Am 13. Jänner 1844
[115.1] Joseph aber sprach: „Kinder und Freunde! Es ist schon spätabends geworden; daher meine ich, es wird an der Zeit sein, sich zur Ruhe zu begeben?!“
[115.2] Die Jünglinge aber sprachen: „Ja, Vater Joseph, du hast recht; ihr alle, die ihr noch in den sterblichen Leibern wohnt, geht zur stärkenden Ruhe!
[115.3] Wir aber werden hinausziehen vor dein Haus und werden es bewachen!
[115.4] Denn es hat der Feind des Lebens nun listigerweise erfahren, dass hier der Herr wohnt, und hat beschlossen, in dieser Nacht dieses Haus mörderisch zu überfallen.
[115.5] Daher aber sind wir da, um zu schützen dieses Haus; und so der Feind kommen wird, da soll er übel zugerichtet werden!“
[115.6] Joseph und Maria, die noch wache Eudokia, die drei Priester und die Söhne Josephs erschraken gewaltigst über diese Nachricht.
[115.7] Und Joseph sprach: „Wenn also, da mag ich nicht ruhen, sondern mit euch wachen die ganze Nacht hindurch!“
[115.8] Die Jünglinge aber sprachen: „Seid alle ganz außer Sorge; wir sind unser genug und haben auch Kraft genug, nach dem Willen des Herrn die ganze Schöpfung in Nichts zu verwandeln!
[115.9] Wie sollen wir uns dann vor einer Handvoll bedungener feiger Mörder fürchten!?
[115.10] Denn siehe, die ganze Sache besteht darinnen: Einige Freunde der zugrunde gegangenen Priesterschaft haben in Erfahrung gebracht durch die Mühe des Satans, dass der Cyrenius ein großer Freund der Juden geworden ist, und das durch dieses Haus.
[115.11] Darum machten sie ein geheimes Komplott und schworen, in dieser Nacht dies Haus zu überfallen und alles zu ermorden, was darinnen ist.
[115.12] Wir aber haben solchen Plan schon lange vorgesehen [vorhergesehen] und sind darum gekommen, um dieses Haus zu schützen.
[115.13] Sei daher ganz ruhig; morgen aber wirst du sehen, wie wir diese Nacht hindurch für dich arbeiten werden!“
[115.14] Als der Joseph aber solche treue Schutzversicherung von den Jünglingen vernommen hatte, da lobte und pries er Gott,
[115.15] zeigte darauf zuerst der Eudokia ihr Schlafgemach, segnete sie als seine Tochter, und sie begab sich zuerst und sogleich zur Ruhe.
[115.16] Darauf ging Maria mit dem Kindlein ins selbe Gemach und nahm diesmal Dasselbe zu sich ins Bett.
[115.17] Dann gingen auch die drei Priester in ihr Gemach; Joseph und die Söhne aber blieben im Speisezimmer und wachten.
[115.18] Die Jünglinge aber gingen hinaus und lagerten sich um das Haus.
[115.19] Als die Mitternacht herankam, da vernahm man Waffengeklirr auf dem Weg aus der Stadt zur Villa.
[115.20] In wenigen Minuten war das ganze Haus Josephs umzingelt von dreihundert bewaffneten Männern.
[115.21] Als sie aber nun ins Haus dringen wollten, da erhoben sich die Jünglinge und erwürgten im Augenblick bis auf einen Mann die ganze Schar.
[115.22] Den einen aber banden sie und führten ihn in eine Kammer zum Zeugnis für den nächsten Tag.
[115.23] Und so ward Josephs Haus wunderbar gerettet und blieb dann im Frieden und sicher vor jedem künftigen Anfall.
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