Am 17. Mai 1843
[3.40.1] Als sie im Thronsaal anlangten, allda des Lamechs ganzer Haupthofstaat versammelt war, da rief der Lamech alsbald freudigst aus und sagte:
[3.40.2] „Freunde, Brüder, Kinder und Schwestern! Freut euch mit mir, denn der Herr hat an uns allen eine große Erbarmung ausgeübt!
[3.40.3] Seht, hier sind meine zwei Weiber, die Ada und die Zilla, da meine für gänzlich verloren geglaubten Söhne, der Jubal und der Jabal, und hier meine Tochter, die Naëme, mit ihrem mächtigen Mann, den ihr der Herr Selbst gegeben hatte!
[3.40.4] Und seht, und hört, und frohlockt hoch mit mir! Diese hat mir und uns allen der Herr wieder gegeben, dass sie bei mir sein sollen und mir in reiner Art das seien, was sie mir waren vom Anbeginn, aber – leider – in der dem Herrn unwohlgefälligsten, unreinsten Art!
[3.40.5] Oh, wie wollen wir uns nun freuen in der so mächtig-großen Gnade des Herrn!
[3.40.6] Brudal, gehe in die Speisekammern, und bereite für uns alle ein festlich Mahl von dem besten Fleisch und von den besten Früchten, und eine zweite reichliche Tafel lasse herrichten für alle unsere gottesfreundlichen Bürger dieser Stadt, und eine dritte für alle die Armen, welche jetzt frei sind, da sie ehedem unsere Sklaven und Gefangenen waren! Gehe und richte es nach diesem meinem Verlangen!
[3.40.7] Und du, mein Bruder Terhad, du vom Herrn bestellter Wächter des Haupttempels des Herrn, sende alsbald Herolde in die ganze große Stadt, und lasse alle die von mir Bestimmten laden zu diesem meinem großen Freudenmahl in dem allerheiligsten Namen des Herrn Jehova Zebaoth, der da ist unser Gott, Schöpfer und Vater, liebevollst, milde, weise, heilig und allmächtig von Ewigkeit! Also geschehe es! Amen.“
[3.40.8] Hier gingen der Brudal und der Terhad alsogleich an ihr anbefohlenes Geschäft und besorgten alles auf das Pünktlichste.
[3.40.9] Der Lamech aber wandte sich bald wieder und berief zu sich den Thubalkain. Als dieser demütig hintrat vor seinen Vater, da sagte dieser zu ihm:
[3.40.10] „Thubalkain, mein Sohn, ich sage dir hier im Angesicht des alleinigen Hohepriesters des Herrn, lasse alle Waffen, die da zum Kriegführen bestimmt waren, im ganzen großen Reich sammeln, und verfertige daraus den Pflug, die Sichel, die Sense, die Holzhacke, die Erdhaue, den Spaten und noch allerlei andere nützliche Gerätschaften, welche dich des Herrn Geist lehren wird!
[3.40.11] Denn von nun an soll der Herr ganz allein unsere allerwirksamste Schutzwaffe sein gegen alles Übel. Nicht einmal gegen die reißenden Bestien wollen wir uns je einer anderen Waffe bedienen; denn ich habe die Waffe des Herrn kennengelernt vielfach!
[3.40.12] Daher wollen wir mit dieser allmächtigen Waffe kämpfen unser Leben lang, und unsere Kinder und Kinder der Kinder sollen sich nimmer einer anderen Waffe bedienen!
[3.40.13] Liebe aber heißt die heilige, allmächtige, ewige Urwaffe des Herrn! Mit dieser heiligen Waffe wollen denn wir unser irdisch Leben durchkämpfen und dadurch dem Herrn sicher allzeit, wie am Ende unserer Erdentage ein wohlgefälliges Opfer in dem Sieg darbringen, welchen wir mit dieser Seiner allmächtig-heiligen Waffe über alles Übel der Welt werden erfochten haben!
[3.40.14] Morgen aber sollst du dich vor allem anderen an dieses dir jetzt anbefohlene Werk machen! Des allmächtigen Herrn Wille geschehe also allzeit und ewig! Amen.“
[3.40.15] Hier trat der Henoch zum Lamech hin und sagte zu ihm: „Geliebter Bruder Lamech, du hast jetzt ein Gebot gegeben, welches mir lieber ist als Gold und allerreinstes Gold; darum aber sollst du auch gesegnet sein, wie vor dir noch niemand gesegnet war!
[3.40.16] Von Honig und Milch soll dein Land überfließen, und deine Stadt soll glänzen wie der Mond, die Häuser wie die Sterne und dein Haus aber wie die aufgehende Sonne!
[3.40.17] Wahrlich, sage ich dir, deine Liebe ist mächtiger geworden, denn da ist der ganze Erdkreis! Wenn dein Freudenmahl wird beendet sein, da erst sollst du bei der neuen Tempelweihe erfahren, wie angenehm du dem Herrn geworden bist!
[3.40.18] Heute noch wollte ich dich wieder verlassen; aber nun will ich drei Tage lang bei dir verweilen und dir zeigen die Macht deiner neuen Waffe! Also soll es geschehen im Namen des Herrn! Amen.“
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