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63. Dr. Strauß (Fortsetzung) – 26. Januar 1843 [Dr. Strauß]

Evangelium Johannes, 7. Kapitel, Verse 3-5

  1. Solches taugt für das Prophetentum des Dr. Strauß.
  2. Siehe, so der Herr nicht tut nach dem Sinn, besser Unsinn der Menschen, so mag niemand an Ihn glauben. Sagen nicht auch jetzt die Brüder, mehr als zu Meiner Zeit, zu Mir: Mache Dich auf von dannen, ziehe nach Judäa, auf dass auch die Jünger sehen die Werke, die Du tust! Wer tut denn etwas im Geheimen, so er will offenbar werden? Du tust aber solche Werke, so tue sie vor der Welt, auf dass auch Deine Jünger glauben an Dich!
  3. Wer sind die Brüder? Ein jeder, der an Mich glaubt und hört Mein Wort, der ist Mein Bruder; denn auch Ich habe ja das Menschliche darum angenommen und wollte daher und daraus geboren werden, daraus und daher ein jeder andere Mensch geboren wird.
  4. Glauben diese Brüder aber völlig an Mich? Nein, sie glauben nicht! Warum glauben sie aber nicht? Weil Ich als Gott und Schöpfer ihnen wollte ein wahrer Bruder sein, und weil Ich als solcher nicht nach ihrem Unsinn tue, weil Ich die höchste Weisheit bin von Ewigkeit.
  5. Was verlangen aber die Brüder dennoch von Mir? Sie verlangen, dass Ich als Gott Mich vor allen Schweinen der Welt manifestieren solle! Und tue Ich solches nicht, so wollen sie Mir nicht glauben und sagen: Was solle es da mit solch einem Gott, welcher Sich nicht ans Tageslicht getraut und zieht Sich beständig zurück wie der Fuchs in sein Geschleif? Sind denn nicht alle Menschen Seine Geschöpfe? Warum treibt Er denn Sein Wesen nur mit Einzelnen und achtet der Gesamtheit nicht? Warum geht Er denn nicht dorthin zu den Mächtigen, zu den Hohepriestern, die Er doch bis jetzt im Wohlstand geduldet hat, sondern schleicht wie ein Furchtsamer in den verborgenen Schlupfwinkeln herum, macht da Fischer und allerlei anderes nichtssagendes Gesindel zu Seinen Freunden und Brüdern und will wirken mit ihnen? Aber diejenigen, die Er unter Donner, Blitz und Erdbeben unter Moses zu Seinen Dienern gemacht hat, lässt Er nun sitzen, verachtet sie wohl gar, schimpft über sie und weicht ihnen aus, wo Er nur kann.
  6. Seht, das ist der alte Vorwurf, und Strauß samt der ganzen ungläubigen Welt machen Mir stets den gleichen Vorwurf! Und dennoch will Ich Mich nicht ändern! Findet ihr dies nicht sonderbar? Mir sind die armen Lumpen lieber als die honetten Reichen, die da sind eine wahre Weltehre und Glanzzierde. Ist das nicht sonderbar? Mir ist die Magdalena lieber als die züchtigste Klostervestalin.
  7. Ja, es gäbe noch eine Menge solcher Sonderbarkeiten, aber was nützt es, darüber zu räsonieren, so Mir ein Kind lieber ist als der gelehrteste Strauß! Ich bin denn einmal so und nicht anders. Wem Ich also nicht zusage, der soll Mich anders machen, wenn Er kann. Ich aber werde schon auf ewig in dieser Verfassung bleiben. Warum? Weil es Mir gerade so am besten gefällt.
  8. Solches verstehe ein jeder Strauß. Amen!

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