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(HG 3.30) Das polarische Wesen von Mann und Weib. Was im Geiste ‚oben‘ und ‚unten‘ besagt

Am 3. Mai 1843

[3.30.1] Es hatte aber – mit Ausnahme des Henoch, Lamech und Kisehel – diese Antwort des Herrn an den Muthael alle ganz gewaltig stutzen gemacht; sie wussten sich darüber nicht zu raten und zu helfen und waren demnach außerordentlich bedrängt in ihren Herzen, indem alle die Väter damals zu ihrer großen Herzensehre ihre Weiber überaus lieb hatten und hielten sie für die größten Geschenke aus den Himmeln, und gar viele hielten die guten und braven Weiber auch für höher und Mir ums Bedeutende näher gestellt als sich selbst, und das zwar aus dem sehr leicht begreiflichen Grunde, weil damals die Jungfrauen, wie die Weiber, gar züchtig, sanft, duldsam, ergeben, gehorsam, friedlich, häuslich, dabei aber auch urständlich von bedeutend größerer weiblicher Anmut und Schönheit waren denn in dieser jetzigen, gänzlich – geistig wie leiblich – verdorbenen Zeit.

[3.30.2] Daher also befremdete diese Antwort gar so sehr alle die Väter überaus tief, und sie wandten sich daher alle zu Mir und sprachen in ihren Herzen:

[3.30.3] „O Herr, Du allerliebevollster Vater! Gebe uns allen zu unserer Beruhigung über Deine erhabenste Antwort an den Muthael ein größeres Licht; denn in dem Licht über unsere sittlichsten, besten Weiber können wir nicht glücklich, sondern nur unglücklich sein, da sie nach Dir doch unser allergrößtes Gut sind und wir Dir für dieses ewig nie genug werden danken können.

[3.30.4] Wenn der etwas schroff-weise Muthael sie bisher noch nicht hatte schätzen gelernt, so erleidet dabei die alte herrlich-gute Ordnung, aus Dir, o Vater, in unser Herz gelegt, doch sicher noch keinen Stoß! Im Gegenteil stellt sich dadurch eben der echt weibliche Sinn in den Weibern in unserem Gesichtskreis ja nur um desto vorteilhafter und lobenswürdiger hervor, indem eben durch solch ein festes Halten der Weiber an ihrer Tugend der Mann zuvor gedemütigt werden muss, bevor er einer solchen Gnadengabe von Dir aus, o lieber Vater, würdig sein soll!

[3.30.5] Wenn der Mann im Weib eine Härte findet, so ist das sicher nur die seinige; hat er diese gesänftet, so wird er sicher nur das herrlichste Gegenteil im Weib finden!

[3.30.6] O lieber Vater, lasse daher unsere lieben Weiber samt uns von oben sein, und nicht von unten!“

[3.30.7] Und der Herr öffnete Seinen Mund und sprach zu den Vätern: „Ihr redet wie völlig Blinde noch in Meiner Ordnung.

[3.30.8] So ihr nicht wisst, was im Geiste ‚oben‘ und was ‚unten‘ besagt, warum fragt ihr denn nicht danach, sondern verlangt dafür von Mir da ein Licht nur, da ihr keines bedürft, und dass Ich eures törichten Wunsches halber Meine ganze ewige Ordnung verkehren solle?!

[3.30.9] Sagt Mir, verliert denn dadurch vor Mir das Weib etwas, so Ich von ihr aussage – gegenüber dem Mann –, dass sie von unten sei und also gegen den Mann den notwendigsten Gegenpol ausmacht, ohne den weder der Mann für sich, noch das Weib für sich bestehen könnte?

[3.30.10] Was werdet ihr denn aber sagen, so Ich nun zu euch sage: Ihr seid Mir gegenüber alle von unten her, und nur Ich allein bin von oben!

[3.30.11] Höre Ich aber darum nun etwa auf, euer Schöpfer und alleiniger, ewig heiliger Vater zu sein? Oder habe Ich nicht dich, Adam, aus der Erde Lehm, wie dein Weib, die Eva, aus deiner Rippe erschaffen?

[3.30.12] Da ihr aber alle wisst, dass der ‚Lehm‘ Meine Liebe und die ‚Rippe‘ Meine Gnade und Erbarmung bezeichnen, da Meine Gnade und Erbarmung eben also euer Leben einschließt, wie da einschließt und verwahrt des Leibes Leben dessen festes Gerippe, so müsst ihr euch ja doch selbst als überblind erkennen, wenn ihr da einen untröstlichen Unterschied findet, da ihr einen nur übertröstlichen finden sollt!

[3.30.13] Sagt Mir, was wohl lobenswerter ist: die leuchtende Sonne selbst, oder ihr ausgehendes Licht? Was haltet ihr für höher da?

[3.30.14] Ihr sagt in euch: ‚O Herr, da ist ja das eine so notwendig und gut wie das andere!‘

[3.30.15] Gut, sage Ich; was ist aber da, so die Sonne als die gesetzte Höhe in sich zu betrachten ist, mit ihrem ausgehenden Licht für ein Standverhältnis dann?

[3.30.16] Ihr sagt: ‚Das muss dann ja notwendig allenthalben unter der Sonne sein!‘

[3.30.17] Gut, sage Ich; so aber die Sonne an und für sich keinen höheren Wert hat denn ihr ausgehendes Licht, indem doch die Sonne ohne das ausgehende Licht so gut wie gar keine Sonne wäre und auch gar keinen Wert hätte, so wird das ja dem Weib doch sicher auch nichts schaden und ihren Wert nicht im Geringsten beeinträchtigen, wenn sie dem Mann gegenüber notwendig unten steht.

[3.30.18] Ich aber sage: Wenn das Weib ist, wie sie sein soll, so hat sie vor Mir den Wert des gerechten Mannes und ist ebenso gut ein liebes Kindlein von Mir als der Mann; verirrt sich aber das Weib, so werde Ich es so gut suchen wie den Mann.

[3.30.19] Ein arges Weib aber ist ebenso gut arg, als wie arg da ist der Mann; denn der Strahl aus der Sonne ist wie die Sonne selbst.

[3.30.20] Es wird aber eine Zeit kommen, da Ich den Strahl sammeln werde im Weib, um die erloschene Sonne im Mann zu erleuchten!

[3.30.21] Versteht solches, und lasst einmal ab von eurer alten Torheit! Liebt eure Weiber gerecht, aber macht aus ihnen nicht mehr oder weniger, als sie von Mir aus sind, so ihr sie euch gleich haltet; darüber wie darunter soll eine Sünde sein!

[3.30.22] Wer von euch aber noch etwas hat, der komme und rede! Amen.“

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