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81. Die Bewohner von Madagaskar

Am 8. Mai 1847

[81.1] Nach der Insel Ceylon kommt die zu Afrika gehörige größere Insel Madagaskar. Diese Insel wird von einem ganz eigentümlichen Volk bewohnt, welches sich hier in den Urzeiten von Asien aus angesiedelt hatte.

[81.2] Es ist aber nicht zu denken, dass dieses Volk etwa von Afrika herüber diese Insel bewohnt hat, wohl aber umgekehrt; das südliche Afrika wurde zuallermeist von dieser Insel aus bevölkert.

[81.3] Die Bewohner sind zum größten Teil Mohren; während die Bewohner der früher genannten Inseln entweder braune, mitunter auch wohl dunkelbraune Farbe haben, haben die Bewohner Madagaskars eine vollkommen schwarze Hautfarbe, darunter nur sehr wenige ins Dunkelkupferbraune spielen.

[81.4] Diese Menschen sind, mit weniger Ausnahme, noch die ganz eigentlichen Kainiten, bei denen die Bildung des Geistes zuallermeist noch auf der untersten Stufe steht. Sie haben wohl einen Begriff von einem höchsten Wesen; aber dieser ist so dunkel wie ihre Hautfarbe.

[81.5] Dieses Volk ist das einzige, welches das weibliche Geschlecht über das männliche setzt; daher bei ihm fortwährend eine Königin, und nie ein König, vollkommen göttlichen Ansehens auf dem Thron sitzt und ihr Volk nach gänzlich freier Laune und Willkür beherrscht.

[81.6] Der Grund aber davon, dass hier das weibliche Geschlecht prädominiert, liegt in dem, dass ihre Weisen, die lauter Weiber sind, das Volk also lehren, das Weib sei in allem vollkommener als der Mann; bei dem Mann sieht man an seinen Muskelgruben, dass er noch nicht ausgefüllt ist, während bei dem Weib das schon vollendet ist, was beim Mann den Anfang nimmt.

[81.7] So hat auch der Mann keine Brüste, demzufolge er auch keine so tiefen und weisen Empfindungen haben kann wie das Weib. Auch ist der Mann viel behaarter als das Weib, somit dem Tiergeschlecht näher als das Weib; so trüge der Mann auch zwischen den Beinen eine tierische schweifartige Verlängerung gleich dem Affen, welche beim Weib nicht mehr stattfindet.

[81.8] Dann ist das Weib auch der Gestalt nach viel edler und schöner als der Mann, und nur von ihr kommt das menschliche Geschlecht her. Sie bedarf zwar wohl des Beischlafs; allein wie wenig Wert die Schöpfung auf das Werk des Mannes gelegt hat und um wie viel das Weib höher steht als der Mann, könnte man am klarsten aus diesem Zeugungswerk ersehen.

[81.9] Das Werk des Mannes dauere nur so viele Augenblicke, als er Finger an den Händen hat, dem Weib aber kostet das ebenso viele Monate; die Dauer der Zeit bestimmt hier klar den kaum berechenbaren Vorzug des weiblichen Geschlechtes vor dem männlichen.

[81.10] Aus dergleichen Philosophemen beweisen diese weiblichen Weisen ihres Geschlechtes unberechenbaren Vorzug und beweisen daraus sogar, dass das höchste Wesen, so es irgendwo ist, selbst ein allervollkommenstes Weib sein müsse.

[81.11] Sie haben auch Tempel, in denen sie überall das Weib als die Gottheit verehren und anbeten; und der Hauptgegenstand der Verehrung bei dem Weib ist das Genitale, und dann die Brust.

[81.12] Wenn sie ihren Hauptgottesdienst verrichten, was alle Vollmonde geschieht, so ist in diesem Dienst das der erhabenste Moment, wenn ein nacktes lebendiges Weib sich auf den Altar stellt, ihre Hand auf das Genitale legt und bald darauf zu pissen anfängt.

[81.13] In dem Moment des Pissens fällt alles männliche Geschlecht aufs Angesicht nieder und wird darauf von dem weiblichen angepisst.

[81.14] Eine ähnliche Gottesverehrung findet sich auch bei einigen Stämmen Afrikas vor, die selbe natürlich von ihrem Mutterland mitgebracht haben.

[81.15] Dieses weibliche Genitale wird, was leicht begreiflich, darum so hoch verehrt, weil daher das menschliche Geschlecht seinen Ursprung nimmt.

[81.16] Merkwürdig dabei aber ist das, dass auf der Erdoberfläche hinsichtlich der Befriedigung der fleischlichen Lust nirgends ein keuscheres und züchtigeres Volk lebt als hier.

[81.17] Außer dem Tempel darf bei augenblicklicher Todesstrafe nirgends eine Zeugung stattfinden, und diese darf zur bestimmten Zeit nur einmal im Jahr vorgenommen werden, nachdem zuvor nach ihren Begriffen eine Menge gottesdienstlicher Handlungen verrichtet worden sind; und wenn die Zeugung vor sich geht, muss es im Tempel vollkommen finster sein.

