Erde und Mond
Tiefgehende Einblicke in die metaphysischen und natürlichen Eigenschaften der Erde und des Mondes.
In seinem Werk „Erde und Mond“ beschreibt Jakob Lorber die Erde als einen lebendigen Organismus mit einer materiellen und einer geistigen Dimension. Er enthüllt eine innere Wunderwelt, in der gewaltige Elementarkräfte einen planvollen Entwicklungsprozess darstellen.
Der Mond wird von Lorber als ein geistiger Korrektionsstaat unter der Leitung des Herrn dargestellt. Dorthin werden verweltlichte Erdenmenschen nach dem Tod ihres physischen Körpers aufgenommen. Interessanterweise enthält Lorbers kurze Beschreibung des Mondes Angaben, die erst über hundert Jahre später von der Naturwissenschaft bestätigt werden konnten.
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Empfangen vom Herrn durch Jakob Lorber am 4. Juni 1847
[0.1] Auf einem hohen Turm in einer Stadt dieser Zeit ließ ein Herzog eine prachtvolle Uhr aufrichten. Da der Turm achteckig war, so ließ er an jeder der acht Flächen, die natürlich zwischen die acht Ecken fielen, ein Zifferblatt machen, auf dass jedermann von allen möglichen Punkten aus die Stunden bemerken, sehen und sich überzeugen könne, um die wievielte Tagesstunde, Minute und Sekunde es sei.
[0.2] Nebst der genauesten Zeiteinteilung von der Stunde bis zur Sekunde zeigte die Uhr aber auch das monatliche Tagesdatum, den Stand des Mondes und auch den Stand der anderen Planeten sowie die tägliche Dauer des Lichtes vom Aufgang bis zum Niedergang der Sonne und danebst auch die vier Jahreszeiten – aber natürlich alle diese besonderen astronomischen Daten auf eigenen, unter dem Hauptuhrblatt angebrachten astronomischen Zifferblättern.
[0.3] Nebst alldem aber, was diese Uhr auf ihren Zifferblättern zeigte, hatte sie auch ein ganz vortreffliches Stunden- und Viertelstundenschlagwerk und dabei auch noch ein allerreinstes Glockenspielwerk – und für all diesen überaus kompliziert künstlichen Mechanismus nur ein einziges Triebgewicht; kurz und gut, diese Uhr suchte vergeblich ihresgleichen irgendwo in der ganzen gebildeten Welt!
[0.4] Allein daran liegt nichts, auch daran nicht, dass sie einen so verschiedenen Dienst so überaus richtig verrichtete; aber dass da alle diese unter sich sehr verschiedenen Verrichtungen nur von einem und demselben Triebgewicht in die zweckdienlichste Bewegung gesetzt wurden, das war das eigentliche Wunderbare bei dieser Uhr.
[0.5] Als ein Fremder in diese Stadt kam, da fiel ihm die also ersichtliche Uhr wohl zuerst auf, und er fragte den nächsten Besten, wie viele Triebfedern und Gewichte wohl etwa diese Uhr habe. Als man ihm beschied: „Nur eines!“, da ward er völlig verblüfft und ungläubig und sprach: „Das ist eine Unmöglichkeit! So viele und so verschiedene Verrichtungen und nur eine Triebkraft!? Nein, nein, das geht nicht, das ist unmöglich!“
[0.6] Wieder kam ein anderer von der Fremde und besah die Uhr und verwunderte sich über und über, als man ihm erklärte, was die Uhr alles verrichte. Er meinte, es müsse da ein jedes Zifferblatt ein eigenes Triebwerk haben, wodurch der Turm natürlich von lauter verschiedenen Uhren angestopft sein müsste. Als man ihm aber erklärte, dass da nur ein einziges Triebwerk all die Zeiger bewege, ward er völlig aufgebracht, da er meinte, dass man sich ob seiner Unwissenheit mit ihm nur einen Spaß erlaube, und er ging von dannen und erkundigte sich nicht weiter um dies Uhrwerk.
[0.7] Und wieder kam ein anderer aus der Fremde und bewunderte diese Uhr und fragte nach dem Meister derselben und man gab ihm zur Antwort: „Der Meister dieser Uhr war ein ganz schlichter Landmann, und es ist nicht gewiss, ob er des Lesens und Schreibens kundig war!“
[0.8] Diese richtige Antwort brachte den Fremden in eine förmliche Wut, dass er darob schwieg und bald ging, weil er nicht gekommen sei, um sich da für einen blöden Narren auf eine so plumpe Art schelten zu lassen.
[0.9] Und so kamen noch eine Menge und fragten wie die Ersten; als man sie aber näher in die Geheimnisse dieses Kunstwerkes einweihen wollte, da wurden sie alle ärgerlich und sprachen: „Bis wir das mit eigenen Augen gesehen haben, können wir es nicht glauben!“
[0.10] Und siehe, man führte sie in den Turm. Als sie aber da das nahezu zahllose Räderwerk, die vielen Hebel, Zylinder, Haken, Stangen und noch tausend andere mechanische Vorrichtungen und Verbindungen erblickten, da wurden sie förmlich unsinnig und sprachen und schrien: „Wer kann dieses Werk durchschauen und begreifen? Das kann kein Mensch gemacht haben! Da gehören hundert Menschenalter dazu, um nur die Bestandteile dieses Werkes abzuzählen, geschweige erst zu machen!“ Und all diese Fremden gingen ganz unsinnig von dannen.
