Am 8. Juli 1844
[248.1] Am Morgen des nächsten Tages war Joseph wie gewöhnlich der erste auf den Beinen, und er weckte auch bald seine Familie.
[248.2] Jonatha aber, der auch soeben aus seiner Kammer kam, zu sehen, was es für einen Tag für sein Geschäft geben werde, sprach zu Joseph:
[248.3] „Aber lieber Freund und Bruder! Was wachst denn du schon so früh auf und treibst auch die Deinen an, dass sie sich erheben sollen!?
[248.4] Sollst du denn nicht lieber auf den Herrn warten, bis dieser Sich vom Schlaf erheben würde?
[248.5] Wäre denn nicht dann eben die beste Zeit aufzustehen am Morgen eines Tages?!
[248.6] Ich bitte dich darum, lasse doch wenigstens deine Familie ruhen noch ein paar Stunden!
[248.7] Du aber begebe dich mit mir und mit meinen Leuten auf ein Schiffchen, und wir wollen einen Morgenfang machen!“
[248.8] Dieser Antrag gefiel dem alten Joseph, und er ließ seine Familie noch ruhen und begab sich sogleich mit dem Jonatha in einen großen Fischerkahn.
[248.9] Jonathas Fischerknechte ordneten die Netze und griffen dann kräftigst zu den Rudern,
[248.10] und in einer Stunde befanden sich die Morgenfischer schon an der Stelle, wo es am meisten Fische gab.
[248.11] Als sie aber diese allzeit günstige Fischerstelle erreicht hatten und die Sonne sich ihrem Aufgang nahte,
[248.12] da bemerkte der Jonatha in der Entfernung etwa einer Stunde ein römisches Schiff stehen und wusste nicht, was er so ganz eigentlich aus demselben machen sollte.
[248.13] Er sprach darum zum Joseph: „Bruder, ich kenne das Meer dort;
[248.14] es ist seicht und voller Sandbänke, und gar leicht kann dort ein Seefahrer Roms steckengeblieben sein.
[248.15] Wir sollten ihm darum wohl schleunigst zu Hilfe eilen!?“
[248.16] Und der Joseph war damit einverstanden; und es ward sofort hingerudert, und das Schiff ward in einer halben Stunde erreicht.
[248.17] Und siehe, es war wirklich ein großes Römerschiff, das da einen Gesandten an den Cyrenius führte.
[248.18] Dieser ward sogleich aufgenommen, und er bat den Jonatha, alles Mögliche aufzubieten, dass das Schiff gerettet werde.
[248.19] Darauf ergriff Jonatha sogleich das Schlepptau des großen Schiffes und ließ dann kräftig rudern auf seinem großen Boot.
[248.20] Und es dauerte keine halbe Stunde, als das große Schiff flottgemacht wurde.
[248.21] Darauf beschenkte der römische Gesandte reichlich den Jonatha und segelte dann weiter gen Morgen.
[248.22] Jonatha aber kehrte dann mit Gold und Silber anstatt der Fische nach Hause und ließ für diesen Morgen das Fischen in der Ruhe.
Kein Kommentar bisher