[81.18] Das Weib aber hat jedoch das Recht, sich von ihren Sklaven öfters befriedigen zu lassen, wenn sie danach brennt; aber wenn ein Mann ein Weib verlangen würde, so würde das schon ein crimen laesae [Beleidigungsverbrechen] sein.

[81.19] Die weißen Menschen werden nur als Halbmenschen betrachtet, auf die auch Jagd gemacht werden kann, indem sie ein gutes Fleisch hätten.

[81.20] Wenn ein gefangener weißer Mann sehr gut gewachsen ist und eine Madagaskaresin an ihm ein besonderes Wohlgefallen findet, so kann sie ihm auch das Leben schenken und ihn als einen possierlichen Affen zu ihrer Unterhaltung behalten, wo er sich aber dann, versteht sich, so manches muss gefallen lassen, was unter euch, wie ihr zu sagen pflegt, für den Teufel zu schlecht wäre.

[81.21] Den Männern, wenn sie gefangen werden, geht es noch immer etwas besser; aber die Weiber werden ohne Gnade und Pardon geschlachtet und gebraten, weil die Weiber der Weißen von diesen schwarzen Weibern für reine Tiere gehalten werden.

[81.22] Wie weit diese Menschen noch von der geistigen Bildung zurück sind, wie noch sehr unzugänglich fürs Evangelium kann schon aus diesem Wenigen ersehen werden. Es sind wohl schon Versuche gemacht worden, hie und da an der Küste; allein bis jetzt war noch alles vergeblich, denn da, kann man sagen, führt noch der Luzifer ganz unbeirrt sein Regiment.

[81.23] Das Land selbst aber ist auch so gestellt, dass es dem Zutritt jeder größeren Macht den größten Trotz bietet; denn diese Insel ist nur auf sehr wenigen Punkten zugänglich.

[81.24] Das Meer ist ringsherum in großer Ausdehnung voll Klippen und Untiefen; mit größeren Fahrzeugen ist es beinahe nirgends landungsfähig, sondern auf einigen wenigen Plätzen nur mit Kähnen, wenn das Meer ruhig ist, und da müssen die Landenden ja sehr behutsam sein, um nicht in die Hände der überall an solchen Plätzen lauernden Madagaskaren zu gelangen.

[81.25] Die Königin dieses Landes lässt ihre Küsten auch fortwährend streng überwachen und die ganze Küste fortwährend mit undurchdringlichem Gestrüpp bewachsen sein, welches auch von einer Menge bösen Geschmeißes von allerlei giftigen Würmern und Insekten bevölkert ist, gegen das sich nur die Eingeborenen mittels des Anstriches mit dem Saft einer gewissen Pflanze zu schützen wissen.

[81.26] Zu gewissen Zeiten, besonders im halben Frühling, im Sommer und halben Herbst, zusammen also ein halbes Jahr, ist sich dieser Insel nicht zu nahen; denn da umschwärmen sie Trillionen von den großen fliegenden Ameisen, von einigen Naturforschern Muskatons genannt, welche viel ärger sind als die Moskitos der amerikanischen Inseln.

[81.27] Wenn zu solcher Zeit ein Europäer die Küste besteigt und wird von einem Schwarm dieser Muskatons überfallen, so ist er binnen wenigen Minuten ein ganz abgenagtes Totengerippe. Die Eingeborenen jedoch fallen sie nicht an, weil ihnen der Geruch des Krautes, mit dessen Saft sich die Eingeborenen bestreichen, höchst unausstehlich ist.

[81.28] Aus dieser kurz gegebenen Beschreibung werdet ihr leicht ersehen, wie es mit diesem mehr als heidnischen Volk in der geistigen Welt aussieht; denen ist überaus schwer beizukommen, ja, man könnte sie beinahe ebenso leicht natürlich weiß waschen als ihren Geist für das Evangelium wecken.

[81.29] Seelen solcher Menschen werden entweder zu sogenannten Naturgeistern, oder sie werden in einen anderen Planeten geführt, wo sie wieder eine leichtere materielle Umhüllung bekommen und sonach noch ein materielles Leben durchmachen, in welchem sie mehr und mehr zur Aufnahme des Evangeliums geeignet werden. Nur sehr wenige kommen nach dem Tode ihres Leibes unter großer Mühe zur rechten Erkenntnis.

[81.30] Die Naturgeister aber werden mit der Zeit entweder noch einmal in einem besseren Erdstrich durch die Zeugung ins Fleisch gesetzt, oder sie werden auch in einen anderen Planeten geführt.

[81.31] Nun wisst ihr hinreichend von diesem überaus eingeschrumpften Volk der Erde; wir wollen uns daher nicht länger bei ihm aufhalten, sondern fürs Nächste zu einem anderen übergehen.

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