[0.11] Nur wenige ließen sich über die Richtigkeit dieses Werkes belehren, obwohl den wenigen Besseren der zu schlichte und unwissenschaftlich gebildete Werkmeister ein Stein des Anstoßes blieb – mehr oder weniger.
[0.12] Was wohl lehrt dieses Bild? Was ist dessen innerer, geheimer Sinn? Darüber denke jeder ein wenig nach und übe sich also im Aufsuchen der inneren Wahrheiten und entdecke darin so viel, als ihm möglich ist, bis seinerzeit die vollkommene Löse gegeben werden wird! Amen.
Der Schwerpunkt und der Mittelpunkt der Erde
Am 28. Dezember 1846
[1.1] Wenn ihr einen Körper, wie gestaltig er auch immer beschaffen sein mag, mit prüfendem Geiste und Auge betrachtet, so werdet ihr leicht und bald gewahr, dass an diesem Körper drei Dinge beobachtet werden, und zwar zuerst seine bildliche Außengestalt, d. i. seine Form mit all den natürlichen Attributen, als da sind sein Umfang, seine Oberfläche nach allen Seiten und die Färbung dieser Oberfläche; fürs Zweite werdet ihr an diesem Körper notwendig ein gewisses Volumen wahrnehmen, das irgendeinen Durchmesser nach der Länge, Breite und Dicke hat, welches Volumen des Körpers nach seiner Art irgendein Gewicht oder eine Schwere nach irgendeiner Richtung hin ganz besonders erkennen lässt.
[1.2] So ihr z. B. irgendeinen Stein oder auch einen anderen regelmäßigen oder unregelmäßigen Klumpen beobachtet, so wird es sich bald zeigen, dass dessen Schwerpunkt sich nicht an allen Teilen desselben gleich beurkundet; besonders könnt ihr das bei einem etwas unförmigen Holzpflock dadurch am leichtesten ersehen, so ihr denselben auf das Wasser legt, wo er immer seinen Schwerpunkt sicher am tiefsten in das Wasser senken wird. Das wäre sonach der zweite Punkt, den jedermann bei jedem Gegenstand leicht finden kann.
[1.3] Der dritte Punkt bei einem Körper ist dessen wirkliches Zentrum, welches aber jedoch niemals mit dem Schwerpunkt eines Körpers zu verwechseln ist; und es hat sonach ein jeder Körper zwei Mittelpunkte, nämlich einen der Schwere und einen seines körperlichen Maßes. Ihr mögt auch Körper von was immer für einer Art sogestaltig prüfen, und nimmer werdet ihr es finden, dass der Schwermittelpunkt und das Körpermaßzentrum völlig in eines zusammenfallen; nicht einmal bei einer vollkommen mathematisch richtig gegossenen Metallkugel, und das aus dem Grunde, weil durchaus kein Körper aus so vollkommen gleichen Teilen besteht, denen zufolge der Schwerpunkt mit dem eigentlichen Körpermaßmittelpunkt in vollkommen eins zusammenfallen könnte.
[1.4] Nehmt ihr z. B. einen reinen Stahl als einen unter allen Metallen solidesten Metallkörper, brecht eine solche Stahlstange entzwei, und ihr werdet an dem weißen Bruch leicht das kristallische Gefüge erkennen, welches dem freien Auge wohl frappant gleichförmig vorkommen wird; aber mit einem Mikroskop beobachtet, wird diese Bruchfläche ein Aussehen bekommen, als wie der Anblick solches kundgibt, so jemand von einem hohen Berg unter sich allerlei größere und kleinere Erhöhungen entdeckt. So aber solch ein Unterschied in dem kristallischen Gefüge eines der solidesten Metallkörper wahrgenommen werden kann, um wie viel größer ist solch ein Unterschied erst bei jenen bei weitem unsolideren Körpern, deren kristallinisches Gefüge sich oft zwischen groß und klein, dicht und weniger dicht schon für das freie Auge leicht wahrnehmbar beurkundet; und es ist demnach obiger aufgestellter Satz umso vollkommener wahr, dass der Schwerpunkt und der Körpermaßmittelpunkt niemals in eines zusammenfallen können.
