Am 14. Juli 1843
[3.77.1] Als aber der Henoch diese Worte beendet hatte, und die Sonne ihrem Aufgang sich auch ganz gewaltig zu nähern anfing, da erhob sich der Lamech, ging vor den Herrn hin und fiel da auf seine Knie nieder und fing an, Ihn in aller Glut seiner Liebe anzubeten und zu danken für alle die unermesslichen Gnaden, Gaben und Erbarmungen, und bat den Herrn in aller Liebeglut seines Herzens, dass Er ja beständig bei ihm verbleiben möchte, und möchte doch nicht hinfort wieder verschwinden und unsichtbar werden.
[3.77.2] Der Herr aber erhob Sich auch und sagte darauf zum Lamech: „Stehe auf, Mein geliebter Sohn Lamech! Ich sehe nur auf dein Herz, und nicht auf deine Knie; ist dieses in der Ordnung, so ist es auch der ganze übrige Leib. Dein Herz ist aber nun in der vollkommensten Ordnung, so wird es auch dein Leib sein!
[3.77.3] Ich aber habe nun eine große Freude an dir, und so denn weihe Ich dich auch zum Oberpriester dieses Tempels ein.
[3.77.4] Durch diese Nacht hindurch habe Ich dir gezeigt die mannigfachen Grade der wahren, inneren Weisheit aus Mir, und dieser sichtbare Tempel, erbaut von deiner Einsicht und Hand, ist dadurch zu einem Tempel der Weisheit geworden, in dem sich der Mensch der Erde allzeit erinnern soll, dass Ich, der Schöpfer Himmels und der Erde, Selbst dich gelehrt habe auf dieser Stelle und habe sie dadurch gemacht und geweiht zu Stufen, auf denen der Mensch seine Nichtigkeit vor Mir erspähen soll in der völligen Ruhe seines Geistes; und hat er solches, da hat er dann in diesem Tempel Mir ein gerechtes und wohlgefälliges Opfer dargebracht, also, wie du es Mir nun aus deinem heißen Herzensgrunde dargebracht hast!
[3.77.5] Da aber nun solches alles vor deinen Augen und vor den Augen des hier anwesenden Volkes, welches mit uns zumeist die ganze Nacht hindurch gewacht hatte, geschehen ist und das Volk aber noch nicht weiß, wer Ich und woher Ich bin, so sage Ich dir nun: Wenn der Sonne erster Strahl die Kuppen der Berge zu röten anfangen wird, da trete du an die Schwelle des offenen Tempels und verkündige es dem Volk nun ganz unverhohlen, dass Ich hier weile.
[3.77.6] Und sage dann zum Volk zu solcher Kündung noch hinzu: es solle sich sammeln um den Tempel; aber niemand solle seinen Fuß in den Tempel setzen!
[3.77.7] Und Ich werde dann Selbst aus dem Tempel eine großwichtige Lehre geben dem Volk, welches Mir gefolgt ist hierher mit Liebe und großer Wissbegierde, da es Mich nicht erkannte, und Mir daher sicher noch im Geiste inniger folgen wird, so Ich von ihm erkannt sein werde!
[3.77.8] Siehe, es wird schon sehr hell im Osten; daher fasse dich auf dein erstes Mir dienendes Geschäft in diesem Tempel!
[3.77.9] Ich aber sage dir, weil du Mich gebeten hast, von nun fortan bei dir zu verweilen: Wo des Herrn getreuer Diener ist, da wird auch sein Herr nicht ferne sein; und wo die Kinder sind, da ist auch der Vater!
[3.77.10] Auf diesen Stufen wirst du Mich allzeit treffen; wirst du Mich auch nicht allzeit mit deines Leibes Augen erschauen, so wirst du Mich aber doch allezeit im lebendigen Wort vernehmen!
[3.77.11] Siehe, das ist eine große Verheißung! Gehe aber nun ans anbefohlene Werk! Amen.“
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