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184. Die Gemeinschaft begibt sich auf den Lieblingshügel Josephs. Joseph erklärt die Meerfahrt des Cyrenius

Am 15. April 1844

[184.1] Als mit Ausnahme der Dienerschaft des Jonatha die ganze Gesellschaft sich in und bei der Villa Josephs befand, da befahl der Joseph sogleich seinen Söhnen, für ein gutes Mittagsmahl zu sorgen.

[184.2] Und der Jonatha übergab ihnen zu dem Behuf die gute Ladung der edelsten Thunfische, die er mitgenommen hatte.

[184.3] Nach dieser Beheißung begab sich Joseph mit des Cyrenius Hauptgefolge und natürlich mit dem Cyrenius selbst, mit Maria, mit Jonatha und mit dem Kindlein, das noch der Cyrenius auf seinen Armen trug, auf den Lieblingshügel.

[184.4] Und die Eudokia und die Tullia wie die acht Kinder blieben nicht im Haus, sondern folgten ebenfalls der Gesellschaft auf den sehr geräumigen Hügel.

[184.5] Hier angelangt, setzte sich alles auf die vom Joseph gemachten Bänke nieder und erquickten sich unter dem duftenden Schatten von Rosen-, Myrthen- und Papyrusbäumen.

[184.6] Denn der Hügel hatte zwei Abteilungen: die eine war dicht umwachsen, diese galt für den Tag;

[184.7] die eine aber war frei und galt nur für die Abend- und Nachtzeit, um daselbst die frische Luft und eine freie Aussicht über die Gegend wie über den Himmel zu genießen.

[184.8] Also in der herrlichen Laube des Hügels angelangt und allda Platz genommen, fragte der Cyrenius den Joseph, ob er ihm jetzt nicht die versprochene Aufklärung über seine Meeresfahrt geben möchte.

[184.9] Und der Joseph antwortete und sprach: „Ja, Bruder, hier ist der Ort und die Zeit dazu, und so wolle mich denn anhören!

[184.10] Siehe, der Ostwind stellt dar die Gnade Gottes; diese trieb dich stürmisch zu Dem, den du nun auf deinen Armen hältst!

[184.11] Es kennen und erkennen aber noch gar viele des Herrn Gnade nicht, wann und wie sie wirkt.

[184.12] Also erkanntest auch du nicht, was des Herrn allmächtige Gnade mit dir vorhatte!

[184.13] Du dachtest dich für verloren und meintest, der Herr habe deiner völlig vergessen;

[184.14] und siehe, als du strandetest auf der Sandbank durch die mächtigste Gnade des Herrn und glaubtest dich für verloren, da erst hat dich der Herr mit aller Gewalt ergriffen und hat dich gerettet von jeglichem Untergang!

[184.15] Also aber ist allzeit gewesen und wird ewig sein die Art des Herrn, diejenigen zu führen, die da waren und sein werden auf dem Weg zu Ihm!

[184.16] Warum aber führte dich der Herr also? Siehe, als um Tyrus herum bekannt ward, dass du zu Schiffe hierher gehen wirst, da sammelten sich bezahlte Meuterer,

[184.17] nahmen Fahrzeuge und wollten dich auf der hohen See mörderisch überfallen!

[184.18] Da sandte der Herr plötzlich einen starken Ostwind;

[184.19] dieser schob dein Schiff gar schnell vor deinen Feinden hinfort, dass sie es nimmer zu erreichen vermochten.

[184.20] Da aber deine Feinde dich dennoch nicht aus den Augen ließen, sondern dich stets nur umso grimmiger verfolgten, da ward des Herrn Gnade über dich zu einem Orkan.

[184.21] Dieser Orkan ersäufte deine Feinde im Meer und setzte dein Schiff an rechter Stelle in die Ruhe, allwo dir dann die volle Rettung ward. Cyrenius! – verstehst du nun diese deine Meeresfahrt?“

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