[1.5] Diesen Grundsatz könnte auch jedermann bei der Bereitung einer Waage sehr leicht erschauen. Es soll jemand aus möglichst gleich dichtem Metall einen vollkommen mathematisch ebenmäßigen Waagebalken konstruieren, selben dann in die Waaggabel hängen, und er wird sich überzeugen, dass selbst bei solch einer höchst mathematisch richtigen Ebenmäßigkeit die beiden Waagebalken oder vielmehr die beiden Teile desselben Waagebalkens niemals vollkommen eine horizontale Ebene bilden werden, sondern der eine wird dem anderen etwas vorschlagen, und der Fabrikant der Waage wird dann müssen entweder auf der einen oder auf der andern Seite dem Waagebalken mit einer Feile oder mit einem Hammer zu Hilfe kommen. Die Ursache von dem liegt natürlich in obigem Grundsatz.
[1.6] Wie sich aber sonach bei allen Körpern dieses Verhältnis kundgibt, also ist dasselbe umso mehr bei denjenigen Körpern vollkommen eigentümlich zu Hause, die nicht durch Menschenhände eine Form erhielten, sondern die Meine Kraft so gestaltet hat, wie sie gestaltet sein müssen, um zu bestehen. Es lässt sich daher Schwerpunkt und Maßmittelpunkt so wenig auf einem und demselben Platz denken als positive und negative Polarität.
[1.7] Ihr werdet freilich wohl fragen: Wie ist das zu verstehen? Da frage Ich aber, euch eben darüber belehrend, entgegen: Warum finden sich bei einem magnetischen Stab die beiden Pole nicht in der mathematischen Mitte desselben, sondern nur zumeist an den beiden Enden eines solchen Stabes?
[1.8] Warum ist das Keimhülschen bei einem Samenkorn nicht in der Mitte desselben, sondern zumeist nur an einem Teil des Samenkornes, während desselben Mittelpunkt und dessen entgegengesetzter Pol sich zumeist um ein bis drei Viertelteile des ganzen Samenkörperinhaltes von dem Keimhülschen weiter körperein- und -auswärts befinden?
[1.9] Warum hat weder der Mensch noch irgendein Tier das Herz nicht in seinem Maßzentrum?
[1.10] Seht, aus diesen Fragen geht schon von selbst erläuternd hervor, dass der Schwerpunkt eines Körpers ganz etwas anderes als wie dessen Maßmittelpunkt ist.
[1.11] Wenn es sich demnach um die Enthüllung des Mittelpunktes der Erde handelt, so ist darunter nicht so sehr der Maßmittelpunkt als wie vielmehr der eigentliche Lebens- oder Schwerpunkt der Erde zu verstehen; denn eine Enthüllung des bloßen Maßmittelpunktes der Erde wäre, genau betrachtet, eine überaus bedeutende Lächerlichkeit, was sich aus dem sehr leicht ersehen lässt, so man den Mittelpunkt eines jeden Körpers, somit auch den der Erde, nur als ein ideales Pünktchen annehmen muss, das schon nach euren mathematischen Begriffen richtig definiert ein Etwas ist, welches weder in die Länge noch in die Breite noch in die Dicke auch nur den denkbar möglich kleinsten Durchmesser zulässt, somit sicher in seiner Art das Allerminutissimum aller Dinge ist und ihr es sicher annehmen könnt, dass schon in einem atomistischen Tierchen, das nicht einmal das stärkste Sonnenmikroskop mehr zu entdecken imstande ist, wohl sicher noch zahllose Milliarden von solchen Punkten Platz hätten. Frage demnach: Was wohl hätten wir von diesem endlos kleinen Wesen, das so ganz eigentlich in das barste Nichts verschwindet, zu enthüllen? Man dürfte bloß sagen: Der Mittelpunkt der Erde besteht aus nichts, so wäre er auch schon vollkommen naturmäßig und geistig enthüllt. Das Nichts ist sowohl körperlich als geistig betrachtet gleichbedeutend; denn wo nichts ist, da hört ganz natürlich alles auf, und es ist ein Nichts natürlich und geistig auch wirklich in nichts anderem denkbar als in einem solchen mathematischen Maßmittelpunkt, aus welchem Grunde wir uns denn auch von diesem wenig sagenden Mittelpunkt der Erde entfernen wollen und wollen uns zu dem überaus vielbedeutenden Schwerpunkt der Erde wenden, welcher natürlich voluminöser und bei einem so großen Körper, wie die Erde da ist, auch von einer bedeutend voluminösen Ausdehnung sein muss, um auf ihre eigentümliche weltkörperliche Lebenstätigkeit den entsprechend wirkenden Ausschlag zu geben.
[1.12] Ich sehe es euch schon durch und durch an, dass ihr in euch schon fragt: Wie sieht dieser Schwerpunkt der Erde denn aus? Woraus besteht er? Ist er ein Diamantklumpen, oder ist er etwa pures Gold oder Eisen oder etwa gar Magnet? Oder ist er etwa gar ein hohler Raum, erfüllt mit nichts als einem ewig unerlöschlichen Feuer, und dient etwa wohl gar zum Aufenthalt der Verdammten und führt den respektablen Titel „Hölle“, von der die hie und da auf der Erde zerstreuten feuerspeienden Berge gewisserart etwa Kamine sind?
