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23. Anweisung eines Engels zum Aufbruch nach Jerusalem

Am 5. September 1843

[23.1] Also verlebte Joseph sechs Tage in der Höhle und ward an jedem Tag besucht vom Cornelius, der da emsigst sorgte, dass dieser Familie ja nichts abgehen solle.

[23.2] Am sechsten Tag frühmorgens aber kam ein Engel zu Joseph und sprach: „Verschaffe dir ein Paar Turteltauben, und ziehe am achten Tag von hier nach Jerusalem!

[23.3] Maria soll die Turteltauben nach dem Gesetz opfern, und das Kind muss beschnitten werden und erhalten den Namen, der dir und der Maria ist angezeigt worden!

[23.4] Nach der Beschneidung aber zieht wieder hierher, und verweilt hier so lange, bis ich es euch anzeigen werde, wann und wohin ihr von hier ziehen sollt!

[23.5] Du, Joseph, wirst dich zwar früher zur Abreise anschicken; aber ich muss dir sagen: Du wirst nicht um einen Pulsschlag eher von hier kommen, als bis es der Wille Dessen sein wird, der bei dir ist in der Höhle!“

[23.6] Nach diesen Worten verschwand der Engel, und der Joseph ging hin zur Maria und zeigte ihr solches an.

[23.7] Maria aber sprach zu Joseph: „Siehe, ich bin ja allzeit eine Magd des Herrn, und so geschehe mir nach Seinem Wort!

[23.8] Ich aber hatte heute einen Traum, und in diesem Traum kam das alles vor, was du mir jetzt eröffnet hast; daher sei nur besorgt um das Taubenpaar, und ich werde mit dir am achten Tag getrost ziehen nach der Stadt des Herrn.“

[23.9] Es kam aber bald nach dieser Erscheinung eben auch wieder der Hauptmann auf einen Morgenbesuch, und der Joseph zeigte ihm sogleich an, warum er am achten Tag werde nach Jerusalem ziehen müssen.

[23.10] Und der Hauptmann bot dem Joseph sogleich alle seine Gelegenheit an und wollte ihn führen lassen nach Jerusalem.

[23.11] Aber der Joseph dankte ihm darum für den herrlich guten Willen und sprach: „Siehe, also ist es der Wille meines Gottes und Herrn, dass ich also ziehen soll nach Jerusalem, wie ich hierher gezogen kam!

[23.12] Und so will ich denn auch die kurze Reise also anstellen, auf dass der Herr mich nicht züchtige meines Ungehorsams willen.

[23.13] So du aber schon bei dieser Gelegenheit mir etwas tun willst, so verschaffe mir zwei Turteltauben, die da zu opfern sind in dem Tempel, und erhalte mir die Wohnstätte!

[23.14] Denn am neunten Tag werde ich wieder hierher kommen und werde mich darinnen so lange aufhalten, als es da von mir verlangen wird der Herr!“

[23.15] Und der Cornelius versprach dem Joseph, all das Verlangte zu bieten, und ging darauf fort und brachte dem Joseph selbst eine ganze Taubensteige voll Turteltauben, aus denen sich der Joseph die schönsten aussuchen musste.

[23.16] Nachdem aber ging der Hauptmann wieder an sein Geschäft und ließ die Taubensteige (Taubenhaus) unterdessen bis auf den Abend in der Höhle, allda er sie dann selbst wieder abholte.

[23.17] Am achten Tag aber, als der Joseph nach Jerusalem abgereist war, ließ Cornelius eine Wache hinstellen vor die Höhle, die da niemanden aus und ein gehen ließ, außer die zwei ältesten vom Joseph zurückgelassenen Söhne und die Salome, die sie mit Speise und Trank versah; denn die Wehmutter zog mit nach Jerusalem.

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