Du sagtest, o Herr, dass Du schon öfter sichtbar unter uns gewesen. Wir haben Dich aber nicht erkannt. Solltest Du wieder einmal sichtbar zu uns kommen, so sage uns gnädigst an, wie wir Dich erkennen können – ob an Deinem Blick, an Deiner Rede oder an sonst etwas?
- Antwort: Solche Frage! – An nichts als allein an der Liebe, und mit nichts als allein mit dem Herzen. Denn ein Bettler hat und trägt keine Ordenszeichen als allein die der blanken Armut!
Wer Dich, Du heiliger Vater, erkannt hat und über alles liebt, hört der nicht gleichsam auf, dem Weib Mann, den Kindern Vater zu sein? Wird dann nicht das Weib seine Schwester und die Töchter und Söhne seine Schwestern und Brüder?
- Antwort: Solches ist dir ja ohnehin schon gesagt worden und treulich kundgegeben! Der Wiedergeborene aber ist ja schon im Himmel, welcher ist das ewige Leben, welches kommt aus der Liebe und dem lebendigen Glauben daraus. Wie steht aber in der Schrift von den ehelichen Verhältnissen und diesen zufolge auch von allen übrigen, wie liest du? Wo nur ein Vater ist, was ist da alles andere?
Woher kommen Scheu und Abneigung vor stolzen Reichen und Machthabenden, da man doch im Herzen Mitleid für sie fühlt?
- Antwort: Daher, woher die gegenseitige Polarität des Magnets, da sich auch die Pole stets soweit als möglich entfernen. Dessen ungeachtet aber wird doch die Polarlinie nicht aufgehoben. Das liegt schon also in der ewigen Ordnung!
Wenn die unschuldigen, dem Menschen zum Genuss dienenden Tiere bei ihrer Tötung Schmerz empfinden, wäre es da nicht besser, dass der Mensch bloß von Vegetabilien lebte?
- Antwort: Wegen des Tierschmerzens wird niemand verlorengehen, wohl aber wegen des Bruderschmerzens, so jemand dessen in seinem Herzen nicht achtet. Mutwille aber ist sogar an Steinen sträflich, somit sicher auch an den Tieren. Tierquäler aber sind auch dem Menschen gefährlich!
Waren das furchtbare Gewitter und die gewaltigen Orkane, die unlängst in Rom um die sieben Hügel tobten, nicht ein Zeichen für den Pontifex maximus?
- Antwort: Was den Ort der Erde betrifft, da antworte Ich nicht. Lass aber toben der glühen Orkane Macht und Sonnen groß und hell die Blitze dahin Welten zermalmend stürzen – und keines wird vernommen von den metallenen Ohren! Denn der Pontifex ist ein metallener Götze! Verstehe und schweige.
Werden die Völker deutscher Zunge je zu brüderlicher Einheit gelangen?
- Antwort: Hier schwerlich je, aber viele jenseits; denn hier huldigen zu viele der alten Lüge und der starren Habsucht!
Ist es nicht ungerecht, dass in manchen Ländern, so wie bei uns, keine Juden bleibend wohnen dürfen?
- Antwort: Geht es Mir, dem Erzjuden, besser? Wo Ich nicht als Schacherartikel diene, da berät man schon lange sich über Meinen Einlass! Doch was am Juden geschieht, ist ein Zeichen für sie; was aber dem Juden geschieht, das ist der Gräuel der Verwüstung, von dem Daniel spricht!
O Herr, vergib mir den Fürwitz und sage gnädigst, wie Deine jungfräuliche Mutter, die Mutter voll der Gnaden, aussah?
- Antwort: O du weibersüchtiger Mensch, möchtest du sie nicht auch auf irgendeinem Spaziergang halbsinnlich angaffen? Siehe, solches ist dir nicht vonnöten. Wenn du aber vollends rein sein wirst, dann soll auch dein Fürwitz befriedigt werden! Sie war durchaus schön! Verstehe.
Dürfen wir auf die Freude hoffen, einst alle zu sehen, die Dich liebten, als Du wandeltest auf Erden, so zum Beispiel eine Magdalena, eine Maria von Bethanien, einen Johannes, Zachäus usf.?
- Antwort: Warum hast du denn in der Frage zwei Weiber und nur auch zwei Männer deiner Sehnsucht angeführt, während Ich doch viel mehr mit Männern denn mit Weibern verkehrt habe? Siehe, solches ist nicht in der Ordnung. Mir ist es lieber, dass der Mann sich erkundigt um seinesgleichen, aber den Weibern hilft in Meinem Namen, meinst du solches nicht mit Mir? Die aber bei Mir wohnen werden, warum sollen sich diese nicht sehen und erkennen? Sind sie denn nicht auch eure Brüder und Schwestern?
O Herr, warum durfte jener von bösen Geistern durch Dein Machtwort Erlöste Dir nicht nachfolgen?
- Antwort: Wegen Meiner Liebe, die ihn erhalten, nicht aber zerstören wollte, denn ein gereinigtes Wohnhaus des Satans ist nicht sogleich fähig, dem heiligen Geist als Wohnung zu dienen, – denn gezwungene Erlösung ist nicht hinreichend zum ewigen Leben, sondern nur eine freie, vom Erlösten selbst mit betätigte, nämlich die freie Wiedergeburt!
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