[1.13] Da sage Ich: Von allem dem ist im Schwerpunkt der Erde keine Rede, ebenso wenig wie physisch genommen bei dem Herzen eines Menschen von allem dem die Rede sein kann. Das Herz ist weder ein Diamant noch ein Goldklumpen, noch ist es Eisen und Magnetstein und ebenso wenig ein hohler, mit Feuer erfüllter Raum, sondern das Herz ist physisch betrachtet ein überaus kunstvolles Zellengewebe, innerhalb dessen die lebendige Seele, und in ihr der Geist des Menschen, wie ein Weber auf seinem Webstuhl tätig ist und auch sein kann, weil dieser Webstuhl zur Bildung des natürlichen Lebens und zur zeitgerechten Erhaltung desselben gerade so eingerichtet ist, dass durch seine kunstgerechte Konstruktion in den Händen der Seele alles das erzeugt werden kann, was zur Darstellung des physischen Lebens notwendig ist. Ist dieser Webstuhl einmal in seiner natürlichen Konstruktion in irgendetwas untüchtig geworden, so geht’s dann mit dem Forterzeugen des physischen Lebens nicht mehr so ganz recht vonstatten. Ist er aber endlich vollkommen untüchtig und ungeschickt geworden, dann kann ihn die Seele auch nicht mehr brauchen, und es ist dann Zeit für sie, diese eitle Werkstatt zu verlassen.
[1.14] Seht, ebendasselbe ist der Schwerpunkt der Erde. Wie? Das wird der Gegenstand unserer nächsten Betrachtung sein.
Am 29. Dezember 1846
[2.1] Wie sieht also der Schwerpunkt der Erde aus?
[2.2] Ich sagte schon oben, dass er eine ganz ähnliche Beschaffenheit hat, wie die da ist des menschlichen oder wohl auch eines anderen tierischen Herzens. Es ist dieser Schwerpunkt sonach ebenfalls ein im Verhältnis zum großen Erdkörper stehendes großes Erdherz, welches ebenso wie das Herz im Menschen der Webstuhl oder die Werkstätte des gesamten organischen Lebens der Erde ist.
[2.3] Wie groß, fragt ihr, wohl dieses Herz sein dürfte? Ihr wisst es ja, dass bei Mir in allen Dingen diejenige Proportion getroffen ist, die da notwendig ist; also ist es auch sicher bei dem Herzen der Erde der Fall. Wie da die Erde groß ist, muss auch ein verhältnismäßig großes Herz oder Schwerpunkt in selber vorhanden sein, damit in dessen zahllos vielen Gemächern jene Kraft erzeugt werden kann, die da hinreichend mächtig ist, alle die verschiedenartigen Lebenssäfte der Erde in die weitgedehnten Organe hinauszutreiben und wieder, wenn die Säfte ihren Dienst verrichten, sie dann zur ferneren Sättigung an sich zu ziehen.
[2.4] Aus dem geht hernach hervor, dass das Herz der Erde so ziemlich groß sein muss; jedoch kann selbes mit einer genauen Maßzahl aus dem Grunde nicht völlig genau bestimmt werden, weil dieses Herz der Erde je nach der Notwendigkeit bald um ein Bedeutendes erweitert, bald wieder um ein Bedeutendes verringert wird. Aber so im Durchschnitt kann wenigstens der Platz für diesen Schwerpunkt auf hundert Meilen im Durchmesser angenommen werden, kann sich aber bis auf zweihundert Meilen weiter ausdehnen und bis auf fünfzig Meilen im Gegensatz verringern.
[2.5] Woraus aber besteht dieses sogenannte Herz der Erde?
[2.6] Dieses Herz der Erde ist nicht so sehr irgendeine Materie als wie da etwa das Herz eines Tieres oder eines Menschen, sondern dieses Herz ist mehr eine substantielle Kraft, die in einem dazu geschickten, aber sonst festen Organismus sich wirkend bewegt, und durch dieses Wirken auf den ganzen anderen Organismus des Erdkörpers seine Wirkung äußert.
[2.7] Es wird zwar jemand meinen und sagen: Wenn dieser Organismus ein fester und somit spröder ist, wie kann er sich ausdehnen, und wie kann er einer anderen substantiellen Kraft durch die Länge der Zeit zum unverwüstlichen Stützpunkt dienen, ohne dabei selbst in seinen zahllosen Teilen eine Beschädigung zu erhalten?
[2.8] Meine Lieben, dafür ist schon gesorgt! Die Knochen bei den Tieren sind auch ein fester Organismus; die Säfte und das Blut werden immer durch ihre vielen Poren getrieben, und doch halten sie am längsten alle möglichen Kraftreaktionen aus. Es kommt da nur auf eine gewisse Art der festen Materie an, und sie ist dann fest genug gegen jede in ihr entwickelte Kraftäußerung.
