Hier ist Dein Kapitel

164. Der Herr beruft Ohlad zum König. Die Erscheinung des Herrn als Ebenbild Ohlads

Am 18. November 1843

[3.164.1] Als der Ohlad aber also bei einer guten Stunde lang auf seinem Angesicht vor dem Altar gebetet hatte, da rief eine Stimme aus der weißen Wolkensäule:

[3.164.2] „Ohlad, Ich habe dich angesehen! Erhebe dich, und richte dich empor, auf dass Ich zu dir komme und dich salbe mit dem Öl Meiner Liebe und Erbarmung und dich gürte mit Meiner Weisheit zum Zeugnis des Bundes, den dies Volk mit Mir geschlossen hatte, aber nicht hielt, sondern ihn gar bald schmählichst gebrochen hat und vergaß aller Meiner Wohltaten und Meiner großen Erbarmungen!

[3.164.3] Ich will dich nun setzen zum rechten König über dieses Volk, und die Gesetze, die du dem Volk geben wirst, sollen auch von Mir bevollkräftigt sein! Und so denn erhebe dich!“

[3.164.4] Hier erhob sich der Ohlad ganz voll Staunens über diesen wunderbaren Anruf und fragte sogleich die zehn: „Wer aus euch hat denn nun also offenbarst vollkommen im Namen des Herrn zu mir geredet?!

[3.164.5] Oder ist etwa einer unter euch der Herr Selbst? O zeigt es mir an, wie es mit dieser wunderbarsten Sache steht! Denn die Stimme, die zu mir redete, war erhabener als die Stimme jegliches Menschen; ich halte sie für die Stimme Gottes oder wenigstens eines mit dem Geist Gottes vollst erfüllten Wesens!

[3.164.6] O redet daher, ihr mächtigen Freunde Gottes, und sagt es mir, wer da diese so heiligen Worte geredet hat zu mir, dem Allerunwürdigsten!“

[3.164.7] Und einer aus den zehn sprach zum Ohlad: „O Mensch, was fragst du? Was möchtest du erfahren? Siehe, der Herr ist an deiner Seite! Die Stimme Gottes hat zu dir geredet, der Vater hat dich gerufen! Was willst du da von uns?!

[3.164.8] Magst du unterscheiden die Stimme Gottes wohl von der Stimme eines Menschen, wie fragst du uns da, wo der Herr zu dir kommt und will dich salben zu einem vollmächtigen Zeugnis über die große Untreue alles Volkes gegen Ihn?!

[3.164.9] Wer dich gerufen hat, Dem melde dich auch sogleich, und suche Ihn nicht unter uns, die wir nur Menschen sind dir gleich; denn der Herr Selbst wird dich salben mit eigener Hand und nicht durch die unsrige! Also wende dich an den Herrn! Amen.“

[3.164.10] Hier fing der Ohlad an, ganz ehrfurchtsvollst um sich zu schauen, wo etwa der Herr wäre.

[3.164.11] Der Herr aber sprach sogleich wieder zum Ohlad: „Ohlad, trete hierher hinter diese Wolkensäule, und du wirst Den ersehen, der mit dir geredet hat; denn Ich, dein Gott, dein Herr und dein Vater, harre hier schon lange deiner! Daher komme und überzeuge dich, dass Ich es bin, der dich gerufen hat, und der nun zu dir spricht: Komme und sehe!“

[3.164.12] Von der allergrößten Ehrfurcht und Liebe ergriffen, begab sich der Ohlad sogleich hinter die weiße Wolke und fand da zu seinem größten Erstaunen sein vollkommen eigenstes Wesen gleich einem sogenannten Doppelgänger.

[3.164.13] Und dies sein vollkommenes Ebenbild sah ihn fest an und bewegte sich nicht von der Stelle.

[3.164.14] Den Ohlad übermannte diese Erscheinung, und er fing an, sich zu fürchten.

[3.164.15] Aber das Ebenbild sprach: „Fürchte dich nicht, Ohlad; denn Ich Selbst bin es, dein Herr und dein Gott und dein Vater!

[3.164.16] Wundere dich aber nicht wegen unserer Vollähnlichkeit, denn Ich habe dich ja nach Meinem Ebenbild erschaffen. Darum wundere dich dessen nicht, was schon von Ewigkeit in Meiner Ordnung gegründet war!“

[3.164.17] Diese Worte beruhigten den Ohlad wieder, und er wurde aufmerksam und bat den Herrn in seinem Ebenbild, dass Er zu ihm reden möchte und kundtun Seinen allerheiligsten Willen.

TAGS

Kein Kommentar bisher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Letzte Kommentare