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7. Das Eigenlicht der Sonnen und Planeten

(Am 16. August 1842 von 3 1/2 bis 5 1/2 Uhr nachmittags.)

[7.1] Was da der Grund des Leuchtens einer Flamme ist, ist zwar schon in der Mitteilung über Die Fliege kundgegeben worden. Dessen ungeachtet aber mag doch hier noch zur größeren Deutlichkeit des Verständnisses dieser Erscheinung folgender Nachtrag dienen.

[7.2] Ihr wisst, dass das Geistige, als absolut betrachtet, nicht bestehen kann ohne irgendeine äußere Umfassung oder irgendein Organ, durch welches es sich erst dann zu äußern imstande ist. Was aber diese äußere Umfassung betrifft, so ist diese wieder an und für sich nichts anderes als Mein Liebewille, welcher das Geistige umgibt und durch dessen Erbarmung auch dasselbe innerlich richtet und es dadurch setzt in irgendeine Ordnung, damit es dann da sei zur Verrichtung irgendeines Teiles Meines großen Willens und somit auch zur Erreichung irgendeines Zweckes, welcher da entspricht der Absicht Meiner ewigen Ordnung. Seht, so verhält sich die Sache.

[7.3] Was geschieht denn, wenn irgendeine Kraft, die da verborgen ist unter der Hülse Meines Liebewillens, wenn sie auch noch so geringfügig ist, durch was immer für Umstände oder Wirkungen angeregt, gerüttelt oder gestoßen wird? Sie wird dadurch aus ihrer Ordnung, oder was so viel besagen will, aus ihrem Gleichgewicht gebracht, fühlt sich dadurch beengt und beeinträchtigt, und sucht sich dann entweder ihre erträgliche frühere Lage wiederherzustellen oder, wenn sie zu sehr erregt worden ist, auch sobald ihr ganzes Organ zu zerreißen und dadurch in den absoluten Zustand überzugehen.

[7.4] Nun denkt euch, wenn der Durchmesser dieser Hauptzentralsonne schon eine so lange Linie bildet, dass, um dieselbe zu überwandern, selbst das Licht bei mehr als einer Trillion Jahre zu tun hätte, so wird das ganze Volumen eines solchen Körpers doch sicher etwas sehr Bedeutendes in Hinsicht der naturmäßigen Größe ausmachen müssen. Wenn aber dieser Körper für eure Begriffe schon so endlos kolossal ist, wird da nicht auch dieses große Volumen der Materie gegen den Mittelpunkt zu von allen möglichen Außenpunkten einen für euch unbegreiflich schweren Druck ausüben?

[7.5] Ja, solches ganz sicher; denn denkt nur einmal auf eurem nichtigen Weltkörper die Schwere eines einzelnen Berges; und denkt euch dann erst eure ganze Sonne, die fürs Erste um eine ganze Million Mal größer ist als eure Erde, und somit auch eine Million Mal größere Anziehungskraft in sich birgt, als die da ist eurer Erde zu eigen. Denn wäre solches nicht der Fall, so vermöchte sie wohl nicht noch ganze Weltkörper, die manchmal sogar viele tausend Millionen Meilen von ihr entfernt sind, so anzuziehen, dass sie sich nicht entfernen können aus ihrem Gebiet. Wie aber da ist auf einem die Anziehung, so ist auch die Schwere im Verhältnis mit solch einer potenzierten Anziehungskraft solch eines großen Weltkörpers.

[7.6] Nehmt ihr aber nun an, dass alle Sonnen, Zentralsonnen, Planeten und Kometen zusammengenommen kaum den millionsten Teil einer solchen Hauptzentralsonne ausmachen möchten, wie groß und wie mächtig muss da auch ihre Anziehungskraft sein und wie mächtig stark der Druck gegen ihr Zentrum?!

[7.7] Woraus besteht denn die Materie? Ihr wisst, dass die Materie nichts ist als eine Gefangenschaft des Geistigen oder der Geister. Wenn aber schon auf dem Erdkörper durch das Zusammenschlagen zweier Steine oft mehrere hart gefangene geistige Potenzen zum Ausbruch kommen und, wo irgend im Innern der Erde der Druck von außen her zu mächtig wird, sich dann auch entweder alsobald oder wenigstens nach nicht gar langer Zeit so heftige Explosionen erheben, dass durch deren feuriges Wirken oft ganze, große Berge und weitausgedehnte Ländereien zerrüttet und zerstört werden; und wenn ihr auf den Grund zurückgehen wollt, so werdet ihr kaum mehr als einen einige Kubikklafter großen Raum finden, in welchem die in der Materie geschlossenen geistigen Potenzen zu sehr gedrückt nicht ihre Schranken zerrissen und sich einen Ausweg gesucht haben, und haben dann auf diesem Weg eine Menge solcher Geister mit zum Ausbruch genötigt. Wenn alsdann solches mit der Erde und auf und in der Erde der Fall ist, was hier gleich schon früher hinein zur vergleichenden Erklärung bedingend angezeigt wurde, so übertragt nun dieses Miniaturverhältnis eures Planeten auf die Zentralsonne. Allda erst werdet ihr erschauen, welche Bedrückungen deren gefangene Geister beständig zu ertragen haben, und das zwar aus dem erbarmenden Grund, dass sie als mächtige Gefangene auch wieder durch den mächtigen Druck möchten fortwährend wieder zum Leben erweckt werden.