[2.9] Wie z. B. die Materie in den Gedärmen der Tiere. Wie häufig und wie gewaltig wird diese Materie genützt, und doch dauert sie, obschon sie dem Anschein nach nur schwach ist, jenen bedeutenden Kraftäußerungen zum Trotze, eine geraume Zeit unverwüstlich fort. Wenn ihr noch ferner die viel zarteren Organe bei den Vögeln betrachtet, in denen sogar Steine zerrieben und verzehrt werden, so muss es euch noch klarer werden, wie es da einzig und allein nur auf eine gewisse Qualität der Materie ankommt, der zufolge sie fest genug gestellt ist, um die in ihr entwickelten Kräfte ohne Schaden in sich selbst wirken zu lassen.
[2.10] Wenn aber schon diese zartere Materie von Mir aus so qualifiziert ist, dass sie als ein hinreichend fester Stützpunkt für die in ihr wirkenden Kräfte sich darstellt, um wie viel mehr wird es Mir möglich sein, in der Erde einen festen Organismus von einer solchen qualifizierten Materie aufzustellen, dem die allergewaltigst wirkenden Kräfte des Erdinneren Jahrmillionen wenig oder gar nichts anhaben können.
[2.11] So ihr bauen würdet, sagt, wie stark müsste das Gewölbe sein, um einen Großglockner zu tragen? Ein solches würdet ihr nicht zuwege bringen; allein Ich, als der Meister aller Dinge, habe schon überall also das richtige Verhältnis getroffen, dass alle die Stützpunkte fest und dauerhaft genug sind, um die auf ihnen ruhenden Lasten mit der größten Leichtigkeit zu tragen; und also ist es auch mit dem Organismus für das Walten des substantiellen Herzens der Erde der Fall.
[2.12] Es wird euch wohl in den nördlichen Gegenden der Erde ein gewisses Metall unter dem Namen Platina schon oft vorgekommen sein. Seht, dieses Metall ist schon etwas Ähnliches mit derjenigen Materie, welche als Organismus der waltenden Zentralkraft der Erde dient; jedoch müsst ihr euch dabei nicht etwa denken, als sei dieses Metall etwa ganz dieselbe Materie, aus welcher obbesagter Organismus besteht. Überhaupt müsst ihr euch das Innere der Erde nicht von gleicher materieller Beschaffenheit denken mit derjenigen Materie, welche die Oberfläche der Erde zur Schau bietet; denn diese ist nur eine äußere, unfühlbare Haut der Erde, während das Innere derselben sich wie Fleisch und Blut zur Außenhaut, eben zu der äußeren, unfühlbaren Rinde verhält; und sonach kann Ich euch, für euch fasslich, über die innere Materie der Erde nichts anderes sagen als:
[2.13] Diese ist eine Art Fleisch, Blut und Knochen, welches tierische Bestandmaterial des Erdkörpers aber dennoch nicht als ein völlig Ähnliches und Gleichbeschaffenes eines tierischen Körpers zu betrachten ist, sondern es ist ganz eigentümlich also nur ein Erdfleisch, ein Erdblut und Erdknochen.
[2.14] Euch die Sache in materieller Hinsicht weiter zu erklären, wäre eine unnütze Arbeit, und zwar aus dem Grunde, weil ihr im körperlichen Zustand unmöglich je dahin gelangen könntet, um euch nach der Lehre eine überzeugende Anschauung zu verschaffen; und somit begnügt euch hinsichtlich der Qualität der Materie des Inneren des Erdwesens mit dem, was bisher gesagt wurde. In der geistigen Darstellung wird euch alles dieses schon ohnehin klarer werden.
[2.15] Wir haben somit nur noch eine Frage, nämlich: woseitig im Erdkörper sich so ganz eigentlich dieser Schwerpunkt befindet.
[2.16] Die bedeutend wichtige Antwort auf diese Frage wird der Gegenstand unserer nächsten Betrachtung sein.
Am 31. Dezember 1846
[3.1] Wo also befindet sich dieser Schwerpunkt oder das Herz der Erde? In der Mitte nicht, was schon oben gezeigt wurde, wie auch zum Teil, warum nicht, welches „Warum nicht“ am rechten Platze noch deutlicher erklärt wird. Der Mittelpunkt der Erde, d. i. der Maßmittelpunkt, wäre hinsichtlich der Ortsbestimmung freilich wohl am leichtesten und am sichersten als Ort oder Platz des Schwerpunktes anzuzeigen, weil er einen sicher unverrückten Platz für alle Zeiten einnehmen muss; denn solange die Erde das bleibt, was sie ist, in gleicher Form, Größe und Gestalt, muss auch der Maßmittelpunkt stets ein und derselbe bleiben.
[3.2] Aber nicht also steht es mit dem Schwerpunkt der Erde. Von diesem kann man nicht sagen, hier oder da befindet er sich; sondern er ist bald da und bald dort. Sein Standpunkt kann sehr bedeutenden Veränderungen unterworfen sein. Wohl ist die innere Disposition des Erdkörpers also beschaffen, dass durch sie der Schwerpunkt sowohl nördlicher als nach Beschaffenheit auch südlicherseits seinen wirkenden Platz einnehmen kann, aber an eine Festbannung dieser wirkenden Substanz, durch die allein der Schwerpunkt der Erde bedingt wird, ist durchaus nicht zu gedenken.
