn aus einem Malter (siebzig Maß) Weizen, der gesät worden war, wurden genau tausend Malter Ernte – eine Ernte, die noch nie jemand erlebt hatte!

[294.20] Da aber Joseph nun einen solchen Überfluss hatte, da behielt er für sich siebzig Malter und verteilte neunhundertunddreißig Malter an die Nachbarn.

[294.21] Und es war damit einer ganzen Umgegend mit dieser wunderbaren Ernte geholfen.

[294.22] Und es kamen dann viele Nachbarn und lobten und priesen die Kraft Gottes in dem Knaben Jesus.

[294.23] Dieser aber ermahnte sie zur Liebe zu Gott und zu ihren Nächsten und sprach zu jedermann: „Liebe ist besser als Lob, und eine rechte Gottesfurcht ist mehr wert als Opferbrand!“ – In dieser Zeit ward auch der verdorrte Knabe wieder gesund.

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