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66. Das Jesuskind beruhigt den besorgten Cyrenius

Am 11. November 1843

[66.1] Als der Cyrenius sich nun so ganz wieder erholt hatte, ging er hin zur Wiege und betrachtete das Kind, in seiner Brust großer Gedanken voll.

[66.2] Das Kindlein aber schlief ganz ruhig, und das entsetzliche Toben des Sturmes beirrte Es nicht im Schlaf.

[66.3] Es fing aber in der Kürze der Zeit der Orkan so heftig an das Gebäude zu stoßen, dass der Cyrenius einen Einsturz befürchtete.

[66.4] Er sprach daher zum Joseph: „Erhabener Freund! Ich meine, dem steten Zunehmen der Gewalt des Sturmes zufolge sollten wir doch lieber dies Gebäude verlassen!

[66.5] Denn wie leicht kann eine mächtige Windhose dieses wenn auch feste Gebäude ergreifen und uns alle unter dem Schutt desselben begraben!

[66.6] Daher ergreifen wir lieber frühzeitig die Flucht, da wir denn doch nicht sicher sein können davor, als könnte so etwas nicht hier ebenso gut geschehen als wie in der Stadt!“

[66.7] Hier schlug das Kindlein plötzlich wieder Seine himmlisch göttlichen Augen auf und erkannte sogleich den Cyrenius und sprach gar deutlich zu ihm:

[66.8] „Cyrenius! Wenn du bei Mir bist, brauchst du dich nicht zu fürchten vor diesem Sturm!

[66.9] Denn die Stürme auch liegen, wie alle Welt, in der Hand deines Gottes!

[66.10] Die Stürme müssen sein und müssen verscheuchen das ausgebrütete Böse der Hölle leibhaftig!

[66.11] Aber denen, die um Mich sind, können sie nimmer zu Leibe; denn auch die Stürme kennen ihren Herrn und tun nicht planlos, was sie tun.

[66.12] Denn der Eine, der höchst liebevoll, weise und allmächtig ist, hält ihre Zügel in Seiner Hand.

[66.13] Daher sei ohne Furcht, Mein Cyrenius, hier bei Mir, und sei versichert, dass da niemandem auch nur ein Haar gekrümmt wird!

[66.14] Denn diese Stürme wissen es genau, Wer hier zu Hause ist.

[66.15] Siehe, haben die Menschen doch heute abend sogar dir, der du doch nur ein Mensch bist, eine feurige Ehrung dargebracht!

[66.16] Hier aber ehren die Stürme Jemanden, der mehr ist als nur ein Mensch! Findest du das unbillig?

[66.17] Siehe, das ist ein Loblied der Natur, die ihren Herrn und Schöpfer preist! Ist das nicht billig?

[66.18] O Cyrenius, die Luft, die dich anweht, versteht auch Den, der sie erschuf; darum kann sie Ihn auch preisen!“

[66.19] Diese Worte des bald wieder einschlafenden Kindleins machten alles verstummen, und Cyrenius kniete sich zur Wiege nieder und betete heimlich das Kindlein an.

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