Am 1. Februar 1843
[2.244.1] Nach dieser Rede Henochs begaben sich alsbald alle die Anwesenden – als: der Lamech, der Thubalkain, der Mura, der Cural, die sieben Boten und also auch der Henoch – aus dem weiten Vorhof in die Stadt und allda in das Haus Lamechs.
[2.244.2] Als diese Gesellschaft aber aus dem Garten Gottes (also wurde später der Vorhof des Tempels genannt) trat und wollte sich zur Stadt begeben, siehe, da wurde sie vom Volk aufgehalten!
[2.244.3] Denn dieses vermisste den früher gesehenen jungen, herrlichen Mann, und da es ihn nicht sah weder früher aus dem Tempel treten, noch jetzt unter der Gesellschaft, so war es der Meinung, Lamech und seine Gesellschaft hätten ihn etwa gar im Tempel eingesperrt, allwo er dann verhungern und zugrunde gehen müsste.
[2.244.4] Da aber der Lamech sah, dass das Volk stets ungestümer ward und in den Lamech drang und schrie: „Lamech, du alter Wüterich, du alter Tyrann, gebe uns den herrlichen Mann wieder, sonst reißen wir dich in Stücke!“, da ward es ihm überaus angst und bange, dass er darob zum Henoch schrie:
[2.244.5] „Henoch, du mächtiger Freund des Herrn! Siehst du denn nicht die große Kalamität, in der wir uns befinden?!
[2.244.6] Muss ich denn zugrunde gehen? Ich bitte dich, rate, wie wir uns hier aus den Händen des wütenden Volkes zu retten werden imstande sein!“
[2.244.7] Und der Henoch wandte sich darauf zum Lamech und sagte zu ihm: „O du Kleingläubiger! Hast denn du nicht die Schlüssel in der Hand?
[2.244.8] Sage dem törichten Volk, es solle hingehen mit dir und sich den jungen herrlichen Mann aus dem Tempel holen! Wenn es sich überzeugen wird, dass in selbem kein Mann mehr vorhanden ist, so wird es sich wohl zur Ruhe begeben, und wir werden dann ganz ungehindert nach Hause ziehen können; also tue solches! Amen.“
[2.244.9] Hier bekam der Lamech wieder Mut und sagte zu den Hauptschreiern: „Hört, der junge herrliche Mann lässt Sich von uns durchaus nicht einsperren; denn Er ist ein allmächtiger, alleiniger Herr!
[2.244.10] Sein heiliger Name nur ist lebendig in diesem Tempel geblieben; Er aber ward zu unserem größten Leidwesen unsichtbar, als Er uns Seinen heiligen Willen zu erkennen gab und dann allerwunderbarst lebendig gesegnet hatte den Altar und den ganzen Tempel!
[2.244.11] Solches ist wahrlich wahr geschehen, und die mächtigen lebendigen Cherube auf lichten Wolken zu beiden Seiten des Altars, auf dem der allerheiligste Name des herrlichen Mannes ruht, bezeugen solches, und die lichte Wolke über dem Altar zeigt auch solches an.
[2.244.12] Wollt ihr meinen Worten nicht trauen, so sind hier die Schlüssel! Nehmt sie, und geht hin, durchsucht den Tempel, und bringt dann hierher den herrlichen Mann, und dieser solle Sich dann vor euren Augen Selbst rächen an mir! Werdet ihr Ihn aber nicht finden, so werdet ihr etwa doch wohl glauben, dass es also ist, wie ich es euch nun gesagt habe, und werdet mir nichts mehr anhaben können?!
[2.244.13] Seht aber zu, dass euer Herz rein ist, sonst würde es euch bei der Annäherung zum Tempel gar übel ergehen!“
[2.244.14] Als die Schreier nun solches von Lamech vernommen hatten, da fingen sie an, ganz gewaltig zu stutzen, und es hatte keiner den Mut, den Schlüssel anzugreifen, und auch keiner aus ihnen wusste dem Lamech etwas zu erwidern auf seine Anrede.
[2.244.15] Der Lamech aber fragte sie nun ganz ernstlich, sagend nämlich: „Nun, was zaudert ihr denn noch? Ist das des Beweises noch nicht genug, so ich euch das eigene Untersuchungsrecht einräume?!“
[2.244.16] Hier wichen die Schreier zurück und sprachen: „Nun glauben wir, dass es also ist, wie du uns gesagt hast! Vergebe uns aber unsere grobe Zudringlichkeit; denn jener junge Mann hat also ja unsere Herzen für sich gestimmt!“
[2.244.17] Und der Lamech erwiderte dem Redner: „Ich sage euch aber noch hinzu: Bleibt ihr allezeit in dieser lebendigen Stimmung für den jungen Mann, so werdet ihr den gerechten Weg ziehen; denn dieser Mann ist Gott von Ewigkeit, Er ist der Gott Faraks!“
[2.244.18] Hier schauderte alles Volk zurück, und unsere Gesellschaft zog, wie schon anfangs gezeigt wurde, ungehindert in die Stadt und also auch ins Haus Lamechs.
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