Am 21. August 1843
[13.1] Am selben Tag aber noch kam ein alter weiser Freund aus Nazareth zu Joseph und sagte zu ihm:
[13.2] „Bruder! siehe, also führt der Herr Sein Volk über allerlei Wüsten und Steppen! Die aber willig folgen, dahin Er lenkt, die kommen ans rechte Ziel!
[13.3] Wir schmachteten in Ägypten und weinten unter Babels Ketten, und der Herr hatte uns dennoch wieder frei gemacht.
[13.4] Nun haben die Römer ihre Adler über uns gesandt; es ist des Herrn Wille! Daher wollen wir auch tun, was Er will; denn Er weiß es sicher, warum Er es also will!“
[13.5] Joseph aber verstand wohl, was der Freund zu ihm geredet hatte, und als der Freund ihn segnete und wieder verließ, da sprach der Joseph zu seinen Söhnen:
[13.6] „Hört mich an! Der Herr will es, dass wir alle nach Bethlehem ziehen müssen; also wollen wir uns denn auch Seinen Willen gefallen lassen und tun, was Er will.
[13.7] Du, Joel, sattle die Eselin für Maria und nehme den Sattel mit der Lehne; und du, Joses, aber zäume den Ochsen und spanne ihn an den Karren, in dem wir Lebensmittel mitführen wollen!
[13.8] Ihr drei, Samuel, Simeon und Jakob, aber bestellt den Karren mit haltbaren Früchten, Brot, Honig und Käse, und nehmt davon so viel, dass wir auf vierzehn Tage versehen sind; denn wir wissen es nicht, wann die Reihe an uns kommen wird, und wann wir frei werden, und was mit Maria geschehen kann unterwegs! Darum legt auch frische Linnen und Windeln auf den Karren!“
[13.9] Die Söhne aber gingen und bestellten alles, wie es ihnen der Joseph anbefohlen hatte.
[13.10] Als sie aber alles nach dem Willen Josephs bestellt hatten, kamen sie zurück und zeigten es dem Joseph an.
[13.11] Und Joseph kniete nieder mit seinem ganzen Haus, betete, und empfahl sich und all die Seinen in die Hände des Herrn.
[13.12] Als er aber mit solchem Gebet, Lob und Preis zu Ende war, da vernahm er eine Stimme wie außerhalb des Hauses, welche da sprach:
[13.13] „Joseph, du getreuer Sohn Davids, der da war ein Mann nach dem Herzen Gottes!
[13.14] Als David auszog zum Kampf mit dem Riesen, da war mit ihm die Hand des Engels, den ihm der Herr zur Seite stellte, und siehe, dein Vater ward ein mächtiger Sieger!
[13.15] Mit dir aber ist nun Der Selbst, der ewig war, der Himmel und Erde erschaffen hatte, der zu Noahs Zeiten regnen ließ vierzig Tage und Nächte und ersaufen ließ alle Ihm widrige Kreatur,
[13.16] der dem Abraham gab den Isaak, der dein Volk führte aus Ägypten und mit Moses erschrecklich redete auf dem Sinai!
[13.17] Siehe, Der ist in deinem Haus nun leibhaftig und wird ziehen mit dir auch nach Bethlehem; daher sei ohne Furcht, denn Er wird es nicht zulassen, dass dir ein Haar gekrümmt werde!“
[13.18] Als aber Joseph solche Worte vernommen hatte, da ward er fröhlich, dankte dem Herrn für diese Gnade und ließ dann sogleich alles zur Reise sich bereiten.
[13.19] Er nahm Mariam und setzte sie so weich und bequem als nur immer möglich auf das Lasttier und nahm dann den Zügel in seine Hand und führte die Eselin.
[13.20] Die Söhne aber machten sich um den beladenen Karren und fuhren mit demselben nach der Eselin Getrabe.
[13.21] Nach einiger Zeit aber gab Joseph den Zügel seinem ältesten Sohn über; er aber ging Mariam zur Seite, da diese manchmal schwach ward und sich im Sattel nicht selbst zu halten imstande war.
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