[3.3] Dass dieser eine Materie belebende Schwerpunkt nicht nur im Erdkörper, sondern auch schon bei anderen Körpern auf der Erdoberfläche in seiner Art ersichtlich wird, könnt ihr sehr leicht schon bei sehr vielen Gewächsen, als da sind Bäume, Gesträuche und anderweitige Pflanzen aller Art, ersehen.
[3.4] Wenn ihr einen Baum betrachtet, so werdet ihr mit Leichtigkeit gewahr, dass sein Wachstum wie auch seine Fruchtbarkeit sich bald auf den einen, bald wieder auf den anderen Teil hinneigt. In diesem Jahr wird er nördlicherseits üppig treiben, hingegen südlicherseits wird sich alles schwächer gestalten; in einem anderen Jahr werdet ihr bei demselben Baum einen auffallenden polarischen Wechsel entdecken: Seine Südseite wird die üppigste, wohingegen die Nordseite wie verkümmert aussehen wird. Auch werden sich bald auf der einen, bald wieder auf der anderen Seite des Baumes mehr oder weniger abgestorbene Äste oder Zweige zeigen; also wird auch bald auf der einen, bald auf der anderen Seite des Baumes das Laub zur Herbstzeit früher oder später welk.
[3.5] Seht, diese und noch eine Menge derartiger Erscheinungen an einem Baum haben sämtlich einen und denselben Grund, nämlich den stets veränderten Standpunkt des belebenden Schwerpunktes oder der eigentlichen belebenden positiven Polarität. Derselbe Fall findet auch natürlicherweise bei anderen Gewächsen und Pflanzen statt.
[3.6] Ihr werdet freilich da wohl fragen, warum dieser belebende Schwerpunkt bei den Körpern also veränderlich ist.
[3.7] Der Grund liegt sehr tief. Wäre ein Bestehen der Materie der Zweck derselben, so könnte dieser polarische Schwerpunkt auch so gestellt werden, dass die Materie stets dasselbe bleiben müsste, was sie ist. Der Apfelbaum würde Apfelbaum bleiben in Ewigkeit und so jedes Ding als das, was es ist; aber es ginge dann dem Apfelbaum und der Pflanze nicht viel besser als wie einem Diamanten. Denn wo in einem Körper diese Polarität mehr und mehr fixiert ist und mit dem Maßmittelpunkt desselben beinahe eins ausmacht, desto fester und dauerhafter wird zwar wohl der Körper; aber ebendieser Körper ist dann zufolge ebensolcher seiner Fixierung zu nichts mehr anderem tüchtig als eben nur für seine eigene unveränderliche Fortbestehung, und es würde mit der Kost für die lebenden Wesen auf einem Erdkörper ganz verzweifelt mager aussehen, wenn diese von diamantenen Bäumen und derart anderen Gewächsen ihre Nahrungsfrüchte ernten sollten. Ebenso würde sich’s auf einem diamantenen Erdkörper gewiss sehr hart wohnen lassen.
[3.8] Aus dieser erklärenden Darstellung wird jedermann leicht den Grund einsehen, warum aus natürlichen Rücksichten dieser polarisch belebende Schwerpunkt kein fixierter, sondern ein veränderlicher sein muss, ebenso wie das Blut bei den Tieren wie auch bei den Menschen etwas diesem Schwerpunkt Ähnliches darstellt. Mit einem fixierten Blut und noch mehr mit einem festgebannten Herzen wäre sicher keinem lebenden Wesen gedient; in den tierischen Körpern jedoch, die eine freie Bewegung haben, kann dem eigentlichen Herzen schon ein mehr bestimmter Standpunkt eingeräumt sein, weil die freie Bewegung eines tierischen Körpers, wie auch des des Menschen, schon in sich selbst allerlei Reaktionen bewirkt, was, wie leicht fasslich, bei jenen Körpern, die keiner freien Bewegung fähig sind, doch sicher nicht der Fall sein kann. Bei diesen müssen dann die verschiedenartigen notwendigen Reaktionen durch den stets veränderten Standpunkt des polarischen Schwerpunktes bewerkstelligt werden.
[3.9] Sonach macht das Tier Bewegungen, wie auch der Mensch, und hat darum einen mehr bestimmten Platz für seinen Lebensschwerpunkt, nämlich das Herz. Bei den Körpern aber, die keiner freien Bewegung fähig sind, muss daher ihr Lebensschwerpunkt im Innern herum gewisserart Reisen machen, um die zweckdienlichen Reaktionen in allen Teilen des Körpers hervorzubringen.
