Am 2. März 1844
[3.236.1] Der König ließ darauf dem Unterpriester sogleich ein generaloberpriesterliches Kleid machen und versah ihn mit einer königlichen Krafterneuerung, auf goldenem Blech eigenhändig geschrieben und dann unterzeichnet von allen den Helden, die ehe Oberpriester waren.
[3.236.2] Mit diesem Dokument versehen, begab sich in der Generalskleidung dieser Unterpriester sogleich zu den Oberpriestern.
[3.236.3] Als diese ihn also gar entsetzlich ausgezeichnet sahen, da ergrimmten sie und schrien: „Also ist es!? Auch du warst ein Spitzbube unter uns!? Wahrlich, geschehe uns, was da wolle, für diesen Frevel sollst du von uns Oberpriestern mit dem Tode bestraft werden! Ihr uns getreuen Unterpriester, ergreift diese Bestie und werft sie samt den Generalskleidern in den Abgrund, darin lebendiges Feuer lodert!“
[3.236.4] Bei diesem Aufruf erregte sich der General und schrie mit gebieterischer Stimme: „Halt! Zurück, ihr Teufel! Dieser Aufruf, dieses Urteil fehlte noch zu eurem völligen Untergang!
[3.236.5] Seht, hier ist das Dokument des Königs und die Unterschriften aller eurer Feinde und Verderber! Laut diesem Dokument bin ich, was ich bin – ein vollmächtiger General über euch alle!
[3.236.6] Hier unter meinem Kleid ist des Königs Schwert zum Zeichen, dass der König auch euer elendes Teufelsleben in meine Hand gelegt hat, wie das Dokument weist! Versteht ihr Teufel mich?!
[3.236.7] Draußen aber stehen viertausend geharnischte Kämpfer! Ein Zeichen von mir, und ihr liegt in wenigen Augenblicken zerstückt in diesem Saal, in dem ihr so viele Gräuel ausüben habt lassen und zu noch mehreren die höllischsten Pläne gefasst habt!
[3.236.8] Als Unterpriester musste ich eure teuflische Verschmitztheit leider lang genug ansehen; aber diese Zeit ist verronnen, und nun habt ihr Teufel eure Satansrolle ausgespielt! Von jetzt an soll es anders werden!“
[3.236.9] Hier zog der General plötzlich sein Schwert hervor, gab ein Zeichen, und im Augenblick drangen von allen Seiten geharnischte Krieger mit blanken, mächtigen Schwertern und Lanzen hinein in den Saal.
[3.236.10] Und der General fragte nun mit einem höhnenden Ton die entsetzten Oberpriester: „Nun, wo sind denn eure getreuen Unterteufel, dass sie mich ergriffen und dann ins lebendige Feuer schleppten?
[3.236.11] Ich frage euch nun: Wollt ihr euch nicht rächen an dem Spitzbuben unter euch? Habt ihr keine Lust mehr dazu? Ihr zaudert? Bin ich denn nicht hier?!“
[3.236.12] Die Oberpriester aber schäumten vor Wut und Todesangst zugleich; denn sie sahen sich für verloren an.
[3.236.13] Der General aber sprach: „Fürwahr, wäret ihr nicht gar so schlecht, so hätte ich euch gleichwohl zerhauen lassen; aber ihr seid zu schlecht für das edle Schwert! Aber umkehren will ich euch und mache euch zu Unterpriestern und eure getreuen Unterpriester zu Oberpriestern! Und also geschehe es!“
[3.236.14] Hier fingen die Oberpriester an zu heulen; und die Unterpriester aber jubelten und krönten den General. Die Oberpriester mussten ihre Kleider wechseln mit den Unterpriestern und sogleich beziehen ihre Wohnungen, und die Unterpriester die der Oberpriester.
[3.236.15] Und so endete die Szene.
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