[7.8] Aus diesem Grunde ist dann auch diese Zentralsonne überfüllt von den größten sogenannten Vulkanen oder Feuerspeiern, von denen der kleinste einen solchen Durchmesser hat, dass in seinem Krater mehr denn dreißigtausend Millionen eurer Sonne Platz hätten; des größeren und größten Kraters dieser Zentralsonne gar nicht zu gedenken!

[7.9] Nun, ihr wisst, dass das Leuchten durch die Zuckungen oder Vibrationen der geistigen Kraft innerhalb der Hülse, in welcher sie geschlossen ist, bewirkt wird. Je heftiger irgendein solcher innerhalb der bekannten Hülse gefangener Geist angeregt wird durch einen äußeren Druck, Stoß oder Schlag, in desto heftigere Vibrationen geht er auch über, und desto greller und intensiver wird auch die Erscheinlichkeit dieser Vibrationen, welche da ist das Leuchten einer Flamme oder eines Funkens. Wo aber können solche geistige Potenzen heftiger gedrückt, gestoßen und geschlagen werden, denn eben auf dieser Zentralsonne?

[7.10] Solchem Verhältnis zufolge leuchtet dort ein Funke so intensiv stark, dass denselben kein menschliches Auge nur auf einen Augenblick lang ertragen könnte. Ja, Ich sage euch: Wenn da ein Funke in der Größe eines Heidekorns sich bei euch auf der Erde tausend Meilen hoch in der Luft mit derselben Lichtheftigkeit entwickeln würde, wie er sich entwickelt auf ebendieser Hauptzentralsonne, so würde durch die Heftigkeit seiner Ausstrahlung die ganze Erde in einem Augenblick wie ein Wassertropfen auf dem glühendsten Eisen verflüchtigt sein.

[7.11] Nun denkt euch die ganze ungeheure Hauptzentralsonne mit solchen allerintensivsten Lichtflammen überzogen und urteilt nach dem, wie weit wohl ihre Strahlen, als der Ausflug freigewordener Geister, reichen möchten! Da werdet ihr wohl so ziemlich ins Klare kommen, wie gestaltet eine solche Sonne gar wohl ein allgemeiner Luster in dem großen Sonnenwelten-Gemache einer Hülsenglobe sein kann. Wenn ihr nun solches begriffen habt, so werdet ihr auch auf dieselbe Weise gar leicht begreifen, auf welche Weise dann auch jede kleine Planetarsonne, wie auch jeder Planet, für sich ein eigenes Licht entwickeln kann, allda sich dann die Intensität dessen eigentümlichen Lichtes allzeit nach der Größe seines Volumens und somit auch seiner Schwerkraft richtet.

[7.12] Auf einem Erdkörper zum Beispiel könnt ihr gar leicht die Flamme einer Kerze betrachten. Warum denn? Weil durch ihr Verbrennen die in ihrem Docht und ihrer fetten Materie gebundenen Geister nur auf eine geringere Weise angeregt werden und durch einen geringen Grad der Vibrationen ihre sie umgebenden Hülsen gar leicht zerstören und sodann in ein freieres Walten übergehen. In eine Schmiede-Esse könnt ihr nicht mehr so leicht schauen, weil die in der Kohle noch zurückgebliebenen Geister schon einer heftigeren Anregung bedürfen, um sich loszumachen durch heftigere Vibrationen aus ihren Kerkern. Noch schwerer werdet ihr das Licht derjenigen Flammen ertragen, welche da einem feuerspeienden Berg entlodern und entspringen; weil sie einer viel mächtigeren Anregung, welche die Geister in dem Innern der Erde überkommen, ihre Entstehung verdanken.

[7.13] Übertragt solches auf die Sonne, wo jedes Verhältnis ums Millionenfache gesteigert wird, so werdet ihr gar bald und gar leicht finden, in welchem Grad auch jede Sonne ihr eigenes Licht durch ihre Vulkane zu entwickeln imstande ist. Dieses eigene Licht einer Sonne aber wäre dennoch viel zu gering, um fernstehende Planeten vollkommen zu erleuchten und zu erwärmen. Dessen ungeachtet aber dient dieses eigene Licht der Sonne doch ganz vorzüglich dazu, dass dadurch die Oberfläche der Sonnenluft im stets allergereinigtsten und, wie ihr zu sagen pflegt, spiegelblanksten Zustand erhalten wird, um dadurch stets vollkommen fähig zu sein, das Licht der Hauptzentralsonne und somit auch das aller, durch ebendiese Sonne erleuchteten Sonnen aufzunehmen.

[7.14] Und somit hätten wir auch die Hauptschwierigkeit besiegt und die vorhin aufgestellten Fragen beantwortet. Und wir können uns denn auch, wie schon vorhin bemerkt, ganz ruhig auf unserer Sonne herumbewegen und ihre Wunderherrlichkeiten anzustaunen anfangen.

[7.15] Macht euch aber ja gefasst, denn wahrlich, ihr werdet da durchaus an keine sogenannten Kinderspielereien kommen. Denn alles, was sich euch auf diesem vollkommenen Planeten zur Beschauung darstellen wird, wird ausgezeichnet sein an Größe, Erhabenheit und tiefem Ernst. Jedoch nicht mehr heute, sondern nächstens weiter davon!

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