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110. Für den Peter – 28. Juni 1843 [Manuskript]

  1. Möcht’ nicht auch der junge Peter / haben ein recht schönes Wetter, / um zu treiben seine Spiele / ganz in unbelauschter Stille?
  2. Und an seinem Namenstage / keine herbe Lehrersplage; / sondern lieber eine Jause / und im Lernen eine Pause?
  3. Ja, das wär ihm freilich lieber, / als ein trock’nes Sprachlehrfieber! / Aber besser ist die Lehre, / dass Erkenntnis sich vermehre;
  4. denn das eitel dumme Schmausen, / sei’s zu Mittag oder Jausen, / bringt der Seele keinen Segen; / so ist viel nicht dran gelegen!
  5. Aber Lernen, Folgen, Beten, / das tut jedermann vonnöten; / also tu auch du desgleichen, / so wirst dir dein Glück erschleichen!
  6. Bessres kann Ich dir nicht sagen, / du könnt’st solch’s noch nicht ertragen; / wirst du aber fleißig lernen, / werd von dir Mich nicht entfernen;
  7. sondern werd dich allzeit leiten, / und gar mächtig für dich streiten; / und damit dich nicht sollst irren, / werd geraden Wegs dich führen!
  8. Das wird besser sein wie Braten, / und zu spielen die Soldaten; / aber nur musst dich befleißen, / schon recht früh ins Buch zu beißen!
  9. So, Mein lieber junger Peter, / hier hast du ein schönes Wetter, / und die Jause wird auch kommen, / nur das Buch zur Hand genommen! Amen.

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