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111. Fluch dem, der anders lehrt! – 15. Juli 1843 [Worte des Worts 1912]

„Aber wofern wir oder ein Engel vom Himmel euch predigen möchten anders, als was wir euch gepredigt haben – Fluch sei ihm!“ (Gal. 1,8)

  1. Höre, das ist ein Vers der Verse, der da allein kräftig genug ist, mit einem Hieb das ganze heutige heidnische zeremoniell-kirchliche Wesen zu zersplittern! Aber man muss zuvor den ganzen Paulus in eins zusammenfassen und daraus ersehen:
  2. Erstens, dass er nie einen Zeremoniendienst eingeführt hat, weil er von Mir gänzlich aufgehoben ward,
  3. und zweitens, dass er nur eine lebendige innere Kirche geistlich im Herzen der Seele, aber nie und nirgends eine aus rein faulen Priestern bestehende gegründet hat.
  4. Drittens, dass Paulus nur gleich Mir das alleinige Gebot der Liebe gepredigt, und dieses alleinige Gebot mit demselben Liebesmahl bekräftigt hat und noch dazu dieses Mahl dadurch wohl unterschieden hat von einer gewöhnlichen anderen Mahlzeit, dass er alle teilnehmenden Gemeinden darauf aufmerksam machte, dass sie Meinen Leib, das ist Meine endlos große Liebe, wohl unterscheiden möchten von der Liebe der Menschen!
  5. Aus dem aber geht hervor, dass Paulus sicher die allerreinste Liebe gepredigt hat, in welcher alle Freiheit des unsterblichen Geistes waltet, welche durch keinen allerleisesten Gesetzesdruck solle gefährdet werden. Kurz und gut, nach Paulus soll der Geist des Menschen, von Mir Selbst erzogen, in der höchsten Freiheit wie ein Blitz, wie eine Weltensonne dastehen, von dem alles abhängt, nach dem sich alles richten muss, der vollkommen eins ist oder sein soll und könnte mit Mir!
  6. Nun aber bedenke, was der Geist des Menschen durch eine ganz falsche, heidnische Lehre wird! Ein Sklave, ein kaum halb lebendes Wesen! Er, der nach Paulus das Leben des Lebens sein soll, wird ein feiger Knecht des tötenden Gesetzes, ein Diener des Todes – kurz, ein Wesen, das sich nicht einmal aus eigener ihm von Mir auf ewig eingehauchter Kraft nur im Geringsten zu rühren wagen darf, ohne sich dadurch sogleich in ein Meer von lauter tötenden und ihn auf ewig verdammenden Gewissensbissen zu stürzen.
  7. Siehst du da nicht die Pest für den freien Geist, gegen welche Paulus aus dem gerechtesten Eifer, sogar fluchend, zieht?
  8. Und doch hat die Sklaverei gesiegt über die ewige Freiheit des Geistes? Wer aber sind die Sieger? Sie sind des Lebens entschiedene Feinde!
  9. Ich aber sage dir: Die Feinde des Lebens werden in dem Ausspruch Pauli ihren Lohn finden! – Aber alle die von ihnen arg gefangenen Geister werde Ich frei machen in der Fülle. Haben sich die Feinde des Lebens auch diese Erde unterjocht, so habe Ich aber schon noch andere Erden, die da ewig nie ein Eigentum der Lebensfeinde werden sollen!
  10. Verstehst du Mich? Siehe, Ich bin ein Vater, und kein feiger Richter, ein ewiger Beleber, aber kein Töter des Geistes. Verstehst du solches? Ja, verstehe es, auf dass du lebest ewig! Amen!

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