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192. König Kinkar sammelt die Gesetze und Geschichte Gottes und verfasst darüber zwei Bücher

Am 28. Dezember 1843

[3.192.1] Nach einem Jahr aber beriet sich der Kinkar mit seinem Vater Dronel und sprach: „Vater, höre mich an, mir ist ein guter Gedanke nun durch den Kopf gefahren!

[3.192.2] Siehe, Gott ist uns untreu geworden, und das ohne irgendeinen uns, die wir doch nicht auf den Kopf gefallen sind, begreiflichen Grund! Wir aber wollen nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, sondern gerade das Gegenteil wollen wir tun und wollen Ihm darum also treu verbleiben, wie Er sicher noch nie eine solche Treue durch alle Seine Ewigkeiten erlebt hat irgendwo bei und an Seinen Geschöpfen!

[3.192.3] Ich habe aus diesem Grunde im Verlaufe dieses ganzen Jahres allenthalben die Gesetze Gottes sammeln lassen und habe sie in ein Buch zusammengeschrieben!

[3.192.4] Ja, ich habe sogar Boten auf die Höhe gesandt! Diese haben dort überaus alte Menschen angetroffen, – ich sage dir: Menschen, die im Ernst den fabelhaften ersten Menschen der Erde persönlich sollen gekannt haben! Ja, es soll noch ein gar uralter Mann leben, der ein Zeitgenosse desselben Lamech sei, der da die beiden Tempel erbaut hat!

[3.192.5] Die Boten fanden an diesen Gebirgsbewohnern überaus tiefsinnige Weise und bekamen von ihnen ein ganzes Buch voll göttlicher Weisheit, und dieses Buch soll von einem gewissen Henoch sein, welcher außerordentlich fromm gewesen sein soll, so dass er darob in der beständigen sichtbaren Gegenwart Gottes sich als dessen Oberpriester befand.

[3.192.6] Siehe, solcher wahrhaft heiligen Schätze habe ich mich zu bemächtigen gewusst, und da in den Händen der Träger ersiehst du ein Buch, drei Schuh lang, zwei breit und einen Schuh hoch, bestehend aus hundert starken Metallblättern; das Metall ist ein Gemisch von Gold, Silber und Kupfer.

[3.192.7] Siehe, alle diese Blätter sind voll mit starker Griffelstichschrift beschrieben, und es ist nicht ein Wort von mir, – sondern, was ich nur immer irgend in der Tiefe, wie auf der Höhe von Gott erfahren habe, das da irgendeinem Gesetz nur im Geringsten gleichschaut, habe ich ganz getreu in dieses Buch geschrieben.

[3.192.8] Du weißt, dass ich in der Führung des Griffels sehr geläufig bin; so war es mir denn auch wohl möglich, in einem Jahr dieses Buch vollzuschreiben.

[3.192.9] Dieses fertige Buch enthält sonach ausschließend allein nur den Willen Gottes an die Menschheit der Erde; es soll darum ein ewiges Regierungsbuch bleiben, und es soll nie ein anderes Gesetz unter die Menschen geraten als nur, das in diesem Buch geschrieben steht!

[3.192.10] Dieses Buch aber wollen wir Gott zu Ehren mit großer Zeremonie in den Tempel auf den nun leeren Altar legen, und es soll als das reine Wort Gottes die Stelle des früheren Heiligtums einnehmen!

[3.192.11] Und ich will dazu Priester einsetzen, die dieses Buch allezeit studieren sollen und sollen dann das Volk allenthalben danach lehren!

[3.192.12] Und das Buch soll heißen ‚Die heilige Schrift‘ (Sanah-scritt) und ‚euer Heil‘ (Scant ha vesta).

[3.192.13] Wer immer aber von dem Buch etwas wegnehmen oder demselben eigenmächtig etwas zusetzen sollte, der auch soll sogleich mit dem Tode bestraft werden!

[3.192.14] Ich habe aber noch ein zweites Buch in der Arbeit, darinnen alle Taten Gottes und Seine Führungen aufgezeichnet sein sollen; und das Buch, dazu schon tausend Blätter von dem Metallarbeiter Arbial fertig liegen, soll ‚Die heilige Geschichte Gottes‘ (Scant hiast elli) heißen! Was sagst du, Vater, zu diesem meinem Unternehmen?“

[3.192.15] Als Dronel solches vom Kinkar vernommen hatte, da ward er über die Maßen erfreut und sprach:

[3.192.16] „Wahrlich, du hast für Gott schon in einem Jahr mehr getan als ich in fünfzig! Daher aber wird dich auch Gott sicher segnen, wie Er selbst meinen Vater Ohlad nicht gesegnet hatte; denn weder er noch ich hatte sich je um die Höhe bekümmert.

[3.192.17] Alles Lob daher Gott, dem Herrn, und dir meinem geliebtesten Sohn und nun allerwürdigsten König eines großen Reiches!

[3.192.18] Alles geschehe nach deinem Willen, du mein geliebtester Sohn und König! Amen.“

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