[3.10] Aus dieser leicht fasslichen Darstellung wird auch jedermann, der nur etwas reinen Geistes ist, leicht einsehen, dass das Wo des Schwerpunktes der Erde festweg zu bestimmen nicht nur eine platterdings unmögliche, sondern eine rein läppische und närrische Sache wäre. Nur so viel kann ungefähr für jetzt und allenfalls für ein nächstes Jahr bestimmt oder wenigstens annehmbar angegeben werden, dass sich der Schwerpunkt ungefähr in der Gegend unter Island, einem Teil von Norwegen, Schweden und Lappland befindet; ist aber dessen ungeachtet so tätig, dass er gewisserart seine Pulsbewegung sogar bis unter Kamtschatka und auch südlicherseits bis in die Gegend unter das Mittelländische Meer verändert ausdehnen kann.
[3.11] An einem freilich etwas schmutzigen Tier, nämlich bei einer Kopflaus, könnt ihr durch ein Mikroskop an der Bewegung ihres Lebenssaftes ungefähr ein ähnliches Phänomen entdecken. Aber natürlich kann das nur im kleinsten Maßstab als eine leise Ähnlichkeit angesehen werden; denn Tiere auf den untersten Stufen haben bezüglich auf die Unbeständigkeit des lebenden Schwerpunktes noch die meiste Ähnlichkeit mit jenen Körpern, die keine freie Bewegung haben.
[3.12] So viel über das Wo des Schwerpunktes der Erde. Nächstens wollen wir den weiteren Grund solcher Veränderung der Polarität in jenen Körpern bestimmen, die keiner freien Bewegung fähig sind.
Am 2. Januar 1847
[4.1] Es ist schon oben bemerkt worden, dass der Zweck der Materie nicht im Bestehen derselben zugrunde liegen kann.
[4.2] Dass dieses richtig ist, ersieht jeder Mensch leicht an dem fortwährend neuen Entstehen und Wiedervergehen derselben Materie. Das Laub, das in einem Jahr den Baum ziert, fällt im Herbst ab, und kommt das Frühjahr, so ist schon wenig mehr vom abgefallenen Laub unter den Bäumen zu entdecken, höchstens noch einige wenige Blattskelette, von denen keines den nächsten Herbst in seiner Art erlebt. Also geht es mit dem Gras wie auch mit den Früchten der Bäume; aber nicht nur diese vegetabilischen Gegenstände, sondern auch Mineralien und hauptsächlich Tiere jeder Gattung entstehen und vergehen. Berge, deren Spitzen vor ein paar Jahrtausenden sich über die höchsten Wolkenregionen erhoben, sind jetzt um wenigstens zwei Viertel niederer; denn die Schärfe der Winde, die auflösende Kraft des Blitzes und des Eises haben diese stolzen Spitzen verweht wie Spreu, und nichts als höchstens irgendein zerbröckelter Felsblock löst sich noch irgend langsam in einem tiefen Graben auf, und ein nichtiges Geröll muss sich’s gefallen lassen, durch die Einflüsse von Regen, Wind und Elektrizität in den sandigen Alpentriften nach und nach verwittert und vernichtet zu werden. Alles das ist eine Folge des veränderten Schwerpunktes der Materie.
[4.3] Es gab einst übergroße Tiere auf dem Erdkörper sowie auch Urwälder, besetzt mit riesenhaften Bäumen. Wo sind diese nun? Wo ein Mamelhud [Mammut]? Wo einer von den Bäumen, die da einem Jahrtausend trotzten, und wo ein Baum mehr Holz hatte als jetzt ein Wald von hundert Joch? Fluten kamen, versenkten dieses alles tiefer in den Schoß der Erdrinde, vernichteten also ein ganzes Geschlecht, ja nicht nur eines, sondern tausend Geschlechter von Bäumen und Tieren, und nichts mehr von allem dem trägt nun die Erdoberfläche.
[4.4] Von den Tieren werden nur hie und da versteinerte Knochen vorgefunden und aufbewahrt in den von Menschen errichteten Kunst- und Naturmuseen bis zu einer Feuersbrunst, welche noch die letzten Überreste von den Schwerpunkten in diesen aus der Urzeit überbliebenen Knochenresten der riesigen Urweltstiere in jene staubige Materie verwandelt, deren Dasein gewöhnlich die Wäscherinnen ein vollkommenes Ende machen; es ist nämlich die Asche, als das letzte, überaus flüchtige Überbleibsel aller Materie.
[4.5] Was die endliche Vernichtung jener Urweltsbäume betrifft, deren Reste gegenwärtig noch häufig unter dem Namen Steinkohle angetroffen werden, braucht keine besondere Erklärung; denn alle die feurigen und dampfenden Erfindungen dieser Zeit werden in eben nicht gar zu langer Zeit die letzten Reste aus der Erdrinde geholt und verzehrt haben. Und so verrichtet hier die neu erfundene Industrie der Menschen dieses letzte Vernichtungswerk durch Feuer und Dampf an den letzten Überresten dieser Urweltsbäume. Also verändert hier das Feuer noch den letzten Schwerpunkt dieser Materie, und seht, von ihr bleibt nichts mehr übrig als eben wieder ein wenig Asche, welche auf Äcker und Wiesen gestreut in längstens einem Jahr durch die Einwirkung des Regens und der Elektrizität in der Luft gänzlich wieder aufgelöst wird, und somit auch ein solcher Baum, der einst über hundert Morgen Landes bedeckte, in seinem letzten Rest vollkommen sein materielles Dasein verloren hat.
