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187. Staatsbürgerlicher Opfersinn – 6. Dezember 1850, Nachmittag

  1. Murrt nicht über so manche bittere Erscheinungen und Erfahrungen, die ihr nun zwar nicht so sehr mit eurer Haut, als vielmehr nur mit eurem Geist mitgemacht habet. Ich sage euch, an allem dem schuldet die Härte der Menschen. Wären die Menschen weich, sanft und wohltätig, so gäbe es keine Teuerung, keinen Mangel und sicher keinen Unfrieden in der Welt. So wie aber ein Wucherer zehn Wucherer gebiert, zehn Hunderte, hundert Tausende und Tausende Zehntausende, also zieht auch ein Wohltätiger Wohltätige in stets verzehnfachtem Maßstab nach sich.
  2. Wozu esst ihr mit silbernen Löffeln? Der Staat benötigt nun dieses Metalls. Bringt dem Staat ein Opfer, und ihr werdet demselben und im selben am meisten euch selbst eine große Wohltat erweisen. Was jemand frei tut, das macht ihm Freude und Ehre. So er aber später zu etwas genötigt wird, so wird ihm das viel Kummer, Verdruss, Sorgen und Ärger machen, und es wird dabei viel geflucht werden. Dem Fluch aber folgt nie ein Segen, sondern allezeit nur ein noch ärgerer Fluch.
  3. Ihr sorgt euch wohl um eure Kinder und sagt: Wir können und dürfen unsere Kinder nicht verkürzen des Staates wegen, – aber wie wird es denn hernach sein, wenn der Staat notgedrungen euch und eure Kinder gar gewaltig zu verkürzen gedrängt sein wird? Macht also, dass da mehrere mit einem guten Beispiel lobenswert vorangehen, und es wird sich bald eine Menge Nachahmer finden in allen Landen, und ihr werdet die Ehre haben, Großes und Gutes zum Besten aller im Staat getan zu haben. So ihr wollt, so tut das; an Meinem Segen solle es nicht fehlen. Amen.

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