Am 25. Oktober 1843
[52.1] Das bestimmte Frühjahr kam gar bald heran; denn in dieser Gegend ist dessen Anfang schon im halben Februar.
[52.2] Aber der Cyrenius bestimmte seine Reise nach Ägypten erst im halben März, welcher Monat bei den Römern gewöhnlich für militärische Geschäfte festgesetzt war.
[52.3] Als sonach der halbe März erschien, ließ der Cyrenius sobald wieder sein Schiff ausrüsten und trat mit Maronius Pilla gerade am fünfzehnten die Reise nach Ägypten an.
[52.4] In fünf Tagen war diesmal die Reise zurückgelegt.
[52.5] Diesmal ließ der Cyrenius sich in Ostracine mit allen Ehren empfangen; denn er musste diesmal große militärische Musterungen und Visitationen halten.
[52.6] Darum musste er sich diesmal auch mit allen Auszeichnungen empfangen lassen.
[52.7] Es machte sonach diese Ankunft des Cyrenius ein übergroßes Aufsehen in Ostracine, welches auch bis zu unserer bekannten Villa sich verbreitete.
[52.8] Joseph sandte darum die zwei ältesten seiner Söhne in die Stadt, auf dass sie sich genau erkundigen sollten, was das sei, darum die ganze Stadt in solcher Bewegung ist.
[52.9] Und die beiden Söhne gingen eiligst und kamen bald mit der guten Botschaft zurück, dass der Cyrenius in der Stadt angekommen sei, und wo er wohne.
[52.10] Als der Joseph solches vernommen hatte, sprach er zu Maria: „Höre, diesen großen Wohltäter müssen wir sogleich dankbar besuchen, und das Kindlein darf nicht zurückbleiben!“
[52.11] Und die Maria, voll Freuden über diese Nachricht, sprach: „O lieber Joseph, das versteht sich von selbst; denn das Kindlein ist ja der eigentliche Liebling des Cyrenius!“
[52.12] Und sogleich zog Maria dem schon recht stark gewachsenen Kind ganz neue, von ihr selbst verfertigte Kleider an und fragte so in ihrer mütterlichen Liebe und Unschuld das Kindlein:
[52.13] „Gelt, Du mein herzallerliebstes Söhnchen, Du mein geliebtester Jesus, Du gehst auch mit, den lieben Cyrenius zu besuchen?“
[52.14] Und das Kindlein lächelte die Maria gar munter an und sprach deutlich das erste Wort; und das Wort lautete:
[52.15] „Maria! jetzt folge Ich dir, bis du Mir einst folgen wirst!“
[52.16] Diese Worte brachten eine solch erhabene Stimmung im ganzen Haus Josephs hervor, dass er darob nahe auf den Besuch des Cyrenius vergessen hätte.
[52.17] Aber das Kindlein ermahnte den Joseph selbst, sein Vorhaben nicht aufzuschieben; denn der Cyrenius hätte diesmal viel zu tun zur Wohlfahrt der Menschen.
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