Am 4. September 1843
[3.111.1] Und der Henoch wandte sich zum Adam und sprach zu ihm: „Vater Adam, schon so gar manches habe ich aus deinem Munde vernommen, aber ein gänzliches Haus- und Türverbot noch nicht!
[3.111.2] Ach, um wie vieles glücklicher wären unsere Nachkommen, wenn solches deinem Gemüt nicht entkommen wäre!
[3.111.3] Was du hier tust, o Vater, als Erster der Menschen auf dieser Erde, das werden auch tun gar viele deiner Kinder in den späteren Zeiten!
[3.111.4] Ja, ich sage es dir nun aus dem Geist des Herrn in meinem Herzen, was du nun redest aus deinem Lebensgrund, das werden deine Kinder tun in der Wirklichkeit auf eine Weise, die vor dem Herrn ein Gräuel der Gräuel sein wird; und wie du dich ehedem gegen meine Worte, die da kamen aus dem Geist des Herrn, auflehntest und mich von dir gewiesen hast, also werden es deine Nachkommen allen jenen Lehrern tun, welche vom Geist Gottes erfüllt sein werden, und werden jenen huldigen, die da den Geist der Welt predigen werden!
[3.111.5] Dass du dich von uns allen bis auf den Vater Seth hast absperren wollen und niemanden mehr vorlassen, darum werden Machthaber unter den Völkern aufstehen, werden sie grausam beherrschen; und solcher Herrscher Häuser werden verschlossen sein vor dem armen Volk, und niemand wird sich beim Verlust seines Lebens getrauen dürfen, sich einem solchen Herrscherhaus auch nur von ferne her zu nahen.
[3.111.6] Und solches wird geschehen schon künftig in der halben Länge deiner gegenwärtigen Lebenszeit; und in der kaum sechsfachen Dauer einer so langen Zeit, als du schon lebst auf dieser Erde, wird sie aussehen wie die Haut eines erbosten Igels, da eine Spitze gegen die andere sich erhebt. Mehr brauche ich dir nicht zu sagen.
[3.111.7] O Vater, warum bist du also und magst nicht einmal völlig ablegen dasjenige, was da ist eine Ausgeburt des Hochmutes?
[3.111.8] Siehe, wenn ich rede und handle, so rede und handle ich ja nicht aus mir, sondern aus dem Herrn, der mich vor euch allen dazu berufen hatte! So aber mein Wort ein Wort des Herrn ist, warum sträubst du dich denn dann gegen dasselbe?“
[3.111.9] Der Adam war über diese Worte Henochs überaus mächtig betroffen und sprach darum zu ihm: „O Henoch, du Weiser aus Gott, welch harte Dinge hast du mir nun kundgetan!
[3.111.10] Siehe, ich hätte solches aber ja auch nicht ausgesprochen, so ich gewusst hätte, dass da des Herrn Geist aus dir geredet hatte! Aber solches hast du mir nicht angezeigt, darum ich denn der Meinung war, du redetest aus dir also zu mir und hättest einen kleinen Hochmut, den ich aus dir bringen wollte.
[3.111.11] Also solltest du darum mir allzeit kundtun zuvor, ob du redest aus dem Geist Gottes, oder ob du redest aus dir, und ich werde mich ja allezeit danach zu richten wissen.
[3.111.12] O sage, ist denn dem gar nicht mehr abzuhelfen, was alles du nun aus meinem früheren Benehmen gegen dich geweissagt hast?“
[3.111.13] Und der Herr erwiderte durch den Mund Henochs wohlvernehmlich Selbst dem Adam: „Hättest du nur den Henoch zurechtgewiesen, da hätte deine Rede keine Folgen, du aber sagtest, dass du das auch Mir verwiesen hättest!
[3.111.14] Und siehe, darum hatte dein Wort die Folge geschaffen; denn jeglich Wort, auf Mich gerichtet, ist wie ein geschaffenes Werk, das da nimmer zerstört werden mag. Verstehe das!
[3.111.15] O Adam, Adam, was alles für schwere Lasten wirst du Mir denn noch auf Meinen Nacken bürden?“
[3.111.16] Hier erst ersah der Adam ganz, was er getan hatte, und ward betrübt.
[3.111.17] Der Henoch aber sprach: „Sei getrost, denn der Herr hat ja auch diese neue Last dir abgenommen und gelegt auf Seine Schulter. Darum sei heiter und dankbar dem Herrn!“
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