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85. Satans Auftreten als der Feind alles Lebens in schrecklicher Gestalt

Am 28. Juli 1843

[3.85.1] Als der Lamech, wie auch dessen Begleiter aber des großen Feindes alles Lebens erst so recht ansichtig wurden, als sie bemerkten seine ganz glühende, allerschauderhafthässlichste, abschreckendste Gestalt, sein noch dampfendes Haupt, das da statt der Haare Schlangen trug, welche gar heftig umherschossen und sich ums Haupt wanden und vom Haupt sich wieder gleich angebundenen Pfeilen hinausstreckten in solcher Schnelle, dass, so sie jemanden erreicht hätten, er durchbohrt worden wäre wie von einem abgeschossenen Pfeil, – da ward es dem Lamech samt seinen Begleitern im Ernst so gewaltig bange, dass sie sich darob nicht zu raten und zu helfen wussten.

[3.85.2] Der Henoch aber, da er solche eitle Furcht sah bei dem Lamech und dessen Begleitern, ließ sie geflissentlich ein wenig beben. Nach einer Zeit erst wandte er sich mit großem Ernst an den Satan und redete ihn mit folgenden Worten an:

[3.85.3] „Höre, du Feind des Herrn, unseres und deines allmächtigen Gottes! Wie ist denn dein Wille, dein Gedächtnis und dein Gehorsam gegen Gott bestellt?

[3.85.4] Was hast du verheißen in meiner Gegenwart dem Herrn, da Er dich züchtigen ließ durch des Kisehels Hand?

[3.85.5] Meinst du Allärgster, mein Gedächtnis und das Gedächtnis des Herrn ist ebenfalls so böswillig kurz, als da ist das deinige?!

[3.85.6] O du Erzfeind alles Lebens! Ich sage dir im Namen des Herrn, du irrst dich da allergewaltigst!

[3.85.7] Siehe, dies und jenes hat der Herr zu dir geredet, und du hattest Ihm eine volle Verheißung gemacht, dass du Seine Kinder nur zum Guten durch wohlgeordnete Prüfungen und Proben leiten willst!

[3.85.8] Wie aber ist im Verlaufe auch nur von wenigen Tagen deine Verheißung schon bestellt?! Gänzlich vergessen hast du deines Gottes, deines treu sein sollenden Versprechens und all der harten Züchtigung und wolltest uns darum hier verderben durch die größte Wut deines Grimmfeuers, da du doch sicher wissen musstest, wer ich bin, und wer diese meine Brüder nun sind!

[3.85.9] Aber nicht genug, dass du uns verderben wolltest durchs Feuer deines Grimms, und dass ich durch die vollste Macht Gottes in mir dich nun durch die Zerstörung dieser deiner Trugwohnung auf das Empfindlichste gezüchtigt habe, – nein, sondern du kommst abermals, in einem Zustand vor mich hintretend, als wolltest du mich samt meinen Brüdern auf einen Druck verschlingen!?

[3.85.10] O du elender Knecht deines eigenen Verderbens und Todes in dir! Gott und mir, Seinem Diener, willst du trotzen, der ich dich im Namen des Herrn doch mit einem Hauch verwehen kann, wie ein Orkan verweht eine lose, nichtige Spreu?

[3.85.11] Ich aber beschwöre dich nun durch die ewig endlose Kraft Gottes, die da nun in mir wohnt dir zur erschrecklichen Zucht, dass du mir sagst treu und wahr, was da ist deine Grundabsicht, und was alles du noch tun willst, um deine Absicht endzwecklich zu realisieren!

[3.85.12] Wo du mir aber widerspenstig wirst, da will ich dich im Namen des Herrn züchtigen, dass darob die ganze, endlose Schöpfung Gottes in allen ihren Gründen also erbeben soll, dass darob nirgends ein Steinchen ungebrochen bestehen soll, auf dass es nicht zeugen würde von solcher Tat von mir an dir! Und so rede nun!“

[3.85.13] Hier fing der Satan an zu beben und sagte: „Henoch, ich erkenne deine Macht und meine gänzliche Ohnmacht vor dir, der du bist ein Getreuer des Herrn! Erlasse mir aber das arge Geständnis samt der Züchtigung, die ich wohl verdient habe, und bestimme mir den Ort, da ich wohnen soll, um nicht schädlich zu sein den Menschen dieser Erde, und ich werde mich ja alsbald fügen deinem Ausspruch freiwillig!“

[3.85.14] Der Henoch aber bestand auf seiner Forderung und ließ nicht handeln mit sich, sondern gebot dem Satan nur umso eindringlicher, zu reden von dem, was da wäre seine Grundabsicht.

[3.85.15] Der Satan aber fing sich an zu bäumen und zu sträuben, und wollte nicht reden, das ihm der Henoch so überaus eindringlich geboten hatte.

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