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71. Aufgrund Josephs Bitte ändert Cyrenius sein Urteil in eine nur scheinbare Todesstrafe für die bösartigen Priester

Am 17. November 1843

[71.1] Nach dieser Erklärung des Cyrenius trat abermals der Joseph zu ihm und sprach:

[71.2] „Cyrenius, du mein großerhabener Freund und Bruder! Ich meine, du sollst die Strafe für diese drei Götzenknechte, welche wohl im Ernst böswillig sind, dem Herrn überlassen.

[71.3] Denn glaube mir, niemand tut dem Herrn, dem allmächtigen Gott Himmels und der Erde, einen wohlgefälligen Dienst, selbst dann nicht, wenn er den größten Missetäter umbringen lässt!

[71.4] Überlasse du daher unbesorgt dem Allmächtigen die gerechte Züchtigung dieser drei, und der Herr wird dich segnen durch die Strafe, die Er diesen dreien nur zu sicher wird zukommen lassen, wenn sie sich nicht zu einer übergroßen Reue und völligen Umkehr wenden werden!

[71.5] Gehen sie aber in sich zur wahren Reue und Umkehr zum einig wahren Gott über, so können sie ja auch noch edle Menschen werden!“

[71.6] Diese Worte Josephs brachten den Cyrenius zum Nachdenken darüber, was er so ganz eigentlich tun solle.

[71.7] Nach einer Weile beschloss er, die drei wenigstens einer starken Todesangst auszusetzen als Reprise für die, welche sie der armen Jugend verursacht hatten.

[71.8] Daher sprach er zum Joseph: „Mein innigster, mein erhabenster Freund und Bruder! Ich habe nun deinen Rat wohl erwogen und werde ihn auch befolgen!

[71.9] Aber nur für diesen Augenblick kann ich das nicht tun! Ich muss diesen dreien einmal den angedrohten Stab brechen und sie zu einem martervollsten Tode verurteilen!

[71.10] Haben sie erst eine vierundzwanzigstündige Todesangst ausgestanden, dann bitte du mich laut vor allem Volk an diesem Richtplatz um die Gnade und um die Aufhebung der Todesstrafe;

[71.11] und ich werde dich offenbar erhören und dann nach der gesetzlichen Ordnung diesen drei Wichten das Leben schenken!

[71.12] Ich meine, also wird es recht sein; denn siehe, sogleich begnadigen kann ich sie nicht, weil ich sie als schwarze Verbrecher am priesterlichen Gesetz erkannt habe!

[71.13] Nach dem Gesetz müssen sie das Todesurteil vernehmen; ist das geschehen, so kann dann erst bei außerordentlichen Fällen die Begnadigung an die Stelle der Exekution des Urteils treten.

[71.14] Und so will ich mich sogleich an dieses Werk machen!“

[71.15] Joseph billigte das, und der Cyrenius berief sogleich die Richter, die Liktoren und die Büttel zu sich und sprach:

[71.16] „Schafft drei eiserne Kreuze her und Ketten; die Kreuze befestigt in dem Boden und heizt vierundzwanzig Stunden um die aufgestellten Kreuze!

[71.17] So diese in dieser Zeit die rechte Glühhitze haben werden, dann werde ich kommen und die drei Frevler an die glühenden Kreuze aufziehen lassen! Fiat.“

[71.18] Darauf nahm der Cyrenius einen Stab, zerbrach ihn, warf ihn den dreien unter die Füße und sprach:

[71.19] „Nun habt ihr euer Urteil vernommen! Bereitet euch daher vor; denn ihr seid solchen Todes würdig! Fiat.“

[71.20] Wie tausend Blitze schlug dieses Urteil die drei; sie fingen an sogleich zu heulen und zu wehklagen und alle Götter zu Hilfe zu rufen!

[71.21] Sie wurden dann auch sogleich unter feste Wache genommen, und die Büttel gingen sogleich ins Richthaus und schafften die anbefohlenen Marterwerkzeuge herbei. Cyrenius, Joseph und Maronius aber begaben sich nach dem sogleich wieder nach Hause.

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