[4.6] Aber, wird mancher sagen, das ist eben auch das Traurige, dass alles Dasein einer gewissen Vernichtung entgegengeht.
[4.7] Ich aber sage: Das ist gar nicht traurig; denn die Materie ist der Tod, wie das Fleisch Sünde ist durch den Tod.
[4.8] Soll denn der Tod und die Sünde bleiben? Ich meine, dass es wohl besser ist, alle Materie und alles Fleisch mit der Zeit zu verderben und dadurch das im Tode gefangene Leben aus der Materie wieder frei zu machen, als die Materie zu unterstützen und am Ende alles freie Leben in den Tod der Materie übergehen zu lassen, was doch in Meiner Absicht nie liegen kann, indem Ich Selbst als die ewige, allmächtige Urkraft und Macht aller Kräfte und Mächte Selbst das allereigentlichste Leben bin und somit nicht für den Tod, sondern nur für das Leben wirken kann.
[4.9] Da sonach aber die Materie nur als ein Mittel zur Regulierung und Freimachung des freien Lebens da ist, so kann ja das unveränderliche Bestehen der Materie nie möglich ein Zweck derselben sein. Sie ist sonach nur so lange da, als sie als Mittel zum Zweck da sein muss; ist durch sie irgendein Lebenszweck erreicht worden, dann vergeht sie wieder also, als wäre sie nie dagewesen.
[4.10] Überhaupt ist die Materie, wie ihr schon wisst, in sich nichts anderes als eine zweckmäßige Erscheinlichkeit Meines aus Mir Selbst fixierten Willens.
[4.11] Aus dem aber geht hervor, dass sie eben auf die Art wieder kann aufgelöst werden, als wie sie fixiert wurde.
[4.12] Diese Fixierung aber eben ist der Hauptschwerpunkt in der Materie oder das belebende und erhaltende Prinzip; wird dieses nun von irgendeinem materiellen Körper zurückgezogen, dann ist es mit der Materie auch gar.
[4.13] Damit aber dennoch vor den Augen der Menschen nicht zu urplötzliche Entstehungen und Vergehungen geschehen, so lasse Ich dieses oben erwähnte Prinzip Meines Willens niemals also plötzlich zurücktreten wie auch niemals einen Punkt also plötzlich ergreifen, dass dadurch sogleich ein Ding ins Dasein träte wie im Gegenteil vergehe. Am langsamsten geht freilich auf diese Weise das Werden und Vergehen bei den großen Weltkörpern vor sich; das Warum könnt ihr jetzt schon leicht fassen. Also ist es aber eben auch bei der Erde der Fall, dass der Schwerpunkt, der sie belebt, nach und nach verringert wird, und so fort und fort, bis sie endlich auch das Los aller Materie teilen wird.
[4.14] Nun wüssten wir so gründlich als möglich den Grund über die Veränderung des Schwerpunktes in der Materie wie deren dadurch bewirkte Vergänglichkeit und wüssten auch, worin das eigentliche Hauptprinzip des Schwerpunktes in der Materie besteht.
[4.15] Aber dennoch sehe Ich, dass ihr das Wesen dieses Prinzipes gewisserart bildlich beschauen möchtet; auch das soll hier gezeigt werden.
[4.16] Für das materielle Auge beschaulich, wenn es möglich wäre, würde sich dieser in dem Erdkörper agierende Schwerpunkt als ein Feuer darstellen, welches in für euch unglaublicher Schnelligkeit die bestimmten Organe der Erde, die dazu geeignet sind, durchzuckt und dadurch die zur Erhaltung des Erdkörpers in allen Teilen desselben erforderliche Reaktion bewirkt.
[4.17] Könntet ihr aber dieses Feuer mit geistigen Augen betrachten, so würdet ihr da ein zahlloses Geisterheer entdecken, das eben von Meinem Willen hier gehalten und zu der zweckmäßigen, bestimmten Tätigkeit angetrieben wird.
[4.18] Das sind demnach die Urgrundgeister, gebannt zur tätigen Belebung jener sie umgebenden Materie, durch die sie zeitgerecht endlich selbst höher und höher aufsteigen und dann, in leichtere Materie gekleidet, von Stufe zu Stufe in das vollkommene, freie Leben übergehen können.
[4.19] Diese Art Geister, die sich dem sinnlichen Auge als ein Feuer darstellen, bestimmen sonach den tätigen und die ganze Materie belebenden Schwerpunkt.
[4.20] Wie gestaltig aber durch diesen Schwerpunkt durch die verschiedenen Schichtungen des Erdkörpers, d. i. durch dessen Knochen, Eingeweide, Fleisch und Blut, auch die zahllosen Nebenschwerpunkte des Erdkörpers zur zweckdienlichen Tätigkeit angetrieben werden, davon wollen wir in der nächsten Mitteilung das Nähere dartun.